Zauberkreis TB Nr. 62: Schreckensnacht auf Burg Frankenstein
Halloween-Fest auf der BURG FRANKENSTEIN bei Darmstadt. Am letzten
Oktoberwochenende jeden Jahres treffen sich dort Horror-Freaks aus aller
Welt, sind Vampire, Werwölfe, Dracula samt Braut, Hexen, Monster und
- Frankenstein unterwegs. Sie wollen in der kalten Nebelnacht den Besuchern
das Gruseln lehren. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Frankenstein ist
persönlich gekommen, der wahre Frankenstein - und furchtbare Ereignisse
ziehen ahnungslose Menschen in ihren Bann. Robert Nordan, Reporter beim
Frankfurter Abend erlebt sein erstes Abenteuer im Reich des Grauen.
von Dan Shocker, erschienen 1981, Titelbild: ???
Rezension von
Bloemsemann:
Kurzbeschreibung:
Die New Yorkerin Brenda Dawson hat in jüngster Zeit häufig
Alpträume, in denen sie von Frankensteins Monster zwischen den Mauern
einer ihr unbekannten Burgruine verfolgt wird. Was sie nicht ahnt, daß
es diese Ruine in der Tat gibt, die Burg Frankenstein bei Darmstadt, und
genau hier nimmt das Schicksal seinen Lauf: Der junge Udo Kranzer überredet
seine Freunde nach einem Disko-Abend, zur Burg Frankenstein hinaufzufahren,
um dort einer Art Geisterbeschwörung beizuwohnen. Kranzer ist der
Überzeugung, daß Mary Shelleys Gruselerzählung auf wahren
Ereignissen basiert und er die Möglichkeit hat, das Monster zum Leben
zu erwecken. In einem Verlies in der Ruine der Burg Frankenstein kommt es
dann zur Katastrophe, die Clique schafft es in der Tat, daß Monster
zurückzuholen, doch es ist ihnen nicht wohlgesonnen. Einer der Freunde
findet den Tod, der Rest flieht in Panik. Doch jetzt sind die Bewohner in
und um die Burg in Gefahr, Frankensteins Monster bricht aus der Ruine aus
und überfällt die Freundin Robert Nordans. Nordan ist Reporter
und schreibt einen Bericht über diverse Einsätze der Polizei. Durch
seine Arbeit und dem Überfall auf seine Freundin gerät er in die
Wirren der geheimnisvollen Geschichte, immer tiefer dringt er in die Ereignisse
vor und gelangt zu der Erkenntnis, daß es hier nicht mit rechten Dingen
zugeht. Brenda Dawson unternimmt mittlerweile mit ihrem Freund einen
Germany-Trip, und wie durch Zufall gelangt sie auf die Burg Frankenstein,
auf der das grosse amerikanische Halloween-Fest stattfinden wird. Sie erkennt
die Burg aus ihren Träumen wieder, doch es ist schon zu spät. Das
Monster hat sich bereits unter die Akteure gemischt, alle Beteiligten werden
mit einem dramatischen Ausgang des Festes konfrontiert ...
Meinung:
Zuerst erhält diese Geschichte einen Sonderbonus von mir, da ich die
Burg Frankenstein und die entsprechende Umgebung bestens kenne, es macht
einen Riesenspaß von einem Ort zu lesen, den man sofort in allen
Einzelheiten wiederfindet. Die Handlung selbst ist fesselnd, speziell die
Szene nachts in der Burgruine, als die Gruppe in den Kellergängen auf
das Monster trifft. Das Ende kommt mir etwas gehetzt vor, als ob sich DS
etwas zu lange Zeit mit der Aufbereitung der Handlung gelassen hat, um dann
festzustellen - ups - ich muß das Ganze ja noch irgendwie zu Ende bringen.
Sehr schön verstrickt sich der Bezug auf das Werk von Mary Shelley,
dieses Recherchieren in der Vergangenheit, die Suche nach Wahrheit und Dichtung,
das hätte man ruhig noch intensiver verfolgen können, zu schnell
tritt das Monster in Aktion. Warum Brenda von diesem Monster überhaupt
träumt, ob sie in der Tat über übernatürliche
Fähigkeiten verfügt - überhaupt die komplette Einleitungsszene
finde ich etwas unnötig. Entweder man hätte noch etwas direkter
auf Brendas Rolle eingehen können oder aber auf ihre Erwähnung
verzichten sollen, sie nimmt einfach nur Platz für ein bißchen
mehr über das Monstergeschehen weg. Aber basierend darauf, daß
ja noch drei weitere Bücher folgen, ist diese Story ein gelungener
Startschuß!
