John Sinclair Nr. 109: Verlies der Angst
John Sinclair Nr. 109: Verlies der Angst


Jahrhundertelang lagen sie in Hügelgräbern friedlich nebeneinander. Germanen und Wikinger. Sie hatten sich bekämpft, und die Wikinger waren geschlagen worden. Kurz vor der Niederlage sprach Sadin, ein Diener des großen Gottes Thor, einen schlimmen Fluch aus, der sich irgendwann erfüllen sollte. Was als normaler Kriminalfall begann, wurde im Verlies der Angst zu einem makabren Totentanz...


von Jason Dark, erschienen am 04.08.1980, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Kommissar Will Mallmann verfolgt in der Lüneburger Heide zwei Waffenhändler, die ihre Ware in den Hünengräbern der Wikinger versteckt haben. Will kommt gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie einer der Gangster von einem glühenden Speer getroffen wird und zu einer Mumie wird. Mallmann informiert sofort Sir Powell, der John und Sukos Heimflug von Palermo absagt. Stattdessen fliegen die beiden Geisterjäger nach Hannover, wo sie von Will abgeholt werden. Der hat die Mumie sicherheitshalber im Kofferraum verstaut, wo sie zum Leben erwacht und Suko angreift. John kann den Zombie mit dem Kreuz vernichten. Anschließend suchen sie einen Heimatforscher auf, der ihnen erklärt, dass vor ca. 900 Jahren die Wikinger in Deutschland einfielen und gegen die Germanen kämpften. Jetzt will einer der Diener Thors, Sadin, die Wikinger und die Germanen zum Leben erwecken, damit die Schlacht von neuem beginnen kann. Als die drei Freunde zu den Hünengräbern kommen finden sie eine Schulklasse vor, deren Lehrer in den Gräbern verschwunden sind. Will bringt die Kinder sicher nach Hause, während John in ein Grab einsteigt und Suko als Rückendeckung zurückbleibt. John läuft in eine Falle Sadins, der ihn auf einem Altar fesselt und mit drei herbfahrenden Pfeilen töten will. Suko verfolgt derweil die beiden Lehrer, die dem Wahnsinn verfallen sind und ihn in eines der Gräber locken, wo Suko gegen Untote kämpfen muss. Im Schlachtgetümmel durchbricht er mehrere Wände und gelangt so in das Verlies, wo John um sein Leben bangt. Doch das Kreuz hat eine Gegenmagie aufgebaut und die Pfeile zum Stehen gebracht. Suko befreit seinen Freund. Als sie wieder an die Oberfläche kommen gelangen sie mitten in die Schlacht zwischen den Wikingern und Germanen. Bis plötzlich der Gott Thor erscheint, der seinen Diener Sadin vernichtet, da er in seinen Augen versagt hat.


Meinung:
Einen Pluspunkt für diesen Roman ist auf alle Fälle der Schauplatz, schließlich ist es ein Roman aus der Heimat. Einen Minuspunkt gibt es allerdings für den selten dämlichen Namen Bodo Blau. Die Story an sich ist an und für sich recht spannend geworden. Jason hat die nordische Mythologie recht gut verarbeitet. Warum Sadin allerdings in Thors Augen ein Versager sein soll, habe ich nicht so ganz verstanden. Wollte der Donnergott vielleicht gar keine Rache an den Germanen nehmen, da er ja auch ein Gott der Germanen ist? Auffallend ist der hohe Anteil an Untoten, die dieses Mal gar nicht als Zombies tituliert wurden. Auch Johns Gefühle im titelgebenden Verlies der Angst wurden eindringlich beschrieben, so dass man dieses Mal sprichwörtlich mitzittern kann.


Besonderheiten:
John bekommt zum ersten Mal Kontakt mit der Mythologie der Wikinger und Germanen und trifft den Gott Thor.
Der Roman erschien außerdem in der Weltbild-Sammler-Edition Band 13.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover zeigt John in dem Verlies der Angst. Seine Gefühle werden gut wiedergegeben - vielleicht einen Tick zu dramatisch.


