John Sinclair Nr. 260: Ein Totenopfer für Clarissa

John Sinclair Nr. 260: Ein Totenopfer für Clarissa


Sie standen mir gegenüber, und ich war praktisch chancenlos. Einer gegen vier; ich steckte in einer bösen Klemme! Daß sich alles mitten in London abspielte, machte die Sache nicht einfacher, sondern schlimmer. Der kalte Horror packte mich, als sich daran dachte, daß nur ich die vier Gegner sah. Zahlreiche Menschen bevölkerten den Trafalgar Square, als wäre nichts geschehen. Sie gingen spazieren, nahmen ein erstes Bad in der Frühlingssonne, und ich stand inmitten des Trubels vier unheimliche Gestalten gegenüber, die aussahen, als wollten sie mir keine Chance lassen...


von Jason Dark, erschienen am 26.06.1983, Titelbild: Manuel Prieto
Rezension von AnMaTr:


Kurzbeschreibung:
Trafalgar Square, London. Der Roman beginnt mit einer Kampfszene in die John verwickelt ist und sich zwischen der normalen Welt und einer anderen Dimension abspielt. 4 äußerst ungewöhnliche Gestalten versuchen ihm das Kreuz abzunehmen was ihnen auch gelingt. Viele Fragen stellen sich ihm und die normale Weltordnung ist vollkommen durcheinander gebracht, auch Myxin der Magier der ihn nach dem Kampf dort aufsucht, kann ihm keine konkreten Antworten liefern. Ein weiteres Rätsel tut sich auf als Kara, Myxin und John erneut die flammenden Steine beschwören und ein Wolfskopf erscheint, durch den John scheinbar in eine unbekannte Dimension geschleudert. Costa Taridis steht kurz vor seinem Lebensziel als er in einer Ruine in der Türkei das Rätsel einer längst ausgestorbenen Kultur ans Tageslicht bringen möchte. Dort liegt Clarissa die Nonne und Makkabäerin bewacht von Lyka, einem wolfsartigen Wesen, das mit den anderen 4 Geschöpfen eine uralte magische Verbindung eingegangen ist und unter dem Schutz des Götterwolfes Fenris steht. Costa erweckt Clarissa in dem er Ihr Johns Kreuz auf das Gesicht legt sie und Ihr Volk die Makkabäer waren einst die Besitzer des Kreuzes und Clarissa schwor den Wölfen ein Totenopfer zu erbringen, sofern sie den Untergang des Klosters überleben würde. Natürlich soll John das Opfer werden, der sich nicht in einer anderen Dimension befindet, sondern hier in den Ruinen des Klosters. Die Wölfe und die vier Wesen mit den seltsamen Muskeln und Körpern sind ein und die selben Personen und versuchen John zu Clarissa zu bringen, was ihnen jedoch nicht gelingt John tötet alle 4 Söhne von Lyka. Myxin und Kara holen Nadine zur Hilfe und beschwören erneut die flammenden Steine. In der Beschwörung erscheint Nadine als zwei Gestalten, als Wölfin und als Mensch und schützt so John der in der Ruine inzwischen von Lyka angegriffen wird. Ihre Kraft ist jedoch nicht groß genug und Nadine zieht sich als Geist zurück. Den zweiten Angriff kann John mit der gnostischen Gemme abwehren (die Gnostiker und die Makkabäer waren feindlich und somit auch ihre Waffen) und Lyka schließlich mit dem Bumerang erledigen. Nun lässt sich auch Clarissa mit dem Kreuz erledigen als John erneut die magische Formel spricht; diesmal hat sie nicht mehr genügend Kraft ihrem endgültigen Tod zu entgehen, da Lyka tot und damit der Schutz von Fenris erloschen ist. Kara, Nadine und Myxin können schließlich John ungehindert aus der Ruine teleportieren.


