John Sinclair Nr. 827: Der Rosenfluch

John Sinclair Nr. 827: Der Rosenfluch


Das Bild war mit düsteren Farben gemalt. Die Blüten eines Blumenstraußes ragten aus einer Art Eimer. Es waren Rosen - aber keine mit schönen Farben -, sie waren von einem schmutzigen Grünbrau. Nur eine Rose nicht. Es war die Blume in der Mitte. Ihre Flecken auf den Blütenblättern, dunkle Flecken, die rot schimmerten. Rot - die Farbe des Blutes! Eine Bewegung war im Hintergrund des Bildes. Dort erschien plötzlich eine gelbliche Knochenhand, die einen Dolch mit langer, schmaler Linie umklammerte hielt. An ihr klebte Blut, als wäre sie erst kurz zuvor aus einer Wunde gezogen worden. Die Klaue wanderte höher. Sie und die Dolchklinge schwebten plötzlich über den Rosen. Dann jagte sie nach unten!


Teil 1 von Jason Dark, erschienen am 09.05.1994, Titelbild: Paul Lehr

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Sheila Conolly wird von einer Bekannten um Hilfe gebeten, die sie während einer Kur kennen gelernt hat. Die Tochter von Bea Quentin, Iris, hat sich über Nacht schrecklich verwandelt: statt ihres normalen Gesichts hat sie nun das Aussehen einer Greisin. Bill und Sheila ziehen John Sinclair hinzu, der erfährt, dass die Familie Quentin einen Urlaub in Österreich, in Dürrstein in der Wachau, gemacht hat und dass Iris in der Ruine einer Burg auf einen Mann mit Rosen getroffen hat. Diese Rosen hatten eine schmutzig-grüne Farbe, bis auf eine, die in einem hellen Blau leuchtete. An dieser Rose hat Iris gerochen und John ist sich sicher, dass diese Rose für die Verwandlung von Iris verantwortlich ist. Doch auch die Ruine selbst ist ein markanter Ort, denn hier wurde vor Jahrhunderten Richard Löwenherz gefangen gehalten, bevor er von dem Sänger Blondel gefunden und befreit werden konnte.
Zusammen mit dem Mädchen, das von einem Yard-Maskenbildner ein neues Kindergesicht bekommen hat, und mit der Unterstützung von Suko reist der Geisterjäger nach Dürrstein und trifft in der Ruine auf den Rosenmann, der sich als alter Bekannter entpuppt: es ist niemand anderes als Professor Chandler, der Wissenschaftler, der seit Jahren versucht, Magie und Mathematik zu vereinen… (zuletzt in Band 613 ‚Mandragoros grausamer Garten').
Chandler hat die sagenhafte Blaue Blume, das Symbol der Erkenntnis und der Weisheit gesucht, und dabei die Rose gefunden, die einst von Merlin und König Artus geschaffen wurde. Es ist dem Professor gelungen, die Rose aus der Vergangenheit zu holen, doch er hat nicht damit gerechnet, dass die Blume nicht nur Gutes bewirkt. Das Iris durch ihren Geruch zu einer Greisin wurde, verbindet Chandler mit ihrem Vater, der seit der Österreichreise verschwunden ist und etwas Böses in sich tragen muss. John will die Rose testen und ebenfalls daran riechen, als plötzlich eine Knochenklaue mit einem Schwert erscheint, dessen Klinge auf den Geisterjäger zurast…


Meinung:
Ein spannender Roman, der mit der Veränderung von Iris Quentin beginnt und dabei die Verzweiflung ihrer Mutter gut darstellt. Iris selbst kommt auch glaubhaft und sympathisch rüber und wirkt nicht so verkrampft, wie die es die Kinderfiguren in den Sinclair-Romanen oft tun.
Dass der Rosenfluch durch die Forschungen von Professor Chandler ausgelöst wurde, hat mir gut gefallen, auch wenn der schon seit Jahren keine große Rolle mehr gespielt hat. Zumindest bis Band 1000 spielt auch nicht mehr mit, und ich glaube, dass er auch danach nicht mehr aufgetaucht ist - mal sehen, was das neue Sinclair-Lexikon dazu sagt, dass im November 2008 erscheint… ;o)


Besonderheiten:
Handlungszeitraum: Ende Oktober 1993 (auch wenn zu Beginn des Romans einmal erwähnt wird, dass der Oktober erst wenige Tage alt ist...)
Mit diesem Roman erschien die dritte Auflage Band 340 ‚Der tödliche Golem'.
Mit diesem Roman erschien die vierte Auflage Band 106 ‚Das Ungeheuer von Loch Morar'
Ein Nachdruck dieses Romans erschien am 03.05.2005 in John Sinclair Spezial Band 42.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover zeigt die Rosen in Chandlers Eimer und die Knochhand mit dem Schwert. Zu wem die Hand gehört, wird im Roman noch nicht geklärt und auch das Auge erscheint nicht in der blauen Rose. Insgesamt ein schönes Bild.


Coverbewertung:
3 Kreuze