John Sinclair Nr. 165: Die Bestien aus dem Geistersumpf

John Sinclair Nr. 165: Die Bestien aus dem Geistersumpf


"Ihr Toten der Erde, ihr Grausamen der Finsternis, ihr Dämonen der Hölle, ihr Geister der Tiefe- wehrt euch gegen die zerstörerischen Kräfte der Menschen, gegen die Technik, gegen den Raub der Natur. Zeigt eure Macht beweist ihnen mit euren Taten, wie mächtig ihr seid. Gebt diejenigen frei, die ihr vor langer Zeit in euren Schoß gezogen habt. Laßt die Leichen lebendig werden, damit sie das Blut trinken und erstarken. Die Menschen sollen lernen, daß sie die Natur nicht überlisten und zerstören können..." Der Mann, der diese Worte sprach, war ein Wissender, ein Einsamer, ein Hasser.


von Jason Dark, erschienen am 31.08.1981, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
Will Mallmann ist mit der Ökologin Dagmar Diefenthal unterwegs zum sog. Geistersumpf. Der Sumpf trägt den Namen, weil die Bewohner des nahen Städchens an eine Geschichte glauben, die schon 300 Jahre zurück liegt. Damals gab es im Ort einen großen Aufstand, bei dem mehrere Menschen in den Sumpf geworfen wurden. Darunter auch ein gewisser Pfarrer Osenberg, der angeblich noch heute im Sumpf herumgeistern soll. Mallmann und Dagmar Diefenthal wollen dem Sumpf nun einen Besuch abstatten, da sie und ihr Vater Erwin, ebenfalls Wissenschaftler, in diesem Sumpf eine Menge Giftmüll entdeckt haben. Als sie Richtung Sumpf gehen, erscheint ihnen plötzlich der Geist des Pfarrer Osenberg, der sie warnt weiter zu gehen. Die beiden wollen nicht hören und müssen deshalb fühlen. Am Sumpf werden sie von mehreren Tieren angegriffen. Fliegen, Kröten und Würmer. Aber alle mind. 5x so groß wie normal. Dagmar denkt, diese seine durch den Giftmüll mutiert. Doch als Will Mallmann eine Kröte mit Silberkugeln erschießt, löst sich diese in Staub auf. Mallmann alarmiert John Sinclair, der sich sofort auf den Weg nach Deutschland macht. Dort lernt er Dagmar und Erwin Diefenthal kennen. Gemeinsam fahren sie zum Sumpf hinaus und wieder erscheint ihnen Pfarrer Osenberg, der sie wieder warnt. Osenberg erzählt ihnen von den Erdgeistern, die sich dort befinden und wütend über den Giftmüll und die Ruhestörung sind. Osenberg selber ist ein Vermittler, der die Menschen nur warnt, den Sumpf zu betreten. Die Geister wollen nur ihre Ruhe haben. John versichert ihm aber, das sie versuchen wollen, den Sumpf wieder in Ordnung zu bringen und den Giftmüll beseitigen wollen. Osenberg gibt seine Einwilligung und verschwindet. Am Sumpf selber sind unterdessen zwei Männer dabei mit einem Lastwagen Giftmüll abzuladen. Einer von ihnen wird von einer Unzahl von riesigen Fliegen getötet. Der andere wird von Riesenwürmern angegriffen, als John erscheint. Er kann den Mann retten, als plötzlich ein Sumpfmonster aus dem Morast steigt. John erschießt es mit Silberkugeln. Mit dem Kran können sie eine weitere Moorleiche bergen und vernichten. Plötzlich erscheint Pfarrer Osenberg erneut und schwört nun Rache am Tod der beiden Moorleichen. Er will mit den restlichen Sumpfmonster das nahe Dorf angreifen. John, Mallmann und die Diefenthals flüchten ins Dorf um das schlimmste zu verhindern. Während Dagmar, ihr Vater und Will im Gasthaus angegriffen wird, muß sich John mit vier Moorleichen herumschlagen, die er allerdings töten kann. Im Gasthaus taucht unterdessen Pfarrer Osenberg auf. Jeder der ihn berührt, verwandelt sich selber in eine Moorleiche. Als Mallmann ihn berührt, verwandelt sich sein Arm mehr und mehr. John taucht auf und kann Osenberg vernichten. Mit dem Kreuz kann er Mallmann retten.


