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Die Lippen der Frau zitterten unmerklich. Sie hatte aufgehört, sich
zu wehren. Ihre Schreie waren zu einem leisen, schmerzerfüllten Wimmern
herabgesunken und schließlich ganz verstummt. Ihre Handgelenke waren
wund und blutig, wo sie sich gegen die nassen Lederriemen, mit denen sie
gefesselt worden war, geworfen hatte, und die tanzenden Flammen warfen blutrote
Lichtreflexe auf ihre Haut. Ihr Gesicht war starr; eine Maske ungläubigen
Schreckens, als könne sie immer noch nicht begreifen, was mit ihr geschah.
"Stirb, Hexe!" zischte der Inquisitor. Sein Gesicht verzerrte sich vor Haß.
Langsam, als wolle er jeden Augenblick seines Triumphes bis zur Neige auskosten,
senkte er die Fackel und setzte den Scheiterhaufen in Brand. Die Frau begann
wieder zu schreien, als die ersten Flammen in dem Reisigbündel unter
ihren Füßen aufzüngelten ...