Falkengrund Nr. 9: Herrenlose Bestien
Falkengrund Nr. 9: Herrenlose Bestien


Tiefes, dröhnendes Hundegebell war zu hören, erstaunlich laut und nahe. Darunter mischten sich Kampfgeräusche, eine Frau stieß einen Schrei aus, und etwas Schweres fiel um. Ein Tisch. Georg reagierte wieder einmal als erster. Er hatte schon die Tür zum Bibliotheksvorraum aufgerissen, als die anderen sich noch schockiert ansahen. Salvatore folgte ihm. Er hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Die Frau, die geschrien hatte, musste Margarete gewesen sein. Im Vorraum, wo die Computer standen, war es überraschend dunkel. Natürlich - Enene hatte die Läden der beiden Fenster geschlossen und keine Zeit gehabt, Licht anzumachen. Die Geräusche und das Gebell kamen nicht von hier, sondern aus dem nächsten Zimmer, der eigentlichen Bibliothek. Georg erreichte es und erfasste die Situation mit einem Blick: Enene rang gleich vor dem Fenster mit einem gewaltigen Hund. Welcher Rasse der schwarze Koloss angehörte, war auf Anhieb nicht zu erkennen. Die gelben Zähne hatten sich in der Schulter des Studenten verbissen, und das Gewicht des massigen Körpers schien Enene zu Boden zu drücken. Das Tier musste ihn bei dem Versuch angefallen haben, die Läden dieses Fensters zu schließen. Das Fenster war noch immer offen, und Georg sah in einer Entfernung weitere Hunde herankommen.