Christoph Schwarz Nr. 21: Die Teufelskuhle

Christoph Schwarz Nr. 21: Die Teufelskuhle


Die Teufelskuhle nahe Hannover ist schon seit langem ein unheimlicher Ort. Allerlei merkwürdige Dinge erzählt man sich über sie. Als jedoch drei Jugendliche am Ufer des Teichs ermordet werden, eskaliert die Sache. Zuerst wird ein Freund der Toten verdächtigt, da er mit ihnen zur Tatzeit zusammen war. Doch der Verdächtige schwört, dass eine schwarze Gestalt aus der Teufelskuhle kam und die drei Jugendlichen ermordet hat. Belinda fährt nach Hannover, um den Dingen auf den Grund zu gehen. Sie findet den wahren Täter ... und wird mit einer uralten Magie konfrontiert.


von G. Arentzen, erschienen im Februar 2007, Titelbild: Digital Art

Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
In der Nähe von Hannover liegt die Teufelskuhle. Viele Legenden ranken sich um diesen geheimnisvollen Ort. Laut einer Legende, stand dort einst eine Kapelle, die im Boden versunken ist. Seither hört man immer wieder Glockenläuten und andere seltsame und unheimliche Dinge geschehen dort. Aber nicht nur das. Seit neuestem gibts auch drei Tote Jugendliche. Ein Freund von ihnen, Carsten, wird verdächtigt, seine Freunde aus Eifersucht ermordet zu haben. Doch er beteuert seine Unschuld und behauptet fest, das ein Schatten auftauchte, der sie tötete und er konnte fliehen. Da Chris noch nicht zurück ist und sonst keiner Zeit für den Fall hat, kann Belinda diesmal ihren ersten alleinstehenden Fall übernehmen. Zusammen mit Spooky reist sie nach Hemmingen um sich des Falles anzunehmen. Nachdem sie die Teufelskuhle besichtigt hat und selber Zeuge unheimlicher Geschehnisse wurde, steht für sie schnell fest, das Carsten unschuldig ist. Von einer uralten Frau bekommt sie einen Stein, den sie einst an der Teufelskuhle bekommen hat, nachdem ein Schatten aus dem Wasser stieg und sie angriff. Der Stein soll scheinbar ein Teil der Kapelle sein. Kurz darauf explodiert der Stein und gibt einen Schlüssel frei. Doch zu welchem Schloss soll er passen? Wieder an der Teufelskuhle hält sie den Schlüssel ins Wasser, woraufhin zwei gräßliche Gestalten heraussteigen, die sie mit ihrer Waffe vernichten kann. Vom örtlichen Pfarrer erhält Belinda den entscheidenden Hinweis, wo sich das Schloss befinden könnte. Und tatsächlich öffnet sich das Tor und Belinda gerät in eine Falle, aus der sie nicht mehr entkommen kann...


Meinung:
Mit diesem Band bekommt endlich auch Belinda ihren ersten eigenen Fall. Und sie schlägt sich wirklich tapfer, muß man schon sagen. Sie wirkte zwar teilweise recht unsicher, aber dafür hat sie den Fall mit Bravour gemeistert (dank Spookys Hilfe ;). Das Geheimnis der Teufelskuhle scheint auf jeden Fall eng mit den Alten in Verbindung zu stehen. Man wird immer neugieriger darauf, um wen es sich dabei handelt. Ich hoffe, das Geheimnis wird bald gelüftet. Interessant ist, das Belinda in bei diesem Fall nicht einmal ihre Geisterkräfte nutzen konnte. Sie agierte ausschließlich als Nancy Higgins in menschlicher Gestalt. Fand ich interessant, denn so wurde es noch schwieriger für sie. Außerdem begegnete sie wieder diese Geistwesen, die sie damals in Band 1 zu einem Geist gemacht haben, als sie starb. Dabei handelt es sich um Naturgeister, ähnlich wie Awn oder Carey. Scheinbar ist es kein Zufall, das Belinda als Geist an Chris' Seite gelandet ist. Für diesen äußerst spannenden und unterhaltsamen Roman und nicht zuletzt dafür, das auch Spooky mal mehr zu tun kriegt, als immer nur faul in der Ecke rumzuliegen (*g*), bekommt dieser Band 4 Kreuze von mir.


Besonderheiten:
Belinda erfährt von den Naturgeistern, die sie einst zu einem Geistwesen machten.
Spooky begleitet zum ersten mal ein Teammitglied bei einem Fall.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover wirkt zwar etwas unüberschaubar, strahlt aber ne gewisse unheimliche Atmosphäre aus.


Coverbewertung:
3 Kreuze
Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Vier Jugendliche wollen für ein Schulprojekt einen Dokumentarfilm über die Teufelskuhle, einen kleinen See in Hemmingen bei Hannover, drehen, von der es heißt, dass es dort spukt. Kurz darauf sind drei der Schüler tot und der Überlebende - Carsten Sprenger - wegen des Mordes an seinen Freunden verhaftet. Carstens Mutter wendet sich an die Detektei Schwarz, weil ihr Sohn schwört, dass nicht er, sondern eine schwarze, schattenhafte Gestalt und Feuerwesen die drei Jugendlichen getötet haben. Da sich Christoph Schwarz noch immer bei der Dunkelelfe Carey befindet (s. Band 20 ‚Keltenspuk im Hunsrück'), Conny nicht auf der Burg weilt und Carmen sich mit der Erforschung der geheimnisvollen Katakomben widmen will (s. Band 19 ‚Der Geist der Weihnacht') fährt Belinda in Begleitung von Spooky nach Hemmingen. Hier trifft sie auf Max Gröschel, der die Fähigkeit der Retrokognition hat; das heißt, er kann Geschehnisse der Vergangenheit sehen, wenn er einen Gegenstand berührt, der mit diesen Geschehnissen in Verbindung steht. Von einer alten Frau, von der Belinda mehr über die Legende der Teufelskuhle erfahren möchte, erhält die Detektivin einen Stein, der die Sage über den See bestätigt: als Gröschel den Stein berührt, sieht er eine Kapelle, in der sich Menschen taufen lassen wollen. Diese werden von Ungläubigen überfallen und niedergemetzelt, der Priester wird erschlagen. Als sein Blut auf den Kapellenboden läuft, öffnet sich ein Riss in der Erde und die Kapelle versinkt im Boden. An dieser Stelle befindet sich nun die Teufelskuhle. Kurz nach diesem Experiment zerspringt der Stein vor Belindas Augen und gibt einen großen steinernen Schlüssel frei. Vom örtlichen Pfarrer erfährt Belinda, zu welchem Schloss der Schlüssel gehören könnte. Und tatsächlich öffnet der Schlüssel eine Tür im Waldboden nahe der Teufelskuhle. Eine Tür, auf der Schriftzeichen der Großen Alten (s. Band 19 ‚Der Geist der Weihnacht') zu sehen sind! Hinter der Tür führt eine Leiter schier endlos in die Tiefe. Als Belinda den Boden erreicht hat, befindet sie sich in einer gigantischen Höhle, in der sie die versunkene Kapelle, einen Silberfluss und die schwarze Gestalt mit ihren Helfern findet. Es stellt sich heraus, dass diese unterirdische Halle ein Bauwerk der Großen Alten ist. Die unheimlichen Gestalten sind die ruhelosen Geister von Sachsen, die sich mit dem Überfall auf die Kapelle gegen die Christianisierung im 8. Jahrhundert wehren wollten. Als das Blut der Opfer auf einen Stein der Großen Alten geflossen ist, der in der Kapelle verbaut wurde, wurde eine Sicherung oder Falle ausgelöst, die die Kapelle versinken und die Teufelskuhle entstehen lies. Die Sachsen waren in der Höhle gefangen, aber konnten nicht richtig sterben, seit sie Wasser aus dem Silberfluss getrunken haben. Der scheint fast ein lebendiges Wesen zu sein und will auch Belinda in der Höhle festhalten. Mit ihrem Blut kann Belinda den Silberfluss einige Zeit bannen und so mit dem schwarzen Schatten und seinem letzten verbliebenen Helfer an die Erdoberfläche fliehen. Die beiden unheimlichen Gestalten vergehen ohne den Einfluss des Silberwassers.


Meinung:
Auch dieser Roman hat beim Lesen unheimlich viel Spaß gemacht. Belinda hat diesmal ihren ersten eigenen Fall gelöst, bei dem sie nicht einmal in der Lage war, ihren Körper zu verlassen und ist dabei gleich mit einer Hinterlassenschaft der Großen Alten konfrontiert worden. Dies hat sich allerdings erst sehr spät herausgestellt. Außerdem hatte Belinda eine Begegnung mit den Naturgeistern, die sie nach ihrem Tod an Christophs Seite gestellt haben (s. Band 1 ‚Die Brocken-Hexen') und die aus demselben Volk stammen wie Awn und Carey - angeblich aber keine körperliche Gestalt annehmen können. Auffällig war in diesem Roman das äußerst lebhafte Verhalten von Spooky, so dass selbst Belinda angenommen hat, er sei von einem Hundedämon besessen. Ob das noch mal eine Bedeutung bekommt, werden wir sehen. Der Beginn der Geschichte wird sehr stimmungsvoll und unheimlich geschildert und es macht Spaß, Belinda bei ihren Ermittlungen über die Schulter zu sehen. Im Gegensatz zu manch anderer Gruselserie (*räusper*) überzeugen hier auch wieder die Dialoge zwischen den Figuren, was auch und besonders für den Beginn mit den Jugendlichen gilt. Auf den letzten Seiten bekommen die ‚Bösen' durch die Schilderung ihres Schicksals Tiefe und Tragik, die sie fast sympathisch erscheinen lassen, auf jeden Fall aber Mitleid wecken. Und als Belinda sich am Ende fragt, ob die unglücklichen Seelen nun wohl erlöst sind, denkt man als Leser unweigerlich: Hoffentlich…


Besonderheiten:
Erster "eigener" Fall von Belinda Nolte.
Christoph Schwarz befindet sich noch im Reich der Dunkelelfe Carey.
Spooky ist auffällig agil.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Bild soll wohl den Schattenmann, den Anführer der untoten Sachsen, darstellen. Es wirkt sehr unruhig und unübersichtlich, hat aber zweifelsfrei auch eine unheimliche Ausstrahlung.


Coverbewertung:
3 Kreuze