John Sinclair Nr. 1290: Meisterwerk des Teufels

John Sinclair Nr. 1290: Meisterwerk des Teufels


"Jetzt ist er tot", sagte Bill Conolly und hielt mir die Zeitung hin, damit ich etwas lesen konnte. "Aber sein Wagen wird versteigert, das steht fest." Ich war mit den Gedanken ganz woanders gewesen, und zwar bei einem Fall, der mich auch im Nachhinein beschäftigte. Wie nebenbei fragte ich: "Wer ist tot?" "Ferrano." "Kenne ich nicht!" Bill ließ die Zeitung sinken. "Solltest du aber, John." Den Vorwurf wischte ich weg. "Verdammt, ich kann eben nicht alle Menschen kennen." Bill legte die Zeitung auf seinen Schreibtisch. "Ferrano war der Letzte der großen Zauberer."


von Jason Dark, erschienen am 31.03.2003, Titelbild: Sanjulian

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair wird durch Bill Conolly auf die Versteigerung eines Cadillacs aufmerksam gemacht, der einst dem verstorbenen Magier Ferrano gehört hat. Als die beiden sich den Wagen ansehen, wird John in dem Fahrzeug auf magische Weise eingeschlossen und es beginnt eine Irrfahrt durch London, die auch von zwei Polizisten, die dem Wagen zum Opfer fallen, nicht gestoppt werden kann. Der Magier meldet sich als Stimme aus dem Nichts bei John und erklärt, dass der Cadillac dem Teufel geweiht ist und als Hommage an den Satan auf dem Grab des Magiers stehen soll. Selbst Johns Kreuz ist gegen den Wagen keine Hilfe, doch schließlich kann Bill, der sich mit Suko und Sheila ebenfalls auf dem Friedhof aufhält, John mit der goldenen Pistole aus dem Wagen befreien. Der Hausmeister des Auktionshauses, der im Kofferraum des Cadillacs gefangen war, kann ebenfalls gerettet werden.


Meinung:
So kurz diese Inhaltsangabe auch ist, so gut hat mir dieser Roman gefallen. Er beginnt mit einem eher harmlosen Trick, als ein Bild aus einer Zeitung verschwindet, doch schon als der Hausmeister von dem Wagen gefangengenommen wird, herrscht eine unheimlich Atmosphäre, die sich noch steigert, als John ebenfalls in den Cadillac steigt. Dass dies schon so früh geschieht, hat mich positiv überrascht. Nach den Geschichten der letzten Zeit hätte ich gedacht, dass John vor Seite 50 überhaupt gar nicht mit dem Wagen in Berührung kommt... ;-) Allerdings finde ich die Intention des Magiers, jeden zu töten, der verhindern will, dass das Auto auf seinem Grab steht, etwas dünn. Genauso wie die Aussage, dass die Gefangennahme Johns von Anfang an geplant war. Das ist mir ein wenig zu weit hergeholt. Außerdem hätte ich mich (vor allem bei dem Titel) über einen Auftritt von Asmodis gefreut. Aber man kann eben nicht alles haben.
Alles in allem überwiegt aber die Spannung; und dazu ist der Roman so gut geschrieben, dass ich vier Kreuze geben kann.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Rezension von Michael Pliet:


Kurzbeschreibung:
John ist zu Besuch bei Bill um mit ihm über den letzten Fall zu sprechen. Doch der liest in seiner Zeitung und macht John auf einen Artikel über einen kürzlich Verstorbenen Zauberer namens Ferrano aufmerksam, dessen Wagen, ein wunderschöner und seltener Cadillac, versteigert werden soll. Als John einen Blick in die Zeitung werfen will, verschwindet das Bild von dem Wagen plötzlich, und John spürt eine Reaktion seines Kreuzes. Um der Sache auf dem Grund zu gehen machen sich John und Bill auf zu dem Ort wo der Wagen versteigert werden soll um den Pförtner Kenneth Finch zu treffen, der Ihnen das Fahrzeug zeigen soll. Doch der muss noch vor dem Eintreffen der beiden seine Neugierde bereuen und wird von einem roten Skelett in den Kofferraum des Cadillac gezogen, das ihn schwer verletzt und bewußtlos schlägt. Als John und Bill ankommen und Kenneth nicht vorfinden erkunden sie auf eigene Faust das Gelände und finden den Wagen schließlich. Als sie neben ihm stehen öffnen sich die Türen plötzlich und John steigt aus Neugierde in ihn ein. Doch es kommt wie es kommen muss, die Türen verriegeln sich wieder bevor auch Bill einsteigen kann. Der macht sich auf dem Weg etwas zu besorgen um John aus seinem Gefängnis zu befreien, doch da rauscht der Wagen mit John als Passagier davon, und Bill kann sich grade noch retten, das er nicht angefahren wird. Bill alarmiert Suko und der lässt eine Grossfahndung nach dem Wagen starten, welche auch schnell Erfolg hat. Doch als die 2 Polizisten versuchen John aus dem Wagen zu befreien müssen sie dies mit ihrem Leben bezahlen. Als Bill und Suko ankommen, finden sie nur noch deren Leichen und vom Cadillac keine Spur. John bekommt inzwischen die Genehmigung von Ferrano dessen Geist in dem Cadillac steckt, sich bei Sir James zu melden das die Verfolger sich zurückziehen sollen. Er erfährt darüberhinaus auch von Ferrano´s Plan, der will das sein Wagen auf seinem Grab stehen soll. Endlich erfährt John das Ziel seiner Fahrt. Auch Bill und Suko machen sich auf den Weg zur letzten Ruhestätte von Ferrano, doch lassen sie sich noch von Sheila die goldene Pistole bringen, und zu dritt machen sie sich auf den Weg. Am Friedhof angekommen erfährt John, Ferrano einen Plan zusammen mit Asmodis ausgeklügelt hat, der ihn in diese gemeine Falle locken sollte. Denn würde er die Formel rufen, wäre das auch sein Tod. Ausserdem stellt er fest das er sich nicht alleine im Wagen befindet. Denn Kenneth ist wieder zu sich gekommen. John setzt alles auf eine Karte und beginnt die Formel zu sprechen, doch bevor er sie fertig gesprochen hat, tauchen grade noch rechtzeitig Suko und Bill auf, der mit seiner golden Pistole auf den Wagen schiesst. Jetzt kann John ohne grosse Gefahr die Formel erneut komplett aussprechen und Ferrano vergeht. Grade noch rechtzeitig zerstört Bill die Schleimkugel und so hat er außer John, auch noch Kenneth das Leben gerettet.


Meinung:
Also vorneweg der Roman war spannend geschrieben, und gehört auf jeden Fall in die Kategorie eines gelungenen Romanheftes. Überrascht war ich das Kenneth noch am Leben war, denn so wie es geschrieben wurde, hätte man auch meinen können das rote Skelett hat ihn im Kofferraum getötet. Scheint so als wäre Jason erst beim späteren Schreiben auf die Idee gekommen, Ihn doch am Leben zu lassen. Richtige Entscheidung. Müssen ja nicht immer alle sterben. Ich finde allerdings John hat sich sehr passiv verhalten, als die Polizisten ihn aus dem Wagen befreien wollten. Selbsterhaltungstrieb könnte man meinen, aber sonst hat John ja auch keine Probleme damit sein Leben für andere auf´s Spiel zu setzen. Also ist er meiner Meinung nach auch ein bißchen schuld am Tod der Cops. Aber hey, was soll's dann wäre dieser Tolle Roman auch viel zu schnell zu Ende gewesen. Übrigens scheint der gute Bill die Dämonen in letzter Zeit mächtig anzuziehen, schon der dritte Fall hintereinander in dem er vorkommt. :-)


Besonderheiten:
Endlich mal wieder kommt die goldene Pistole zum Einsatz. Wurde auch mal wieder Zeit.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Ein Cover welches zum Roman passt, wenn es auch kein so schönes ist. Aber ich finde es auch immer wichtig wenn Geschichte und Cover zusammenpassen. Auch wenn hier nicht wirklich eine Szene aus dem Roman gezeigt wird.


