John Sinclair Nr. 409: Raissas Raubtier-Horror

John Sinclair Nr. 409: Raissas Raubtier-Horror


Vor Tobe Tanner stand eine der tollsten Frauen, die er je zu Gesicht bekommen hatte! Im Dorf hatte er sie zum ersten Mal gesehen, war ihr bis zu ihrem Wagen gefolgt. Er hatte sie aber nicht einsteigen lassen. Als sie ihn bemerkte, floh sie in die alte Bauruine, in der sich früher mal Extremisten herumgetrieben hatten. Tobe Tanner holte tief Luft. Er hatte ein Gewehr mitgenommen und bedrohte damit die Frau. Bei der Verfolgung der Schönen waren sie zu zweit gewesen. Ike hatte verloren, deshalb wollte sich zuerst Tobe mit der Kleinen vergnügen. "Ike!" rief er, ohne die Langhaarige aus den Augen zu lassen. "Ich habe sie vor dem Rohr!"


von Jason Dark, erschienen am 05.05.1986, Titelbild: Cebollo

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Auf dem Rückweg vom Haus der Rushs (s. Band 408 ‚Der Drachenblut-Vampir') wird auf John und Suko geschossen - und plötzlich erscheint ein riesiger, urwelthafter Panther, der aber genauso schnell wieder verschwunden ist. Es stellt sich heraus, dass eine Truppe der irischen Armee dieses Tier und eine Art Säbelzahntiger jagt, weil eines der Tiere einen Soldaten getötet hat, weil dieser die Herrin der Tiere, eine junge Frau namens Raissa vergewaltigen wollte. Zusammen mit den Soldaten machen sich John und Suko auf die Suche nach den Tieren und ihrer Herrin, jedoch erst ohne Erfolg. Als der Säbelzahntiger in der kleinen Ortschaft Dardhing auftaucht, kann John ihn mit einer Silberkugel schwächen und Suko schließlich mit dem silbernen Bumerang vernichten. Dann erscheint Raissa, nimmt John mit auf eine magische Reise und bringt den Geisterjäger zu ihrem Mentor. Dieser alte Mann namens Krull erklärt John, dass er Raissa als Findelkind angenommen hat und mit der Tiermagie Aibons großgezogen hat. Angeblich soll Raissa schon ein früheres Leben als Tier gelebt haben und deshalb auch die Sprache der beiden Raubkatzen sprechen. Krull erläutert, dass der Halleysche Komet, der in der folgenden Nacht wieder am Himmel zu sehen ist, ein magischer Schauer über Irland niedergeht, der die Verbindung zwischen der Erde und Aibon herstellt, den uralten Tierfriedhof der Druiden erscheinen und die Tiere aus ihren Gräbern steigen lässt. Zur gleichen Zeit werden bei den flaming stones auch Myxin, Kara und der Eiserne Engel vor dem Auftauchen des Tierfriedhofs gewarnt - durch Professor Chandler, der bei seinen Berechnungen ebenfalls die Verbindung zwischen dem Kometen und Aibon festgestellt hat - und auch den Zusammenhang zwischen Aibon und den Flammenden Steinen, der den Atlantern seit kurzem bekannt ist (s. Taschenbuch 54 ‚Aibon - Land der Druiden'. Als der Komet am Himmel erscheint, erweckt Raissa die Monster des Aibon-Friedhofs. Als erstes erscheint ein gewaltiger Dinosaurier, dessen erstes Opfer ausgerechnet Raissa und der Säbelzahntiger werden - sie werden einfach von dem Urzeittier zertrampelt. Krull wird von einem riesigen Elch getötet. Und während John gegen einen großen Bären kämpft, erscheinen Kara, Myxin und der Eiserne Engel, die gemeinsam die untoten Tiere vernichten.


Meinung:
Dieser Roman schien zuerst ein Einzelroman mit einer zufälligen Begegnung zwischen John, Suko und Raissa zu sein, was sich ja durch die Verbindung zu Aibon und Atlantis schnell geändert hat. Grundsätzlich ist ein serienbezogener Hintergrund ja immer zu begrüßen, aber ich finde, dass das in diesem Fall zu viel geworden ist. Aibon und Atlantis, Professor Chandler und der Halleysche Komet - das wirkt in dieser Häufung irgendwie unausgegoren und verwirrt eher als dass es spannend ist. Der Säbelzahntiger war ja gegen die Silberkugel resistent und wurde erst durch den Bumerang vernichtet - ob der auch in flüssiger Drachenhaut gebadet hat...? ;o) Der Kampf am Ende ist für meinen Geschmack auch langweilig statt spannend - das gilt besonders, weil Raissa so früh gestorben ist.


Besonderheiten:
Zeitpunkt der Handlung: November 1985, einen Tag nach Band 408 ‚Der Drachenblut-Vampir'.
Mit diesem Roman erschien die zweite Auflage Band 232 ‚Ich jagte "Jack the Ripper" '.
Mit diesem Roman erschien die dritte Auflage Band 31 ‚Das Todeskabinett'.
Die zweite Auflage dieses Romans erschien am 20.08.1996.
Ein weiterer Nachdruck dieses Romans erschien im Januar 2005 im Jubiläumsband 52 ‚Die Hölle auf Erden'.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt Raissa mit dem Säbelzahntiger und dem Panther. Sie wird genau so im Roman beschrieben, wenn auch in anderer Umgebung. Vom Stil her gefällt mir das Bild sehr gut.


Coverbewertung:
4 Kreuze
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Auch das spanische Comic-Magazin "DOSSIER NEGRO" Nr. 212 hatte dieses Motiv schon auf seinem Cover:

Dossier Negro Nr. 212