John Sinclair Nr. 759: Werwolf-Wahnsinn

John Sinclair Nr. 759: Werwolf-Wahnsinn


Das Gesicht des Mannes wirkte wie eine aus Stein gemeißelte Maske, als er seine rechte Hand auf den verrosteten Griff der Tür legte. Er wußte genau, wo er hinging und kein Mensch betrat einen derartigen Ort gern. Die Tür war der Eingang zu Leichenhaus. Sie knarrte. Gleichzeitig entstand die dunkle Öffnung, ein breiter, hoher Spalt, und aus ihm wehte dem blonden Mann kalte, feuchte und eine seltsam riechende Luft entgegen, die noch vom Aroma kalten Kerzenrauches durchdrungen war. Die andere Welt blieb hinter Wladimir Golenkow zurück. Er betrat die der Stille und er Toten...


von Jason Dark, erschienen am 18.01.1993, Titelbild: Luis Royo

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair wird von seinem russischen Freund Wladimir Golenkow um Hilfe gebeten. Der ehemalige KGB-Agent wurde auf einen Werwolf aufmerksam gemacht, der in der Nähe von Königsberg auf einer Insel im See haust. Von seinem Mittelsmann Oleg Blochin erfährt Wladimir, dass der Werwolf vor Jahrhunderten eine Amme und zwei Kinder getötet hat, und dass die Mutter der Kinder verflucht ist, so lange auf der Insel umzugehen, bis sie die Bestie getötet hat. Woher der Wolf selbst stammt, weiß niemand so genau. Als John bei Oleg Blochin ankommt, erwartet ihn eine Überraschung: Blochin arbeitet mit dem Werwolf zusammen und hat Wladimir Golenkow gefesselt! Blochin bringt die beiden Freunde auf die Insel des Werwolfs, wo sie der Bestie als Opfer dienen sollen. In einem Gewölbe Treffen sie auf die Werwolfjägerin, die die beiden von den Fesseln befreit. Es stellt sich heraus, dass die Jägerin die Frau von Oleg Blochin ist, die sich als Nachfahrin der verfluchten Mutter ansieht, weil diese den gleichen Namen trug: Irina Blochin. Irina stellt sich dem Werwolf zum Kampf, doch sie unterliegt der Bestie. John und Wladimir können das Monster zwar vernichten, doch John muss auch Irina, die sich in der Verwandlung zum Wolf befindet, mit Silberkugeln töten.


Meinung:
Dieser Roman hat mir überhaupt nicht gefallen. Die ganze Story kommt mir ein wenig wirr vor. Warum Oleg Blochin John und Wladimir zur Insel bringt, kann ich nicht verstehen; ich hatte eigentlich gedacht, der Wolf habe Irina in der Hand. Stattdessen ist die Frau die Jägerin. In dem Zusammenhang ist mir auch unverständlich, warum Blochin dem Wolf erst eine ganze Familie opfert und dann Wladimir informiert. Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass die Herkunft des Wolfes ein wenig beleuchtet wird.


Besonderheiten:
Der Roman ist zwar an das Titelbild angelehnt, aber die gezeigte Szene kommt in der Geschichte nicht vor.
Mit diesem Roman erschien die dritte Auflage Band 272 ‚Schlucht der stummen Götter'
Mit diesem Roman erschien die vierte Auflage Band 38 ‚Der Unheimliche von Dartmoor'.


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz

Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Das Motiv wurde auch auf dem Cover des im Juli 1990 erschienenen italienischen Comic-Magazins LANCIOSTORY Nr. 28 verwendet:

LANCIOSTORY Nr. 28


Und das Luis Royo-Motiv fand sogar schon im Jahr 1989 eine Verwendung. Damals war es nämlich auch noch auf dem Cover des schwedischen Comic-Magazins TUNG METALL Nr. 7 abgebildet:

TUNG METALL Nr. 7