John Sinclair Nr. 721: Stärker als der Teufel?

John Sinclair Nr. 721: Stärker als der Teufel?


Die Dunkelheit hüllte das Zimmer ein wie rabenschwarze Tinte. Kein Laut war zu hören, das gesamte Rechteck schien in einem Vakuum zu schweben. Es war ein teil der völlig normalen Welt und gehörte trotzdem zu einem anderen reich. In der tintigen Finsternis lauerte etwas. Es war nicht zu fassen, nicht zu erklären, noch weniger zu greifen, denn es war einfach da. Etwas Gefährliches, Böses. Etwas, das den Tod bringen konnte und den Raum für Menschen lebensbedrohend machte. Es war ein Zimmer, das ihm gehörte. Einem Wesen, das viele Menschen vor Furcht erstarren ließ und nur wenige liebten. Es hatte zahlreiche Namen. Auch wenn diese sich verschieden anhörten und unterschiedlich klangen, die Bedeutung aber blieb gleich. Es war der Teufel!


Teil 1 von Jason Dark, erschienen am 27.04.1992, Titelbild: David Mattingly

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:

Kurzbeschreibung:
Die weiße Hexe Yannah aus Paris besitzt magische Ringe, die so stark sind, dass Yannah sich gegen Asmodis stellt und ihn zu einem Duell herausfordert. Der Teufel weiß, daß er gegen die Macht der Ringe nicht ankommt und entwickelt einen (im wahrsten Sinne des Wortes) teuflischen Plan: Er bietet Suko an, ihm seine ursprüngliche Gestalt als Erwachsener wiederzugeben, wenn Suko im Gegenzug dafür Yannah tötet. Suko geht darauf ein, kann allerdings noch eine Nachricht für John hinterlassen, der zu dem Zeitpunkt noch in Wales ist. Suko wird von Asmodis zum Stützpunkt Yannahs gebracht und gerät mitten in die Auseinandersetzung zwischen ihr und dem Höllenherrscher. Yannah ist zwar über das Auftauchen des chinesischen Jungen etwas verwirrt, nimmt ihn aber mit in ein Versteck, da er Zeuge war, wie sie eine Leiche, ein Opfer Asmodis', verschwinden lassen will. Inzwischen ist John nach Paris gefahren, um Suko zu suchen. Von Asmodis bekommt er einen Tipp, wie er die weiße Hexe finden kann, doch als John in einem Bistro nach ihr fragt, bekommt er als Antwort ein Messer an die Kehle gesetzt...


Meinung:
Der erste Teil dieses neuen Zweiteilers ist eine spannende Fortsetzung des "Suko-Themas". Allein die Idee, Suko mit der Rückgabe seiner alten Gestalt zu einem Mord zu nötigen, finde ich genial. Dabei kann man für das ‚Opfer', die weiße Hexe Yannah gespaltener Gefühle sein, denn sehr sympathisch kommt sie nicht rüber; denn auch sie geht über Leichen, wenn es ihren Zwecken dient. Als Grund für ihre Fehde mit Asmodis wird genannt, daß sie über einen Teil seiner Diener herrschen möchte. Dabei kann es sich ja eigentlich nur um die Hexen handeln, und ich bin gespannt, ob im zweiten Teil mehr über ihre Ziele enthüllt wird.


Besonderheit:
Es geht nicht ohne: ;-) Als der Teufel Suko seinen Vorschlag unterbreitet, sagt er im Gespräch: "Es ist eine Frau!" - Suko: "Auch das noch. Eine Hexe, wie?" Etwas später, aber noch auf der selben Seite, sagt Asmodis: "Du gehst hin und vernichtest sie. Das ist alles." Und Suko: "Sie?" Asmodis: "Ja, es ist eine Frau." Wenn ich gehässig wäre, würde ich sagen, dass Suko froh sein kann, ehrenhalber in der Yard aufgenommen worden zu sein, denn mit einer solchen Auffassungsgabe kommt man in der Polizeischule bestimmt nicht weit... ;-D


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze