John Sinclair Nr. 9: Im Würgegriff der roten Masken
John Sinclair Nr. 9: Im Würgegriff der roten Masken


Es war ein unheiliger Flecken Erde, dieser Teufelshügel. Dort, wo früher die Gehenkten im Nachtwind schaukelten nistete das Böse. Flüsternd ging die Sage um, daß unter der schwarzen Erde des Hügels vier Vampire ihre letzte Ruhestätte gefunden hatten. Aus der Legende wurde Wirklichkeit. Nach Jahrhunderten des magischen Schlafes kehrten die Untoten zurück. Der Boden brach auf, und bleiche Gestalten tauchten hinein in die Nebelnacht. Niemand sah sie, niemand ahnte etwas. Doch das Unheil kam mit der Gewalt eines Orkans und riss die Bewohner eines kleinen Ortes mit hinein in seinen mörderischen Strudel ...


von Jason Dark, erschienen am 30.04.1978, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Casi:


Kurzbeschreibung:
Der Fahrer Jim Read klaut aus einem Museum für Ägyptologie eine Statue für die Gruppe "die roten Masken", bei denen es sich um 4 Vampire handelt. Da die Statue einen okkulten Hintergrund hat, wird John hinzugezogen. John erfährt, daß es sich bei der Statue um einen versteinerten Vampir aus dem alten Ägypten handeln soll, den die roten Masken wiedererwecken wollen. Schnell stößt John auf die Spur des Diebes und folgt ihm in das kleine Dorf Calgary. Suko und John stellen sich dem Vampir-Quartett und ihrem wiedererweckten Führer Octupus.


Meinung:
Nachdem ich mich vorher durch den Vulkanteufel quälen mußte, bin ich überrascht, wie leicht ich mich durch diesen Roman wieder wühle. Der Roman beginnt schon wesentlich spannender und die vorher so vermißten detaillierten Beschreibungen von Jason Dark sind wieder da. Dennoch ist der Roman kein "Reißer", man bekommt solides, Dark-typisches Lesegut ohne tiefergehende Inhalte. Ein gewöhnlicher Vampir-Sinclair. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.


Besonderheiten:
Der Name Octupus wirkt weder originell noch ägyptisch. Ich fand auf Seite 12 die Schreibweise "deplaciert" ungewöhnlich. Hätte man nicht deplaziert schreiben müssen? Auch hier besiegt John ein übernatürliches Wesen, indem es im Moor/Sumpf untergeht (Siehe GK 85: Amoklauf der Mumie und GK 183: Der Unheimliche von Dartmoor). Da die Wesen bekanntlich nicht auf Sauerstoff angewiesen sind, müßten sie überleben, was John auch einräumt. Trotzdem sind die Fälle damit für ihn erledigt. Nur stellen die Wesen (z.B. bei Trockenlegung) immer noch eine Gefahr dar. Können sich die Wesen nicht im Moor (Richtung Ufer) bewegen und sich nicht doch befreien? Und: Octupus' Arm wird zu Stein, weil angeblich einer der Vampire (der im Moor) starb. John meinte aber, er lebe im Moor noch! Ja, was denn nun???


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze
Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
Aus einem Museum wird eine alte ägyptische Statue eines Vampirs namens Octupus gestohlen. Der Dieb, Jim Read, bringt sie zu einem alten Gemäuer in einem Sumpf, wo er die Statue seinen Auftraggebern übergibt. Dabei handelt es sich um vier Vampire mit roten Masken. Der Fall wird an John Sinclair weitergegeben, dessen Nachforschungen ihn und Suko in ein kleines Dorf namens Calgery führen. Während Jim Read und seine Freundin Bella Stanford von den "Roten Masken" zu Vampiren gemacht werden, retten John und Suko eine junge Frau namens Gloria. Die Vampire erwecken Octupus zum Leben und greifen das Dorf an. John und Suko können Stan und Bella ebenso vernichten, wie einen der "Roten Masken". Octupus, dessen Leben in einer Symbiose mit den vier Vampiren steht, wurde durch den tot des ersten Vampirs wieder teilweise zur Stein-Statue. Er ist auf das Leben der vier Vampire angewiesen. John und Suko schleichen sich heimlich zu dem alten Gemäuer. Während Suko von Octupus angegriffen wird, kann John die drei restlichen Vampire vernichten, und somit auch Octupus.


Meinung:
Man merkt schon an meiner Kurzbeschreibung, daß mir der Roman in keinster Weise gefallen hat. Für meinen Geschmack viel er recht langweilig aus. Schon allein die Tatsache, daß die Vampire aus dem alten Ägypten stammen, hat überhaupt nicht in die Story gepasst. Das Grundgerüst der Story kommt in der Serie bestimmt hundert mal vor. Eine Sekte, die einen alten Dämon wieder zum Leben erwecken will. Dabei kommt Octupus meiner Meinung nach eher lasch daher. Schon fast am Anfang wird er wieder zum Leben erweckt und hat trotzdem den ganzen Roman über kaum was zu tun. Also auf so einen Roman kann ich ruhig verzichten. Einfach nur Laaaaaaangweilig!!!!!!!


0 von 5 möglichen Kreuzen:
0 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Cover ist recht schön gezeichnet. Besser als der Roman auf alle Fälle.


Coverbewertung:
2 Kreuze


Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Der Lastwagenfahrer Jim Read lässt sich zu einem nicht ganz lupenreinen Geschäft überreden. Er soll für vier seltsam maskierte Personen die Statue eines gewissen Octupus aus dem Museum für ägyptische Kunst stehlen und nachts in eine Moorgegend bei Calgary bringen. Hier muss Jim mit Entsetzen feststellen, dass seine Auftraggeber mit den seltsamen roten Halbmasken anscheinend Dämonen sind.
In der Tat handelt es bei den vier Unheimlichen um Vampire, welche gerade frisch aus ihren Gräbern auf dem nahe gelegenen Galgenberg gestiegen sind, um nun wie schon vor vielen Jahrhunderten ihrem zu Stein gewordenen Meister Octupus zu dienen. Doch für seine endgültige Erweckung benötigen die Maskierten Kraft, und diese wollen sie sich durch ein paar ahnungslose Opfer aus dem nächsten Dorf holen. Sie verstecken ihr Oberhaupt in einem zerfallenen Haus im Sumpf und beginnen mit der Jagd.
Glücklicherweise hat auch John Sinclair von dem Raub des Octupus Wind bekommen und sich zusammen mit seinem Kampfgefährten Suko an die Fersen Jim Reads geheftet. Sie erreichen gerade rechtzeitig das Dorf, um den gierigen Bestien Paroli zu bieten und die Rückkehr des gefürchteten Octupus doch noch zu vermeiden…


Meinung:
Nicht viel ist es, was auf diesen 64 Seiten passiert - zumindest nichts, was wirklich sehr erwähnenswert wäre. Eine recht einfallslose Vampirgeschichte ohne große Innovation, außer dass die Blutsauger diesmal mit roten Halbmasken auf der Nase herumrennen.
Dazu kommt noch dieser ziemlich unspektakuläre Octupus, welcher in seinem Kellerverlies für ein paar Stunden sein Dasein als Steinstatue ablegen darf, um im nächsten Moment gleich wieder zu Stein zu werden, weil seine vier Schützlinge ohne große Mühe dahingerafft wurden. Im Endeffekt hat dies auch keinen Unterschied gemacht, denn seine Aktivitäten waren auch als Nicht-Statue gleich Null. Überhaupt muten die Gegner diesmal für John und Suko vielmehr wie ein kleiner Zeitvertreib an. Die vier Dämonen wären wohl doch lieber in ihren Gräbern geblieben, als dann noch damit anzufangen, die angereisten Geisterjäger aus lauter Verzweiflung mit Steinen zu bewerfen. Die beiden Reads kamen als einzige bedauernswerte Opfer der Vampire um einiges motivierter rüber und wirkten entsprechend wesentlich gefährlicher als die eigentlichen roten Masken…


Besonderheiten:
Eine Sache wollte mir einfach nicht einleuchten: warum ist Octupus überhaupt wieder komplett zu Stein geworden? Zur Erklärung: mit jedem Dahinscheiden einer seiner Handlanger wird ein Teil von diesem Obervampir zu Stein. Aber einer der roten Masken versinkt tatsächlich im Sumpf und muss nun dort unten sein Dasein fristen - er ist nur eben nicht tot. Also, was ist hier schief gelaufen?!


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:
Die roten Masken sehen so albern aus, wie sie sich nachher auch tatsächlich verhalten. Eine Mischung aus Zorro und Harlekin, aber nichts wirklich Furchterregendes. Nur werden sie auch nicht anders beschrieben, also hat Ballestar eben das Beste draus gemacht…


Coverbewertung:
2 Kreuze
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das von Vicente Ballestar gemalte Titelbild des John Sinclair-Romans wurde auch schon auf dem Cover des im November 1980 erschienenen australischen Comic-Magazins "DOOMSDAY ALBUM" Nr. 18 verwendet:

Doomsday Album Nr. 18