John Sinclair Nr. 95: Die Höllenkutsche
John Sinclair Nr. 95: Die Höllenkutsche


Der alte Mann bebte vor Angst. Sein grauweißer Bart zitterte. Die Augen waren unnatürlich weit aufgerissen. Wie ein Häufchen Elend hockte er auf seinem Stuhl, hob die rechte Hand und knickte den Zeigefinger so, daß er auf mich deutete. "Noch zehn Minuten bis Mitternacht!" flüsterte er, "dann wird die Höllenkutsche kommen."


von Jason Dark, erschienen am 28.04.1980, Titelbild: Manuel Prieto

Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair und Bill Conolly sind bei einem gewissen Buck Bannister zu Besuch. Er erzählt ihnen die Geschichte der Höllenkutsche, die des Nachts vom naheliegenden Schloss fährt und ihr Unwesen treibt. Um Punkt Mitternacht fährt die Kutsche an Bannisters Haus vorbei und verliert einen Sarg. Aus diesem steigt ein Werwolf, den John und Bill vernichten können. Zur selben Zeit hält Suko in London die Stellung. Grimes, der Ghoul, soll wieder sein Unwesen treiben. Von einem Friedhofswärter bekommt Suko einen Tipp und zusammen mit Shao fahren sie zum Friedhof. Dort treffen sie auf einen Ghoul, der Suko entkommen kann. Als sie zum Eingang zurück kehren, steht dort plötzlich eine Kutsche. Der Kutschenfahrer, ein Skelett, der sich der Dämonensammler nennt, bedroht gerade den Friedhofswärter. Als Suko dazwischen kommt, taucht plötzlich Grimes auf und hält Shao als Geisel. Er zwingt sie in die Kutsche zu steigen. Der Dämonensammler verschwindet mit sammt der Kutsche und lässt einen verzweifelten Suko zurück. Unterdessen versuchen zwei Banditen in das Schloss einzubrechen. Dort werden sie von mehreren Dämonen angegriffen, darunter auch ein frankensteinähnliches Monster. Als John und Bill dazu kommen, versuchen sie die Dämonen zu vernichten, doch diese verschwinden plötzlich spurlos. Während Bill und die Banditen in der Halle zurück bleiben, durchsucht John das Schloss. Im Turm trifft er auf den früheren Besitzer, den Höllengrafen. Er ist dazu verdammt, im Turm zu leben, bis seine Aufgabe erfüllt ist. Er erzählt John von Asmodina, der er dient. Doch der Graf ist zu alt und schwach. Seit hunderten von Jahren vegetiert er hier im Turm. Und er hat aus seinen bösen Taten gelernt. In der Halle werden unterdessen Bill und die Banditen von den Monstern angegriffen. Einer der Banditen wird von dem Frankenstein-Monster getötet. Die Monster verschwinden wieder, als John dazustößt. Die drei beschließen, das Schloss zu verlassen. Doch es kommt alles anders, als erwartet. Auf dem Schlosshof steht plötzlich die Höllenkutsche. Und aus ihr steigt Grimes zusammen mit der bewusstlosen Shao aus. Grimes befiehlt John, er solle waffenlos in die Kutsche steigen, sonst wird Shao sterben. Wohin die Reise geht? In Asmodinas Leichenhaus.
- Ende des ersten Teils -


Meinung:
Düster und unheimlich fängt die Story in Buck Bannisters Haus an. Die Geschichte der Höllenkutsche wurde auf sehr atmosphärische Weise erzählt und sorgte schon für so manche Gänsehaut. Doch leider fand ich persönlich den Rest der Story nicht so prickelnd. Die Geschichte hab ich schon davor in der Edition 2000 gehört und da hat sie mir bei weitem mehr zugesagt. Am interessantesten war ja immer noch das Frankenstein-Monster, das schon für einigen Grusel gesorgt hat. Irgendwie fand ich den Gegner cool. Der hatte was. Auch Grimes hat hier mal wieder einen seiner leider nicht so zahlreichen Auftritte. Der eklige Ghoul gehört zu dieser Zeit zu einem meiner Lieblingsgegnern. Shao tut einem da schon so richtig Leid, weil der schleimige Typ sie so fest an sich geklammert hat. Was muß die arme Chinesin da nur alles durchmachen *gg* Naja, trotzdem sorgt dieser Roman für gute Unterhaltung, auch wenn er mir nicht so zugesagt hat. Aber 3 Kreuze geb ich noch her.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Ein Spitzencover, wie ich finde. Düster und unheimlich. Kommt auch genauso im Roman vor.


Coverbewertung:
5 Kreuze
Rezension von
Stefan (Lobo) Albertsen:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair und Bill Conolly suchen einen alten Mann namens Buck Bannister auf, der lange Jahre als Diener des letzten Count of Montano arbeitete, ehe sich sein Herr vor lauter Einsamkeit und Verzweiflung umbrachte. Bannister berichtet den beiden Freunden von einer pechschwarzen Kutsche, die er bereits mehrfach, vom Schloß des Count kommend, gesehen hat, und auf dessen Kutschbock ein lebendes Skelett sitzt. Die Erzählung des Alten entpuppt sich als wahr, denn die Kutsche taucht auf und John stellt sich mutig (oder in einem Anfall von Wahnsinn?) vor das in halsbrecherischem Tempo dahinrasende Gefährt. Ein Sarg, der auf dem Dach der Kutsche liegt, fällt herunter und ein Werwolf entsteigt ihm, den John und Bill in hartem Kampf vernichten können. Während Buck Bannister den beiden die näheren Hintergründe der Familiengeschichte derer von Montano - genauer die Geschichte des besonders blutrünstigen und teufelsfürchtigen Ur-Urgroßvaters seines verstorbenen Herren, dem Höllengraf, erzählt - treffen Suko und Shao in London auf dem Lambeth-Friedhof ein, wo der Wächter - Ken Willard - ihn auf die Machenschaften einiger Ghouls aufmerksam macht. Gerade einen speziellen Vertreter dieser widerlichen Dämonen möchte Suko treffen und endlich vernichten. Nämlich Grimes, den Ghoul, der dem Sinclair-Team bereits mehrere Male schon entkommen ist. Suko muß erkennen, daß tatsächlich ein Ghoul am Friedhof tätig war, wie man an den Überresten einer Leiche ersehen kann. Der Chinese kann diesen Dämon auch vernichten, aber gleich darauf entdeckt er die Höllenkutsche des Count of Montano, dessen Kutscher als Dämonensammler bezeichnet wird und Grimes abholen soll, um ihn in die Riege der Diener Asmodinas einzugliedern. Sukos Chancen gegen den Dämonensammler scheinen nicht schlecht, doch da tritt besagter Grimes auf den Plan und präsentiert dem Chinesen dessen Freundin Shao als Geisel. Suko kann zwar einem tödlichen Blitz aus dem magischen Monokel des Kutschers entkommen und sich selber retten, aber der Dämonensammler, Grimes und leider auch Shao verschwinden in der Höllenkutsche. Ken Willard liegt tot auf seinem Stuhl. Der Strahl hat ihn getroffen und sofort umgebracht. John und Bill erreichen zwischenzeitlich das Schloß derer von Montano und retten zwei Antiquitätenräuber - Harry Salem und Dean Flint - vor einer Vielzahl von Monstern. John erfährt vom Höllengraf, der nach Jahrhunderten immer noch in einem der Türme des Schlosses lebt, das diese Monster als Gefolgschaft für Asmodina dienen, um deren Macht mehr und mehr auszubauen, und daß die Tochter des Teufels sie mit besonderer Macht ausstattete. Inzwischen werden die beiden Diebe und Bill Conolly von den Dämonen erneut angegriffen und Dean Flint stirbt durch eine Art Frankenstein-Monster. Zwar können Harry Salem und Bill überleben und John stößt wieder zu ihnen, doch das Schloß zu verlassen gestaltet sich als komplizierter, als vorher gedacht. Noch ehe die drei Männer mit Hilfe von Stühlen und Tischen über die umgebenden Mauern klettern können, trifft die Höllenkutsche auf dem Schloßhof ein. Grimes steigt aus, doch leider können weder John noch Bill den Ghoul erschießen, denn er hat immer noch Shao als Geisel bei sich und bedroht sie mit seinem Messer. Grimes erklärt sich bereit Shao gehen zu lassen. Jedoch nur unter einer Bedingung. Und zwar, wenn John in die Höllenkutsche steigt, um so in Asmodinas Reich zu gelangen.
-FORTSETZUNG FOLGT-


Meinung:
Wowissimo! Also wirklich, hier baut sich ja ein Horror-Drama par Excellanze auf. Die erfahrenen Leser wissen ja, was für ein genialer Überhammer mit Band 100 der JS-Serie startet und anstatt kleine Brötchen zu backen, reißt Jason Dark uns hier kurz vorher noch mit einem Wahnsinns-Zweiteiler vom Hocker. Der erste Teil ist brilliant und kommt eigentlich in jeder Zeile spannend und flüssig daher. Es gibt keine Hänger, keine unwichtigen oder langweiligen Passagen. Obwohl der Beutezug von Dean Flint und Harry Salem vielleicht etwas "sehr zufällig" anmutet, werden die beiden Antiquitätendiebe gekonnt in die Story eingebaut. Auch die Nebenhandlung mit Suko und Shao auf dem Friedhof ist gelungen und die Klemme in der sich Shao am Ende des ersten Teils befindet, stellt einen hervorragenden Cliffhanger dar. Habe ich schon mal erwähnt, wie sehr ich solche Dinger liebe? Natürlich kenne ich bereits den zweiten Teil und weiß, wie die Story weitergeht und aufgelöst wird, aber dennoch freue ich mich darauf die Fortsetzung noch einmal lesen zu können. Bald, ganz bald werde ich hier diese Fortsetzung präsentieren. Ach ja, eines noch! Volle Punktzahl!


Besonderheiten:
Erster Auftritt der Höllenkutsche!
Erneuter Auftritt von Grimes, dem Ghoul.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Laut der Signatur auf dem Cover stammt das Bild von Prieto Muriana und ich muß sagen - dat Teil gefällt mir. Unheimlich und düster, wirklich unheimlich. Nur der Skelettschädel des Kutschers wirkt ein klein bißchen lächerlich. Trotzdem vergebe ich:


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Chricki:


Kurzbeschreibung:
John und Bill sind bei dem ehemaligen Diener des Count of Montano, Buck Bannister, zu Besuch, der ihnen die Geschichte der Höllenkutsche erzählt, die vor Kurzem wieder aufgetaucht ist. Um Punkt Mitternacht fährt sie am Haus vorbei. John gelingt es aufzuspringen, er wird jedoch in einer Kurve wieder durch die Fliehkraft heruntergerissen. Und mit ihm ein Sarg der einen Werwolf enthält. John und Bill vernichten den Dämonenwolf und machen sich nun auf den Weg zur Burg um ihr Geheimnis zu lüften... Gleichzeitig in London: Suko bekommt einen Anruf von einen Totengräber, der den Ghoul Mr. Grimes beonachtet hat. Er und Shao machen sich auf den Weg zum Friedhof und finden promt einen Ghoul, jedoch nicht den, den sie gesucht haben. Als sie zur Leichenhalle, wo der Wächter auf sie wartet, zurückkehren, wird dieser gerade vom Fahrer der Höllenkutsche, einem Skelett, bedroht. Als Suko ihm helfen will und abgelenkt ist, nimmt Mr. Grimes Shao als Geisel. Suko muss tatenlos zusehen, wie beide mit seiner Freundin verschwinden...
- Fortsetzung folgt -


Meinung:
Also ich kann mich der Meinung Toms 100%ig anschließen. Die Szenen auf dem Friedhof und das Auftauchen der Kutsche, die Jagt nach dem Werwolf, echt super und unheimlich! Die Szenen auf der Burg eher langweilig in Gegensatz dazu. Wie gesagt, ich hasse es wenn Jason Dark so viele Dämonenarten auf einmal mitspielen lässt, er hätte sich auf Ghouls und Werwölfe beschränken sollen, und nicht von allem etwas. Nunja, was mir noch bei dem Gespräch mit dem Count of Montano aufgefallen ist, zuerst verspricht er John den Tod, danach lässt er ihn ziehen und wünscht ihm viel Glück ?! Nunja, auch ich gebe hier drei Kreuze!


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Perfekt! Ich habe hier nichts auszusetzen, wird genauso im Roman beschrieben.


Coverbewertung:
5 Kreuze