Falkengrund Nr. 16: Schlangenspuk
Falkengrund Nr. 16: Schlangenspuk


Die Umgebung schlug Wellen. Kleine Wellen, ripples, wie die Engländer zu sagen pflegten. Nicht wie ein sturmgepeitschter Ozean, sondern wie eine eben noch glatte Wasserfläche, in die jemand einen Stein geworfen hatte. Das Erdloch mit der Platte darin war der Mittelpunkt. Von dort ausgehend breitete sich ein wellenförmiges Muster aus. Stefane fiel stöhnend in die aufgeweichte Erde, Giulia, die sich an ihm festgehalten hatte, klatschte neben ihm in den Schlamm. Die Wellen machten nicht bei der nassen Erde Halt - sie gingen durch die Menschen hindurch! Ein Blitz erhellte die Landschaft, und für einen winzigen Augenblick glaubte Salvatore das ganze Ausmaß der Veränderung zu sehen, die sich hier vollzogen hatte. Der Boden und die Wände der Grube waren mit dem runden Muster überzogen, das sich auf der Platte befunden hatte. Dann versanken die Wellen in der Erde, und es war vorüber. Die beiden Menschen lagen zu seinen Füßen, schwer atmend, als hätten sie ihre eigene Schlacht ausgefochten. Jene, die der Himmel über ihnen bestritt, entwickelte mehr und mehr Gewalt. Der Wind nahm eine orkanartige Stärke an, riss Büsche aus und trieb sie über das Land. Ganz in der Nähe knickte ein Baum um. Der abgebrochene Teil fiel nicht gleich zu Boden, sondern wurde vom Wind erst noch einige Meter mitgetragen und krachend in seine Einzelteile zerlegt.