Besonderheiten:
Die Handlungsorte existieren wirklich, auch der Abriß über das
alljährliche Halloweenfest dort oben entspricht komplett der Wahrheit
(während ich diese Zeilen hier schreibe, findet das Halloween-Treiben
auf der Burg Frankenstein gerade wieder mal statt).
Erster Frankenstein-Roman mit Robert Nordan.
4 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Von der Stimmung her wirklich schön gemacht. Das scheint wohl so
ungefähr der Traum zu sein, den Brenda Dawson immer wieder hat. Verstehe
nur nicht ganz, was diese maskierten Typen überhaupt da sollen, vermutlich
der Hinweis auf das Halloween-Treiben. Der Zeichner scheint die echte Burg
Frankenstein, um die es hier geht auch nicht so ganz zu kennen, zumindest
sieht das Gemäuer nicht so aus, wie auf dem Cover. Aber es gefällt
trotzdem und macht Lust zu lesen ...
Coverbewertung:
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Eine Clique junger Leute beschließt eines nachts die Gewölbe der
Burg Frankenstein zu besuchen, um dort eine Geisterbeschwörung
durchzuführen, welche Frankensteins Monster zu neuem Leben erwecken
soll. Für sieben der acht jungen Menschen ist das alles ein harmloser,
skurriler Party-Spaß. Nur Udo Kranzer ist es todernst mit der
Beschwörung. Und tatsächlich erhebt sich Frankensteins Monster
von den Toten und tötet eine junge Frau. Entsetzt fliehen die jungen
Leute, doch Udo Kranzer presst ihnen das Versprechen ab mit niemanden über
die nächtlichen Erlebnisse zu sprechen. Andernfalls würde er ihn
persönlich umbringen. Als die Polizei das Verschwinden des getöteten
Mädchens untersucht verhört sie auch die "geister-Beschwörer".
Alle berichten die gleiche Story: Danela Gerlach sei vorzeitig nach einer
Disco-Nacht allein nach Hause gegangen und sei vermutlich irgendwann per
Anhalter gefahren. Doch Barbara Schilling wird von Angst und dem schlechten
Gewissen getrieben und informiert den Reporter Robert Nordan, welchen die
jungen Leute bei einer Razzia in ihrer Stammdisco kennen lernten. Nordan
ist bereits auf merkwürdige Vorfälle auf der Burg Frankenstein
aufmerksam geworden. In der Nacht, in der Danela Gerlach verschwand, ist
das Gittertor der Burg mit roher Gewalt und ohne Hilfsmittel aufgebrochen
worden. Robert Nordan verfolgt Udo Kranzer eines Nachts bis zur Burg
Frankenstein. Kranzer ist es gelungen das Monster in einem Verlies anzuketten.
Dort will der Fanatiker den "neuen Menschen" abrichten und gefügig machen.
Doch das Monster lässt sich nichts befehlen und bricht aus. Als das
Halloween-Fest auf der Burg in vollem Gange ist läuft Frankenstein Amok
...
Meinung:
Mit diesem Roman erfüllte sich Dan Shocker einen persönlichen Traum
und schrieb eine Geschichte über die tatsächlich existierende Burg
Frankenstein und das berühmte Halloween-Fest, welches dort tatsächlich
stattfand und bei dem auch der Autor zeitweise zu Besuch war. Die Geschichte
selber ist allerdings nicht sonderlich originell und gehört auch nicht
zu Shockers besten Ideen. Der Held Robert Nordan erinnert in seiner Beschreibung
frappant an den PSA-Agenten Larry Brent und man hat stellenweise den Eindruck,
dass das Taschenbuch ursprünglich auch für Shockers erste Serie
geplant war. Eine sehr stimmige und unheimliche Szene ist jene, in denen
Frankensteins Monster erwacht und sein erstes Opfer findet. Der Handlungsstrang
um Brenda Dawson und ihre Vorahnungen erweisen sich allerdings als unnötig
und sollen vermutlich nur den Eindruck des Mystischen verstärken. Als
Leser wartet man auf hingegen auf eine überraschende Offenbarung, was
die Visionen der Amerikanerin betrifft. Doch das Finale kommt derart schnell
und überhastet, so dass für einen befriedigenden Abschluss kein
Platz mehr war. Der Amoklauf des Monsters bei dem Halloween-Fest hätte
durchaus länger und ausführlicher geschildert werden dürfen.
Des Weiteren wird auch nicht ausreichend erklärt, wie es Kranzer gelungen
ist, das Monster in dem Verlies anzuketten. Als kleines Bonbon gibt es in
dem Taschenbuch eine Seite mit einer Abbildung der Burg Frankenstein, inklusive
einer Kurzbeschreibung des Gemäuers, sowie eine Wegbeschreibung zu dem
Schauplatz des Romans, der trotz seiner Mängel rasant und flüssig
erzählt wird.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover zeigt eine unheimliche Szene des Halloween-Festes. Das Monster
wurde so dargestellt wie es durch die Interpretation Boris Karloffs berühmt
wurde. Frankensteins Ungeheuer wirkt so nicht unbedingt bedrohlich, sondern
eher wie ein Kinderschreck. Der Hintergrund mit den kahlen Bäumen und
der nebelverhangenen Burg passt allerdings perfekt zu einem klassischen
Gruselroman.
Coverbewertung:
Rezension von
Benfi:
Kurzbeschreibung:
Der junge Grafiker Udo Kranzer sieht in dem plötzlichen Unternehmungsgeist
seiner Clique die Chance, auf die er schon lange gewartet hatte. Unter einem
Vorwand eines nächtlichen Abenteuers mit Schauereffekt will er das Monster
Frankenstein beschwören und wiedererwecken. Diese Möglichkeit entdeckte
er, als er eines Tages das 'Geister-Brevier' - ein ziemlich altes und
mysteriöses Buch - in seine Finger bekam. Und tatsächlich gelingt
es der Clique gemeinsam das Monster in das Dieseits zu holen. Doch der Preis
ist hoch. Die junge Danela Gerlach verliert dabei ihr Leben und
überraschenderweise lässt sich Frankenstein auch nicht so beherrschen
und befehligen, wie von Udo Kranzer geplant. Schließlich offenbart
sich das neue Cliquenmitglied Barbara Schilling dem Reporter Robert Nordan,
der sofort richtig kombiniert; wurde seine Freundin Monika Bolowski doch
in ihrem Haus in der Nähe der Burg Frankenstein nächtens von einem
Monster attackiert. Der Reporter macht sich auf die Spur von Frankenstein,
denn so ein Monster darf normal nicht existieren. Leider ist diese
Schnüffelei überhaupt nicht im Sinne von Kranzer und so hat Robert
Nordan ungeahnt einen Rivalen mehr!
Meinung:
Der erste BURG FRANKENSTEIN-Roman besticht in erster Linie von seiner
Authentizität der Geschehnisse. Die Burg existiert, sowie das
alljährliche Halloween-Fest. Diverse erwähnte Personen gibt es
auch. In diesen Hintergrund packte Dan Shocker einen ganz interessanten
Gruselroman um das Frankenstein-Monster. Spannend geschrieben vermisse ich
allerdings diverse Knalleffekte oder warte auf etwas mehr Action. Zu vorhersehbar
ist die Handlung und so bleibt der Roman bis zum Ende - welches schon auf
eine Fortsetzung aufgebaut ist knapp über dem Durchschnitt. Nicht mehr
nicht weniger...
Besonderheiten:
Erscheinungsdatum: 1981
- erstes Grusel-Abenteuer des Reporters Robert Nordan
- der Gegner Udo Kranzer entkommt samt den Aufzeichnungen des Barons Viktor
von Frankenstein
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Es gibt reichlich Verbindungen zum Roman; ja eigentlich ist die Szenerie
genau so beschrieben worden. Die Zeichnungsart erinnert schon etwas an Lonati
- aber eher unter dem Motto versucht und nicht gelungen. Geht so eben...
Coverbewertung: