John Sinclair Nr. 1260: Wahnsinn in Wales
Bill Conolly saß in seinem Sessel wie schockgefrostet! Er war normalerweise
nicht so leicht aus der Fassung zu bringen, aber Cathy Tucker hatte es geschafft.
Sie stand jetzt vor ihm, nickt ihm zu und frage mit leiser Stimme: "Haben
Sie mich nicht verstanden?" "Doch, doch, das habe ich." Bill saugte die Luft
ein. "Es kam nur etwas überraschend für mich." "Cathy hielt das
Kind hoch. "Das ist Kevin, mein Sohn", wiederholte die junge Frau.
Teil 2 von Jason Dark, erschienen am 02.09.2002, Titelbild: Vicente
Ballestar
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
John und Suko bleibt nichts anderes übrig, als die Spinnen, die aus
dem Mund des Geheimdienstlers Paul Roberts strömen, mit der
Dämonenpeitsche zu vernichten. Palmer selbst ist tot; und von Sir James
erfahren die beiden Geisterjäger, daß auch die beiden Begleitpersonen
des Seuchentransports inzwischen gestorben sind. Für John steht fest,
daß die Lösung des Falles nur in Wales zu finden sein kann. Sie
machen sich auf den Weg nach Irfon, wo Bill inzwischen von Cathy Tucker erfahren
hat, daß sie die Mutter eines einjährigen Jungen namens Kevin
ist. Das Schlimme daran: die Dorfbewohner wollen Cathy zwingen, ihren Sohn
dem Teufel zu opfern, um den Spinnenfluch endlich zu brechen. Bill sucht
den alten Schäfer Ben Cork auf, die einzige Person, der Cathy noch traut.
Doch Cork, dessen Hunde ebenfalls ein Opfer der Spinnen geworden sind, hat
schon resigniert. Als Bill in Cathys Haus zurückkehrt, haben hier schon
die Spinnen aus dem Grab des Pfarrers die Oberhand gewonnen. Zu Hunderten
krabbeln sie an der Zimmerdecke und bilden eine menschliche Gestalt - die
des Pfarrers! John und Suko wurden bei ihrer Ankunft in Irfon von den
Dorfbewohnern überwältigt und gefesselt. Diese sind danach zu Cathys
Haus gezogen, um nun Kevin in die Schlucht zu werfen, in der schon vor
zweihundert Jahren ein Kind hätte umkommen sollen. Bill schafft es nicht,
die junge Mutter zu schützen und wird ebenfalls überwältigt.
Cathy soll dem Spinnenmann ihr Kind geben, damit dieser mit ihm in die Schlucht
springen kann. Im letzten Moment können John und Suko, die inzwischen
von Ben Cork befreit wurden, eingreifen und den Spinnenmann mit dem Kreuz
vernichten.
Meinung:
Der zweite Teil schließt da an, wo der erste aufgehört hat - mit
einer unheimlichen und bedrückenden Stimmung. Dieses einsame Dorf, in
dem die Bewohner aus lauter Verzweiflung bereit sind, ein unschuldiges Kind
zu opfern, dazu die Spinnen, die - wenn man ehrlich ist - bei jedem einen
kleinen Schauer über den Rücken laufen lassen - das ist in diesem
Roman sehr gekonnt umgesetzt. Dabei kommt auch die Action nicht zu kurz;
vor allem in der Schlusszene, in der neben Johns Kreuz auch noch der Stab
des Buddha zum Einsatz kommt. Als sich am Ende die Fratze des Asmodis zeigt,
denkt John, daß er seinen Erzfeind schon lange nicht mehr zu Gesicht
bekommen hat. Wahrscheinlich hat er den Fall mit dem Höllenfluch vergessen
(Band 1257; gerade drei Wochen her),
da hatte er das Gesicht des Teufels in einem See gesehen... ;-)
Lustig fand ich, daß John, als er bewußtlos geschlagen wurde,
von einem Niederschlag gesprochen hat. Damit bringe ich allerdings Regen,
Schnee und ähnliche Wetterphänomene in Verbindung. Statt "Der
Niederschlag" hätte Jason Dark besser "Das Niederschlagen" schreiben
sollen. Etwas enttäuscht bin ich vom Titelbild, dabei hatte ich so gefreut,
mal wieder eines von Vicente Ballestar zu sehen. Doch wenn das Weib auf dem
Cover die junge Cathy sein soll... und es scheint, als wären ihre Finger
gebrochen. Auch der Spinnenmann ist nicht so doll getroffen. Da war die
Fliegenkönigin damals schon besser gelungen.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Cathy Tucker hat Bill ihren Sohn Kevin gezeigt, der von den Bewohnern von
Irfon geopfert werden soll, um die Spinnenpest zu stoppen. Flucht ist sinnlos,
denn sowohl die Reifen von Cathys Auto, als auch von Bills Leihwagen wurden
zerstochen. Bill macht einen Rundgang zu einem nahegelegenen Schafstall.
Der Reporter macht die Bekanntschaft mit Ben Cork, dem Schäfer, der
seine Hunde durch die Spinnen verloren hat. Anschließend kehrt Bill
zu Cathy zurück und sieht, dass die Spinnen schon in das Haus eingedrungen
sind. Zur gleichen Zeit sind John und Suko unterwegs nach Irfon . Paul Roberts,
der Agent, starb an der Spinnenpest. Im Ort angekommen werden die zwei von
den Bewohnern überwältigt und eingesperrt. Währenddessen haben
sich die Spinnen in Cathys Haus zu einem menschenähnlichen Monster geformt,
dass den Pfarrer darstellt, der vor 200 Jahren die Pest aufhalten wollte.
Cathy, Bill und Kevin werden von den Dorfbewohnern und dem Spinnenmonster
zur Schlucht geführt, wo sie geopfert werden sollen. Im letzten Augenblick
können John und Suko, die von Ben Cork befreit wurden, das Spinnenmonster
mit dem aktivierten Kreuz vernichten.
Meinung:
Eine spannende Fortsetzung, in der es eklig bleibt. Besonders die Szene,
wo die Zimmerdecke von Spinnen bedeckt ist und sich anschließend das
Monster formt ist schaurig beschrieben. Die einzigen Fehler diesmal sind,
dass die Frau, die sich vor 200 Jahren opferte, plötzlich nicht mehr
Clara heißt sondern Carla und mit der Frau identisch ist, die ihr Kind
dem Satan opfern wollte. Im ersten Band war das aber eine andere Person,
welche das erste Opfer der Pest wurde. Allerdings erkläre ich mir diesen
"Patzer" als Fehler der Überlieferung. Kommt schließlich vor und
Clara und Carla hört sich ja auch verdammt ähnlich an. Positiv
finde ich auch, dass die Spinnen immerhin so stak waren, das Kreuz zu
neutralisieren und erst durch die Formel vernichtet werden können.
4 von 5 möglichen Kreuzen: