Christoph Schwarz Hörspiel Nr. 4: Das Richtschwert des Henkers
Christoph Schwarz Hörspiel Nr. 4: Das Richtschwert des Henkers


Im Heimatmuseum von Rothenburg ob der Tauber hängt das Richtschwert von Siegbert, dem Scharfrichter. In einer Legende heißt es, dass er nach 700 Jahren zurückkehrt und furchtbare Rache nehmen wird. Als man in dem Museum zwei geköpfte Leichen findet, ruft das die Polizei auf den Plan. Conny Blank, die ehemalige Kollegin von Christoph Schwarz, die sich bei einem Kongress der Polizei in der Stadt aufhält, wird in die Ermittlungen eingeschaltet. Die alte Legende scheint wahr zu sein. Als weitere Menschen sterben, schaltet sie Christoph Schwarz ein und die Jagd nach dem mordenden Scharfrichter und seinem Richtschwert beginnt ...


Ein Hörspiel nach dem Christoph Schwarz Roman Nr. 3 von Gunter Arentzen, Titelbild: Alexander von Wieding
ISBN: 978-3-940812-33-9
Erscheinungsdatum 29.04.2011
Länge (20 Tracks): 63.02 Min

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Zwei Polizeischüler brechen in das Heimatmuseum von Rothenburg an der Tauber ein, um dort das Richtschwert von Siegbert, dem Scharfrichter, für einen geschmacklosen Gag zu stehlen. Doch auf der Waffe liegt ein tödlicher Fluch und am nächsten Tag findet man die Leichen der beiden jungen Männer, einer von ihnen wurde kaltblütig enthauptet. Christoph Schwarz, der Detektiv des Übersinnlichen, wird von der örtlichen Polizei zu dem Fall hinzugezogen. Gemeinsam mit seiner ehemaligen Partnerin Conny Blank nimmt er die Ermittlungen auf, da seine Freundin Nadine Weyer immer noch mit Jacqueline Berger unterwegs ist. Dabei macht er die Bekanntschaft mit Carmen Aiello, einer medial begabten jungen Frau, die Christoph Schwarz eine wertvolle Hilfe ist. Doch das Morden geht weiter, denn dem Geist von Siegbert gelingt es aus friedlichen Menschen blindwütige Killermaschinen zu machen. Auch Christoph Schwarz ist dem unheilvollen Einfluss des Scharfrichters hilflos ausgeliefert ...


Meinung:
Das Warten hat ein Ende. Nach anderthalb Jahren geht es mit der fast schon totgesagten Gruselserie CHRISTOPH SCHWARZ endlich weiter, dieses Mal unter der Federführung von Winterzeit-Tonträger. Das Dialogbuch stammt von Markus Winter, der auch die Regie führte, wie schon bei den beiden Top-Hörspielreihen des Labels, GEISTER-SCHOCKER und SHERLOCK HOLMES & CO. Das Ensemble wurde beibehalten, ein weise Entschluss, denn Sascha Rotermund ist die Rolle des Detektivs des Übersinnlichen wie auf den Leib geschrieben. Karen Schulz-Vobachs dunkle Stimme strahlt eine natürliche Erotik aus und lässt es zwischen der Polizistin und Schwarz gehörig knistern. Michael Pan klingt als psychopathischer Scharfrichter ein wenig zu harmlos und auch Sylvie Nogler ist als Großmutter deutlich fehl besetzt, dafür klingt sie einfach zu jung. Marie Bierstedt hingegen verleiht dem Medium Carmen Aiello die notwendige Ausstrahlung, um die Figur glaubhaft zu machen. Die Nebenrollen wurden ebenfalls mit namhaften Sprechern besetzt, unter anderem Andreas von der Meden, Lutz Mackensy, Patrick Bach, Boris Tessmann und Debora Weigert. Die Story ist für den zunächst sehr herkömmlich wirkenden Henker-Plot ziemlich innovativ. Allerdings büßt der Charakter des Serienhelden durch seinen erneuten Seitensprung einen Großteil seiner Sympathien ein. Zumal er nicht einmal bei der ersten dahergelaufenen Frau standhalten kann, die ihn auf denkbar plumpe Art und Weise verführt. Die Dialoge sind in Ordnung, jedoch bei Weitem nicht so ausgefeilt, wie bei SHERLOCK HOLMES & CO oder GEISTER-SCHOCKER. Wenn ein Geist plötzlich aus dem glühenden Griff eines Richtschwertes erscheint und den Anwesenden mit dem Tod droht ist es irgendwie unglaubwürdig, wenn eines der Opfer erst einmal fragt, was denn eigentlich ein Freimann ist. Die Musik, die bei dem Kampf mit den beiden Opfern im Hintergrund erklingt wirkt zudem reichlich unpassend, wie aus einem Low-Budget-Gruselfilm der 60er Jahre. Nichtsdestotrotz ist in Punkto Atmosphäre und Cast eine deutliche Steigerung zur Folge 3 erkennbar. Dennoch ist CHRISTOPH SCHWARZ bislang nur eine weitere Gruselserie auf Heftromanniveau, insbesondere das Intro erinnert stark an TONY BALLARD.
Fazit: Solider Gruseltrash mit dem Detektiv des Übersinnlichen. Nicht immer passend besetzt, aber unterhaltsam und atmosphärisch. Sascha Rotermund ist zudem ein absolut glaubwürdiger Serienheld.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Alexander von Wieding schuf für das vorliegende Gruselhörspiel eine passende Coverillustration, bei der aber der Kopf des Henkers etwas deformiert aussieht. Sprechervitae, nebst Fotos, vervollständigen das Booklet.


Coverbewertung:
2 Kreuze

Christoph Schwarz Sascha Rotermund
Conny Blank Karen Schulz-Vobach
Siegbert, Henker Michael Pan
Hofrath Lutz Mackensy
Frank Sanders Jan Kurbjuweit
Carmen Aiello Marie Bierstedt
Charlie Oliver Böttcher
Benny Jannick Endemann
Belinda Debora Weigert
Babs Katrin Hess
Hajo Boris Tessmann
Gunnar Oliver Baumann
Dick Patrick Bach
Stefan Tim Kreuer
Oma Sylvie Nogler
Ratsmitglied Andreas von der Meden
Daniela Nadine Schreier
Polizist Oliver Baumann