Coverbewertung:
3 Kreuze
Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
In der Lüneburger Heide verfolgt Will Mallmann zwei Waffenhändler. Die beiden suchen in alten Hügelgräbern nach einer Kiste voller Waffen, als plötzlich die Toten auferstehen und die beiden töten. Mallmann sieht gerade noch, wie einer der beiden von einem glühenden Speer getötet wird. Will nimmt die Leiche mit und benachrichtigt John Sinclair. John und Suko fliegen gleich von Palermo aus nach Deutschland um dem Fall nachzugehen. Als sie mit Will auf der Autobahn unterwegs sind, werden sie von dem Toten Waffenhändler, den Will im Kofferraum verstaut hat, angegriffen, können ihn allerdings vernichten. Von einem alten Historiker erfahren sie die Geschichte der alten Wikinger und der Germanen, die sich vor langer Zeit hier bekriegt haben. Der Legende nach schickte der Gott Thor einen Diener auf die Erde. Sadin, so hieß er, sollte die Wikinger in der Schlacht unterstützen. Noch heute ruhen die Wikinger in den alten Hügelgräbern. Unterdessen macht eine Schulklasse unter der Führung der beiden Lehrer Rolf Hartmann und Fräulein Haupt eine Klassenwanderung zu den Hügelgräbern. Plötzlich verschwindet Fräulein Haupt spurlos und die Kinder machen sich im Wald auf die Suche nach der Lehrerin. Rolf Hartmann allerdings steigt in eines der Hügelgräber, wo er auf die Toten Wikinger trifft, die auch Fräulein Haupt entführt haben. John, Suko und Will Mallmann kommen kurz darauf zu den Hügelgräbern und treffen die Kinder. Sie erzählen, ihre Lehrer seien verschwunden. Während Will die Kinder ins Dorf zurück bringt, steigt John in eines der Gräber. Dort wird er allerdings von den Wikingern überwältigt und bewusstlos geschlagen. Er erwacht gefesselt in einem Verlies. Der Dämon Sadin erscheint und erzählt dem Geisterjäger, dass die Toten Wikinger schon bald aus den Gräbern steigen werden, ebenso wie die alten Germanen. Es wird zu einem erneuten Krieg kommen. John soll, genauso wie alle anderen, die die Ruhe der Toten stören, sterben. Plötzlich kommen ganz langsam brennende Speere von der Decke, die John aufspießen sollen. Suko, der in der Zwischenzeit Wache gehalten hat, betritt aus Sorge um John ebenfalls eines der Gräber. Dort trifft er auf Rolf Hartmann und Fräulein Haupt. Beide sind dem Wahnsinn verfallen und locken Suko in einen Hinterhalt. Er wird von mehreren Wikingern angegriffen. Ein paar kann er vernichten, doch nicht verhindern, dass Fräulein Haupt getötet wird. Als eine Wand einbricht, erscheint Suko in dem Verlies, in dem John liegt. Er rettet den Geisterjäger in letzter Sekunde. Auf der Oberfläche beginnt aber unterdessen der große Kampf. Die Wikinger und Germanen sind alle erwacht und führen einen erbitterten Kampf. Als Will Mallmann dazu kommt und Sadin mit einer Silberkugel töten will, gerät er in große Gefahr. Denn ein Wikinger will ihn von hinten erschlagen. John und Suko kommen noch rechtzeitig dazwischen und können Will retten. Plötzlich passiert etwa unglaubliches. Der Gott Thor erscheint persönlich und bestraft Sadin für sein Versagen. Er tötet den Wikinger und so verschwinden auch alle anderen Toten vom Schlachtfeld.


Meinung:
Eine wirklich gelungene Geschichte, die den Geisterjäger mal mit der germanischen Kultur konfrontieren lässt. John erfährt, durch das Auftauchen von Thor, dass die alten Sagen um die Götter doch der Wahrheit entsprechen. Doch auf welcher Seite die Götter nun sind, wird nicht verraten. Wahrscheinlich stellen sie sich immer grad auf die Seite, die ihnen am meisten nützt, so denkt John. Der Roman lässt sich flüssig lesen, ohne unnötige Längen oder Passagen und sorgt so für eine schöne kurzweilige Unterhaltung.


Besonderheiten:
John wird zum ersten Mal mit der germanischen Mythologie konfrontiert und der Gott Thor tritt in Erscheinung.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Die Szene kommt genauso im Roman vor. 3 Kreuze von mir.