Meinung:
Ein gelungener Roman der ungewöhnlich beginnt und nur an wenigen Stellen zu Wünschen übrig lässt. Dass das Kreuz John nicht schützt und die 4 Söhne von Lyka nicht vernichten kann ist mal was anderes. Gut hat mir auch der ständige Handlungsdreh gefallen. So bleibt der Leser für längere Zeit im Unklaren. Die Makkabäer mit dem Fenris-Zauber zu verbinden halte ich für nicht zu weit hergeholt und ebenso originell. Etwas statisch wirkt jedoch Clarissa von der ich mir mehr Aktion erwartet habe, sie scheint mit dem Kreuz nicht richtig umgehen zu können und hat John letztendlich wenig entgegenzusetzen. Ebenso die immer wiederkehrenden Wortgefechte zwischen John und ihr sind etwas steif und einseitig (Ich bin die rechtmäßige Besitzerin, gib es mir - Nein ich bin der Sohn des Lichts, gib es mir). Auch die Szene am Ende in der John den Schuss von Manos dem Begleiter von Costa überlebt ist etwas überzogen, insbesondere auch die Erklärung von Costa. Es scheint als ob JD Manos für ein Weilchen vergessen hatte und ihn irgendwie noch in das Romangeschehen einbauen musste. Nichts für ungut, für mich ist der Roman eher einer der besseren und daher bekommt er 4 Kreuze.


Besonderheiten:
Nadine Berger erscheint in menschlicher Gestalt.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Gefällt mir sehr gut und passt auch genau zu einer Szene im Roman.


Coverbewertung:
4 Kreuze

Rezension von Olaf:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair wird mitten in London von vier seltsamen Wesen überfallen und sie rauben seine stärkste Waffe: Das Kreuz! Es gehöre ihnen - so begründen sie diese Tat. Anschließend wollen sie den Geisterjäger noch töten. John ist völlig verwirrt und weiß sich nicht richtig zu wehren, als Myxin eingreift und ihn rettet. Beide teleportieren sich zu den "Flammenden Steinen" und wollen zusammen mit Kara das Rätsel ergründen. Durch eine Beschwörung des Kreuzes wird eine Art Wolfsmagie aktiviert und John in ein altes Kloster der Makkabäer in der Türkei teleportiert. Dort ruht in einem todesähnlichem Schlaf die Nonne Clarissa. Sie kann nur durch das Kreuz, das sich vor Jahrhunderten in ihrem Besitz befand, wieder erweckt werden. Ein machthungriger Geschäftsmann hat von der Legende erfahren und geforscht. Durch eine Beschwörung hat er die Diener von Clarissa erweckt, die dann Johns Kreuz gestohlen haben. Die vier Diener der Nonne sind in ihrer wahren Gestalt Wölfe und ihr Anführer und Hauptwächter von Clarissa - Lyka - ist ein Sohn von Götterwolf Fenris. John muss sich allein in dem alten Kloster gegen die vier Diener, dem Geschäftsmann, Lyka und der erweckten Clarissa erwehren. Er soll als Totenopfer für Clarissa dienen. Ein Großteil seiner Waffen sind wirkungslos, da es keine schwarzmagischen Gegner sind. Inzwischen haben Myxin und Kara die Wölfin Nadine von den Conollys zu den "Flammenden Steinen" geholt, in der Hoffnung, mit ihrer Hilfe John aus der Wolfsmagie retten zu können ...


Meinung:
Sehr guter und spannender Roman. Man erfährt mal wieder etwas mehr über die mystische Vergangenheit des Kreuzes. Dass John es mal nicht mit schwarzmagischen Gegnern zu tun hat fand ich auch super. Myxin, Kara und die "Flammenden Steine" haben auch endlich mal wieder mitgespielt. Die Rolle von Nadine in der Story hätte ich mir allerdings größer gewünscht.


Besonderheiten:
Johns Kreuz wird gestohlen und zu einer früheren Besitzerin - einer makkabäischen Nonne - gebracht.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Tolles und sehr stimmungsvolles Cover, welches besonders durch die unheimliche Atmosphäre besticht. Passt super zur Story und gefällt mir - wie auch der Roman - ausgesprochen gut.


Coverbewertung:
4 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Roman kommt von Michael Schick:
Die Frau vom Titelbild des John Sinclair Romans Nr. 260 ist aus dem deutschen Horror-Film "Nosferatu, Phantom der Nacht" aus dem Jahr 1979 entnommen worden. Sie wird im Film von der Schauspielerin Isabelle Adjani dargestellt. Der Maler des Titelbilds hat selbst die Falten an ihrem Nachthemd exakt identisch abgemalt:

"Nosferatu, Phantom der Nacht"