Meinung:
Dies ist einer der Romane, die ich einfach super finde. Ein einsames Moor, eine alte Legende, ein unheimlicher Geist. Dies alles sind Bestandteil eines guten Horror-Romans. Und dieser hier ist Spitzenklasse. Dabei kommt Pfarrer Osenberg anfangs ziemlich unheimlich rüber, dann eher als netter Geist, der die anderen nur vor Schaden warnen will und am Ende ist er richtig bösartig. Eine Wandlung, die mir persönlich ziemlich gut gefallen hat. Dabei fand ich die Tatsache, das Osenberg ein Vorfahre der Diefenthals ist und Erwin Diefenthal bis aufs Haar gleicht recht unnütz. Im Grunde gibt es viele ökologische Aspekte im Roman. Die Erdgeister wollen sich nur rächen, weil ihre Umwelt zerstört wird. Dies hört sich doch alles stark nach Mandragoro an. Doch leider hatte dieser keinen Auftritt. Nicht mal sein Name wurde erwähnt. Dies hätte dem Roman sicherlich nicht geschadet, eher im Gegenteil. Also Pfarrer Osenberg sorgt für den nötigen Grusel, genauso wie die unheimliche Sumpflandschaft. Die riesigen Kröten und Fliegen sorgen dann noch für den nötigen Horror und Ekelfaktor. Wie diese Fliegen sich über einen der Männer hergemacht hat, war einfach nur eine grausige Vorstellung. Alles in allem ein gelungener und unheimlicher Roman, dem ich ohne schlechtem Gewissen 5 Kreuze vergeben kann.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Auch das Cover ist Spitzenklasse, wie ich finde. Die Szene kommt zwar nicht 100%ig im Roman vor, aber die Szenerie ist trotzdem gelungen.


Coverbewertung:
5 Kreuze

Rezension von Chricki:


Kurzbeschreibung:
Vor Jahren wurde Pfarrer Osenberg im Sumpf ermordet. Er verbündetete sich mit Erdgeistern und wurde so unsterblich. Nun spukt er im Sumpf herum und warnt die Menschen diesen nicht aufzusuchen. Als der Sumpf von Umweltsündern aufgesucht wird und diese dort Giftmüll abladen beschwört er die Erdgeister, welche nun die heimischen Tiere ernorm vergrößern und die Leichen aus dem Sumpf wiedererwecken. Will Mallmann stößt mit einer jungen Wissenschaftlerin auf den Geist und die Monstertiere. Die beiden entkommen und alarmieren John Sinclair. Sie machen sich auf den Weg in den Geistersumpf und stoßen auf die beiden Verbrecher. Es gelingt ihnen jedoch nicht diese vor der Rache des Pfarrers zu retten. Dieser wendet sich nun auch gegen John und seine Freunde, welche sich zurück ins Dorf begeben. Dort wollen die Erdgeister schließlich ihre Rache vollenden, was unsere Geisterjäger so gut wie möglich zu verhindern versuchen...


Meinung:
Dieser Roman gefiel mir nicht so sonderlich, was wohl u.a. auf der einen Seite an den "mutierten" Tieren liegt, auf der anderen Seite auch an der gesamten Geschichte. Der Geist kann sich nicht entscheiden auf wessen Seite er steht, obwohl er Pfarrer war sinnt er auf Rache und die Hälfte des Romans geht um Umweltverschmutzung, was irgendwann zu nerven anfängt. Zwar ist der Roman nicht wirklich schlecht, kommt aber nicht an die guten Durchschnittsromane heran. Ein Auftritt Mandragoros währe wünschenswert gewesen wie ich finde, schade das er hier nicht auftaucht. Ich gebe hier zwei Kreuze.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Kommt genauso im Roman vor. Das Bild zeigt Will Mallmann wie er ein Sumpfmonster aus dem Krater im Sumpf zieht. Vor dem Bagger stehen Dagmar Diefenthal und ihr Vater. Das Cover ist ok und wirkt sehr lebendig, wobei ich den Bagger etwas merkwürdig finde, allerdings weiß ich nicht genau wie diese vor 30 Jahren ausgesehen haben.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Rezension von Chriss:


Kurzbeschreibung:
Will Mallmann und eine junge Frau wollen im Moor Umweltsünder aufstöbern. Im Sumpf treffen sie zunächst auf Pfarrer Osenberg. Der ist vor Jahren im Moor umgekommen, verbündete sich mit den Erdgeistern und nun, da Umweltsünder am Werk sind, wollen sie sich rächen. Auch begegnen die beiden monströsen Fliegen und Vögeln. Der herbeigerufene John schreckt einige Moormonster auf, die schließlich ins Dorf einfallen und blutige Rache üben wollen. Dazu kommt noch der Umstand, dass jeder, den Pfarrer Osenberg anfasst, ebenfalls zum Moormonster wird. Und er berührt - Will Mallmann...


Meinung:
Immer, wenn mutierte Tiere ihr Umwesen treiben, wird es mir unheimlich. Vor allem hier, weil ich Angst vor jederleih Insekten habe, egal, ob es Mücken Bienen, Wespen oder Fliegen sind. Und die Riesenfliegen, die hier vorkommen, haben mir eiskalte Schauer über den Rücken gejagt. Vor allem, als der eine Lkw-Fahrer von den Monsterfliegen gekillt wird. Das war schon ziemlich eklig und unheimlich, aber ein Horror-Roman ist ein guter Horror-Roman, wenn man bei einigen Szenen Angst bekommt. Und das gelingt Jason Dark hier meisterhaft. Sehr gut finde ich die Szene, als John und der andere Fahrer fast versinken und Will sie erst umständlich mit einem Bagger retten muss. Richtig mitzittern konnte man mit Will, als Osenberg ihn anfasst und Bill langsam beginnt, sich in ein Monster zu verwandeln. Jason Dark schafft es wie kein zweiter, Spannung aufkommen zu lassen. Das ist heute so, und war damals nicht anders.


5 von 5 möglichen Kreuzen:

5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben


Coverbewertung:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben

Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Ein Umweltskandal führt den BKA-Kommissar Will Mallmann in das Urwald-artige Sumpfgebiet in der Nähe eines kleinen Ortes im Emsland. Hier macht er die Bekanntschaft mit Professor Erwin Diefenthal und dessen Tochter Dagmar, welche die illegale Entsorgung mehrerer Giftmüllfässer in dem so genannten Geistermoor aufgedeckt haben. Doch nicht die Bedrohung durch diese hoch gefährlichen Stoffe bereitet dem Kommissar große Sorgen, sondern das plötzliche Auftauchen der mysteriösen Geistergestalt eines längst verstorben Pfarrers namens Osenberg. Dieser warnt vor der Rache der Erdgeister, welche sich gegen die Dorfbewohner und alle jene richten soll, die sich dem Geistersumpf nähern. Tatsächlich entsteigen dem Moor mehrere mutierte Kröten, übergroße Insekten, wurmartige Tentakel und auch einige angriffslustige Krähen, die sich auf die Eindringling stürzen.
Will bleibt nichts anderes übrig, als seinen Freund John Sinclair aus England herbei zu ordern, um gemeinsam mit ihm dem Geheimnis des Geistersumpfes im wahrsten Sinne des Wortes auf den Grund zu gehen. Neben den Mutationen treten schließlich auch noch die untoten Moorleichen derjenigen auf, welche vor mehr als 200 Jahren brutal ermordet und in der braunen Schlammbrühe versenkt wurden. Schon bald schleichen diese widerlichen Wesen ebenfalls durch das ahnungslose Dorf, wo sich Will und John zusammen mit den Diefenthals nicht nur gegen die Zombies, sondern auch den verbitterten Geist des Pfarrers Osenberg stellen müssen…


Meinung:
Und wieder mal spielt die passende Kulisse eine nicht zu verkennende Rolle in dieser Geschichte, denn eine unheimliche Moorgegend mit einem verschlafenen Dorf, welches alles noch dazu in das passende Unwetter eines Maigewitters eingebettet wird, macht schon mal anständig Laune. Zwar kamen mir stellenweise ein paar Monstren zu viel aus dieser Brühe geklettert, denn diese lebenden Moorleichen sind zwar herrlich eklig, nur waren sie nach den Tiermutationen und dem klassischen, Laterne schwingenden Geist des Pfarrers dann doch nicht wirklich nötig. Das hätte man ruhig umfassender ausbauen können, aber so gab es zum Finale in dem kleinen Dorf eben leider doch wieder mal nur dieses zunehmend abgedroschene Gemenge mit ein paar stinkenden Zombies. Schade, denn ansonsten fand ich diesen angedeuteten Öko-Thriller mit seinem mahnenden Zeigefinger eigentlich ganz unterhaltsam und spannend…


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Also, ich weiß wirklich nicht, warum man sich für diese Szene als Covermotiv entschieden hat. Sie stammt zwar so ungefähr aus der Handlung, ist aber ehrlich gesagt einfach nur langweilig und unnötig. Dabei hätte man doch so viele brauchbarere und bessere Möglichkeiten gehabt…


Coverbewertung:
2 Kreuze