Coverbewertung:
2 Kreuze
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Bill erzählt seinem Freund John Sinclair, dass der Wagen des Zauberers Ferrano versteigert werden soll. Als John sich das Bild des Cadillac in der Zeitung ansehen will, verschwindet dieses. Gemeinsam mit Bill fährt er zu den Lagerhallen vor der Stadt, wo das Auto steht. Dort wurde in der Zwischenzeit der Wächter der Halle von dem Auto in den Kofferraum gezogen. Als John und Bill die Garage erreichen fehlt von ihm jede Spur, der Wagen ist unverschlossen. John setzt sich herein und plötzlich sind die Türen alle verriegelt, der Oberinspektor ist gefangen. Dann startet der Wagen und rast vom Gelände. Bill, der nur knapp mit dem Leben davongekommen ist, alarmiert sofort Suko, der eine Großfahndung einleitet. John muss derweil einsehen, dass er machtlos ist, er kann den Wagen nicht verlassen und sein Kreuz scheint ihm auch nicht zu helfen, zumal er sich nicht traut es zu aktivieren, da er befürchtet dabei selbst zu sterben. Ein Polizeihubschrauber findet das Auto, das auf freier Fläche angehalten hat. Der Pilot versucht die Scheiben des Cadillac zu zertrümmern und wird von dem Geist Ferranos, der das Auto beherrscht getötet. Auch sein Co-Pilot stirbt, als er auf den Wagen feuert und von den Querschlägern erwischt wird, denn das Auto erweist sich als kugelfest. Nachdem mehrere Streifenwagen den Cadillac eingekreist haben weist der Geist Ferranos John an, die Polizei fortzuschicken, dann fährt er mit ihm zu dem Friedhof, wo sein Leichnam begraben liegt. Suko und Bill haben derweil ebenfalls herausgefunden, wo der verstorbene Zauberer seine letzte Ruhestätte hat. Ein Polizeihubschrauber hat Sheila zu den beiden Freunden gebracht, da sie Bill die Goldene Pistole bringen soll. Auf dem Friedhof versucht John trotz allem sein Kreuz zu aktivieren, doch bevor er das letzte Wort über die Lippen bringt erscheint der Reporter und schießt auf den Wagen. Die Säure der ultimativen Waffe zerfrisst den Cadillac und John riskiert die Aktivierung. Er befreit sich aus dem Wagen und der Killerblase. Bill zerstört die Blase und John kann zusammen mit Suko den schwerverletzten Wächter aus dem Kofferraum bergen.


Meinung:
Ein klasse Roman. Die Spannung baut sich langsam auf, aber spätestens ab dem Punkt, wo John allein in dem Auto sitzt und sich nicht mehr befreien kann, fiebert man richtig mit ihm mit. Auch Bills und Sukos Part wird gut geschildert. Dieses Massenaufgebot an Streifen-wagen und Hubschraubern ist ja eher selten bei Sinclair, aber sehr erfrischend. Gut fand ich auch den Einsatz der Goldenen Pistole und insbesondere die Ironie von Johns Lage. Er hat zwar ebenfalls eine ultimative Waffe gegen die Hölle, aber in diesem Fall haben seine Feinde die Falle so geschickt gestellt, dass ein Einsatz des Kreuzes der sichere Tod bedeutet hätte. Etwas unlogisch fand ich hingegen, dass John, als er zum Schluss dann doch noch seinen Talisman aktiviert, nur aus dem Wagen entkommt und weder diesen, noch die Killerblase vernichtet. Aber diese Kleinigkeit stört nicht weiter. Wer kennt schon sämtliche Geheimnisse der Magie?
Ein peinlicher Fehler unterlief dem Autor aber gleich zu Beginn, wo er die Serie "Night Rider" erwähnt, welche aber "Knight Rider", benannt nach der Hauptperson, hieß. Trotzdem ein hervorragendes Einzelabenteuer, in dem John mal nicht auf der Siegerstraße fährt, und mehr denn je auf seine Freunde angewiesen ist.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze