John Sinclair Nr. 787: Das Medium

John Sinclair Nr. 787: Das Medium


Als Wayne Aldrin an diesem Tag aufstand, da dachte er daran, wie herrlich der Winter doch sein konnte. Tiefe Temperaturen und ein klarer Himmel zwangen ihn immer wieder, in die Höhe zu schauen, so daß er beinahe sein Frühstück vergaß, das er stets in seinem kleinen Wintergarten einnahm. Aldrin freute sich über den Tag, und er beschloß, ihn nach seinen Vorstellung zu genießen. An Unheil dachte er nicht... Wayne ließ sich noch eine Viertelstunde Zeit. Er wollte die restlichen beiden Seiten der Zeitung lesen und den Kaffe austrinken, bevor er sich endgültig auf Weg machte.


von Jason Dark, erschienen am 02.08.1993, Titelbild: Jordi Capdevila

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Bei einem Bankbesuch erlebt John Sinclair, wie eine junge Frau einen Angestellten anscheinend hypnotisiert und sich 10.000 Pfund aushändigen lässt, ohne dass dieser sich später daran erinnern lässt. Mit dem Bild der Überwachungskamera lässt John nach der Frau, die sich in der Schalterhalle scheinbar in Luft aufgelöst hat, fahnden. Tags darauf meldet sich ein Zeuge, Wayne Aldrin, der die junge Frau schon einmal gesehen hat, als sie nach einem Flugzeugabsturz unverletzt aus dem Cockpit der Maschine gestiegen ist. John sucht Aldrin auf und trifft an der Unglücksstelle wieder auf die junge Frau, die sich Anina nennt und behauptet ein Medium, eine Zwitter aus Mensch und Engel, zu sein. Sie gibt an, früher in einem Kloster gelebt zu haben, wo sie auch gestorben ist und nach ihrem Tod zu dieser Doppelexistenz verdammt wurde. Sie geriet dann in die Fänge des Spiritisten Dubbs, der sie für seine dunklen Zwecke einspannen will und auch für den Flugzeugabsturz verantwortlich ist. Dubbs erscheit ebenfalls am Haus der Aldrins und will Anina holen. Plötzlich materialisiert sich an Aninas Hinterkopf ein zweites, fratzenhaftes Gesicht: es ist der Engel, der sich mit dem Mädchen verbunden - allerdings ein bösartiger. John vernichtet die Fratze mit seinem Kreuz. Es kommt zu einem Kampf mit Dubbs, als plötzlich die Geister der bei dem Absturz getöteten Menschen erscheinen und den Spiritisten töten. Anina beschließt, in das Kloster zurückzukehren, in dem sie aufgewachsen ist.


Meinung:
Der Beginn der Geschichte hat mir gut gefallen, vor allem die Szene in der Bank, die auch ein wenig komisch geschildert ist. Hier steht die Frage nach der Motivation und der Herkunft der jungen Frau im Vordergrund. Im Laufe der Story scheint sich Jason Dark ein wenig zu verzetteln, denn Aninas Lebensgeschichte kommt mir ein wenig wirr vor. Warum ist Anina zu einem Engel geworden - oder zu einem Zwitter zwischen Mensch und Engel - und warum hat sie nichts davon gewusst, dass der Engel böse ist? Wenn sie wirklich schon einmal gestorben ist, warum kann sie nach der Vernichtung des Engel dann normal weiterleben? All das sind Fragen, die sich Dark anscheinend nicht gestellt hat. Gut gefallen hat mir allerdings, dass Dubbs nicht von John ausgeschaltet wurde, sondern von den Geistern seiner Opfer getötet wurde. Was er aber mit dem Flugzeugabsturz bezweckt hat, bleibt leider auch im Dunkeln. Dafür scheint die Geschichte um Anina noch nicht zu Ende sein, wenn man dem letzten Satz des Romans glauben darf.


Besonderheiten:
1. Auftritt von Anina
Mit diesem Roman erschien die dritte Auflage Band 300 ‚Pandoras Botschaft'
Mit diesem Roman erschien die vierte Auflage Band 66 ‚Das Mädchen von Atlantis'.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover zeigt Dubbs und Anina mit ihrem Januskopf. Dubbs wirkt richtig schön unsympathisch und Aninas Gesicht zeigt ihre Qual.


Coverbewertung:
3 Kreuze