Coverbewertung:
3 Kreuze
Rezension von Chricki:


Kurzbeschreibung:
Zwei Waffenschmuggler haben in Hünengräbern auf einer Waldlichtung in der Lüneburger Heide ihre Ware versteckt. Als sie diese bergen wollen, stören sie die Ruhe der dort begrabenen Wikinger und erwecken diese damit zum Leben. Kommissar Mallmann, der diesen mit einem Kollegen gefolgt ist, kann noch beobachten wie einer der Schmuggler von einem glühenden Speer getötet wird. Will berichtet dies seinen Freunden Suko und John, die sich gerade auf der Heimreise von Palermo nach London befinden. Sie fliegen jedoch direkt nach Hannover, wo sie von dem Kommissar abgeholt werden und anschließend Richtung Lüneburger Heide aufbrechen. Gleichzeitig macht sich Herr Hartmann mit Fräulein Haupt und ihrer Grundschulklasse auf den Weg zu den Gräbern, um diese zu studieren. Doch sie ahnen nichts von dem Schrecken, der sich dort abgespielt hat. Werden John, Suko und Will den Mächten des Bösen zuvorkommen?


Meinung:
Insgesamt gesehen ein recht guter Roman. Am meisten hat mir das Ende gefallen, wo im wahrsten Sinne des Wortes eine Zombie-Schlacht stattfand. Ich kann mich spontan nicht erinnern ob es sowas in solchem Ausmaß schon bei JS gab. Ein weiterer Pluspunkt ist der Schauplatz, vor allem die Hünengräber. Ich liebe diese Passagen, wo Personen praktische wehrlos durch die dunklen, engen Gänge kriechen und nicht wissen was passiert, wie bei Ghouls etc.. Auch mit dem Schicksal beider Lehrer hätte ich nicht gerechnet. Ein ganz gut gelungener Roman also.


Besonderheiten:
- erster Auftritt Thors


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Und auch von mir nochmal: Die Szene erscheint auch genauso im Roman und zeigt die Szene, wo John von Sadin in den Gräbern gefangen genommen wurde. Ich geb allerdings nur ein Kreuz, das Cover spricht mich nicht wirklich an.


Coverbewertung:
1 Kreuz

Rezension von Chriss:


Kurzbeschreibung:
Will Mallmann verfolgt zwei Waffenhändler, die ihre Beute aus Hünengräbern bergen wollen. Die dort begrabenen Wikinger rächen sich grausam an den Schändern. Will bekommt mit, wie einer der beiden von einem Speer getötet wird und mumifiziert. Er verständigt John und Suko. Auf der Fahrt in die Lüneburger Heide, wo sich das Drama abgespielt hat, erwacht der Tote und greift Suko an. John kann ihn vernichten und gemeinsam machen sich die drei Freunde zu einem Spezialisten auf. Dieser erzählt ihnen die Geschichte der Wikinger, die vor etwa 900 Jahre in Deutschland einfielen und gegen die Germanen kämpften. Der Gott Thor sandte einen Boten auf die Erde. Der Bote Sadin soll nun den Krieg neu entfachen. John, Will und Suko machen sich auf den Weg zu den Hünengräbern, wo sie Kinder aus einer nahegelegenen Schule vorfinden. Ihre Lehrer seien verschwunden. Der deutsche Kommissar bringt die Kinder sicher nach Hause, während John in einés der Gräber steigt, wo er prompt von Sadin gefangengenommen wird. Gefesselt soll der Geisterjäger von herabschwebenden Speeren getötet werden.
Suko, der als Rückendeckung zurückgeblieben ist, trifft inzwischen auf die beiden Lehrer, die angesichts des Schreckens in den Gräbern den Verstand verloren haben. Die beiden locken den Chinesen in einen Hinterhalt, aus dem er sich jedoch befreien kann. Im Kampf wird die Lehrerin getötet. Suko durchbricht eine Wand und findet John, dessen Kreuz inzwischen eine Gegenmacht aufgebaut hat, die die Speere wenige Zentimeter vor Johns Brust zum Stehen gebracht hat. Als die beiden wieder an die Oberfläche geraten, ist der Kampf zwischen den untoten Wikingern und den Germanen schon entbrannt. Doch da taucht der Gott Thor auf. In seinen Augen hat Sadin versagt. Thor tötet seinen Boten, wodurch auch die Kämpfenden verschwinden. Durch Thors Auftauchen erkennt John, dass an den Göttersagen doch etwas dran sein muss. Doch auf welcher Seite stehen die Götter? John glaubt, sie stehen immer auf der Seite, die ihnen nützt


Meinung:
Der Roman hat seine klaren Stärken. Sowohl der Schauplatz als auch das Thema der Geschichte sind gut gewählt und umgesetzt worden. Johns Verzweiflung im titelgebenden "Verlies der Angst" ist echt gut getroffen. Getroffen hat mich das Schicksal des Lehrers Ralph Hartmann, der doch sehr sympathisch rüberkam. Der Schule ist ein toller Lehrer verlorengegangen, den ich selbst früher gehabt hätte.


3 von 5 möglichen Kreuzen:

3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben


Coverbewertung:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben

Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
In einem Waldstück nahe der Lüneburger Heide verbirgt sich ein düsteres Geheimnis. Seit über 900 Jahren liegen dort in vier Hügelgräbern die Überreste einiger Wikinger. Doch eines Tages erwachen die mumifizierten Leichen zu neuem Leben, um ihren alten Kampf gegen eine Gruppe Germanen wieder aufzunehmen, welche ebenfalls in dem Wald begraben sind. Von diesem Moment an ist jeder, der den Hügelgräbern zu nahe kommt, dem Tode geweiht. Kommissar Will Mallmann stößt auf diese seltsamen Ereignisse, als er im Wald Zeuge des Mordes an dem Waffenhändler Bodo Blau wird und beim Anblick dessen vertrockneter Leiche sofort einen schwarzmagischen Hintergrund vermutet. John Sinclair lässt sich nicht lange bitten und reist mit Suko von Palermo direkt nach Hannover. Dass sie tatsächlich mal wieder in einen außergewöhnlichen Fall geraten sind, stellt sich noch auf der Fahrt vom Flugplatz in Mallmanns Manta heraus, als die entstellte Leiche des Waffenhändlers aus dem Kofferraum klettert und die drei Männer angreift. Nach einer erfolgreichen Auseinandersetzung mit dem Untoten erfahren die Freunde durch den Heimatforscher Matthias Maurer mehr über die Geschichte der Hügelgräber und einem möglichen Fluch, der auf den alten Ruhestätten lastet. Die drei machen sich umgehend auf den Weg in den Wald und stoßen dort zu ihrer Überraschung auf eine Schulklasse, deren Lehrer Herr Hartmann und Fräulein Haupt verschwunden zu sein scheinen. John befürchtet, dass sie den untoten Wikinger in die Hände gefallen sein müssen und klettert in eines der Hügelgräber. Hier wird er auch prompt von den verwesten Gestalten überwältigt und in ein Verlies gesperrt. Erst jetzt erfährt er das gesamte Ausmaß dieser Geschichte und macht die Bekanntschaft mit Sadin, einem Diener der germanischen Gottheit Thor. Dieser Sadin ist im Endeffekt für die gesamte Misere verantwortlich, und damit ihm John Sinclair in seinem rücksichtlosen Rachefeldzug gegen die Germanen nicht mehr in die Quere kommen kann, bindet er den Geisterjäger auf eine Steinplatte unter drei sich langsam herabsenkenden Flammenspeeren…


Meinung:
Untote Wikinger und Germanen liefern hier ein interessantes Thema ab, insbesondere vor der ansprechenden Kulisse dieser mystischen Hügelgräber im Wald. Im Großen und Ganzen vielleicht schon eher eine kurze Zwischenmalzeit für unseren Geisterjäger, auch wenn er in dem namensgebenden Verlies einigermaßen in die Bredouille kommt. Dennoch gefällt mir die Atmosphäre in dem Wald und die modrigen Wikinger werden auch schön schaurig in Szene gesetzt. Insgesamt ein annehmbarer Durchschnittsroman, der sich für ein kurzweiliges Vergnügen flüssig durchlesen lässt…


Besonderheiten:
John Sinclair wird zum ersten Mal mit der germanischen Mythologie konfrontiert und trifft auf den Donnergott Thor.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Die Schlüsselszene zum Titel. Irgendwie hat das Bild ein gewisse Ähnlichkeit mit dem Cover von Band 439 "Das Folterbett", auch wenn hier unser lieber John doch etwas mehr in Panik ausbricht und nicht ganz so dümmlich aus der Wäsche guckt…


Coverbewertung:
2 Kreuze