John Sinclair Nr. 1306: Hexenbalg

John Sinclair Nr. 1306: Hexenbalg


Dunkle, böse Augen. Ein kleines, von scharfen Falten durchzogenes Gesicht. Ein hässlich verzerrter Mund. Dazu ein plumper Körper mit krummen Armen und krummen Beinen. Eine recht helle Haut. Haarsträhnen, die auf einem etwas zu großen Kopf lagen und deren Spitzen an den Ohren endeten. Ein kleines Kind, ein Balg, aber ein besonderes. Edita, das Hexenkind!


von Jason Dark, erschienen am 21.07.2003, Titelbild: Del Nido

Rezension von Michael Pliet:


Kurzbeschreibung:
Die Magd hieß Antonia und sie bekam ein Kind vom Teufel. Doch dies wußten auch die Bewohner des kleinen Ortes Fischen im Allgäu. Sie schnitten der Frau das Kind bei lebendigen Leibe aus dem Bauch und ließen die Mutter verbluten. Das Kind das den Namen Edita trug, aber lebte obwohl es für die Bewohner so aussehen mußte als ob es Tod wäre, denn es steckte in einem magischen Schlaf. Der Anführer der Tat war ein Mann aus der Familie Schweiger und er versteckte das Kind bei sich, damit es nicht in falsche Hände geraten konnte und so vergingen die Generationen und das Geheimnis um das Kind wurde immer vom Vater zum Sohn weitergegeben, bis heute. Doch die Geschichte um das Kind war nicht vergessen. Der Schnitzer Theo Thamm hörte von dem Kind und wollte sich ihm bemächtigen um es für seine Zwecke zu nutzen. Das Geschäft war hart und er wollte sich mit Hilfe des Hexenbalgs die Konkurrenz vom Leibe schaffen. Er fand heraus, wo das Balg versteckt wurde. In einem Pferdestall auf dem Hof der Schweigers. Dort richtete er erst die Pferde des Bauern hin, als dann der Bauer selbst auftauchte tötete Theo auch ihn. Nun befand sich das Kind in seiner Gewalt und es schien zu erwachen. Doch Edita fiel ihn plötzlich an und krallte und biß sich an seinem Hals fest. Er hatte das Balg unterschätzt, dann verlor er das Bewußtsein. Die Mutter des toten Kindes, nahm Kontakt mit der schlafenden Jane Collins auf und besuchte sie in ihren Träumen. Sie warnte davor das ihr Kind Edita nicht in falsche Hände geraten durfte. Jane informierte mich und gemeinsam machten wir uns auf den Weg nach Fischen in der Hoffnung das wir nicht schon zu spät kamen. Dort angekommen trafen wir uns mit Erwin Pichler, einem Polizisten aus dem Ort. Wir erfuhren von dem Mord an Vincent Schweiger und das es keinen Hinweis auf den Täter gab. Die Beerdigung war heute. Gemeinsam mit dem Polizisten begaben wir uns zu der Trauerfeier. Als Theo wieder zu sich kam, war Edita verschwunden. Er suchte sie und wurde unter einem Tisch in seiner Wohnung fündig. Gemeinsam mit dem Hexenbalg machte auch er sich zur Beerdigung des Bauers auf. Die Wunde am Hals versteckte er hinter einem Schal. Ich schaute mich unter den Trauergästen um. Ob der Mörder wohl auf der Beerdigung auftauchen würde? Mein Verdacht wurde bestätigt, denn Jane bekam wieder einen Kontakt zu der Mutter des Hexenbalgs. Der Mörder und das Hexenbalg waren unter uns. Ich entdeckte eine Verdächtige Person. Er war der einzige der nicht betete. Ich erfuhr von ein Mann das es sich bei der Person um Theo Thamm handelte. Plötzlich ein Schrei des Pfarrers. Und einige Trauergäste traten die Flucht an. Der Grund war, auf Schweigers Sarg hockte das Hexenbalg und es starrte mich an. Ich wollte grade mein Kreuz ziehen, als Jane mich stoppte. Sie wollte mit dem Balg reden. Sie richtete dem Kind Grüße der Mutter aus. Das Hexenbalg schien drauf zu reagieren. Doch dann flüchtete es. Theo Thamm war wieder nach Hause gelaufen. Dort wollte er auf Edita warten. Doch plötzlich tauchte ein Geist der Mutter vor ihm auf, die ihr Kind beschützen wollte. Sie drohte Theo an das er gestoppt werden würde. Dann war Edita wieder da. Theo nahm sie in den Arm. Doch Edita verhielt sich anders als erwarten. Sie sprang ihm wieder an die Kehle. Wir hatten Edita verfolgt und trafen genau in diesem Moment ein und erlebten grade noch das Ende von Theo Thamm. Jane zog ihre Beretta und schoß auf das Balg, welches von den Silberkugeln getroffen verging. Der Geist der Mutter konnte endlich seine Ruhe finden. Ich wollte mit Jane noch ein paar schöne Tage in Deutschland verbringen, doch es sollte mal wieder ganz anders kommen. Das aber ist eine neue Geschichte und wird ein andermal erzählt.


Meinung:
Oh je, meine Zusammenfassungen werden auch immer länger. Aber dafür sind sie schön ausführlich. Naja, zur Geschichte. Sie hat genau meine Erwartungen erfüllt und war mal wieder ein sehr guter Sinclair-Roman. 5 Kreuze gebe ich trotzdem nicht, weil das Kind bei weitem nicht so gefährlich war, wie ich mir das eigentlich am Anfang der Geschichte gedacht hatte. Da war der Nicht-Dämon Theo Thamm schon viel gefährlicher. Gut fand ich das es Anfang der Geschichte gleich den Bauern erwischt hatte. Allerdings konnte ich nicht nachvollziehen wieso Theo auch noch beide Pferde getötet hat. Wenn er doch schon wusste wo das Balg lag, warum macht er dann so einen Lärm? Wieso hat er sich das Kind nicht einfach geschnappt? So war es aber auch spannend geschrieben, und hat mehr Action in die Story gebracht. Mein Fazit: Dieser Roman gehört auf jeden Fall wieder zu den Roman, bei denen man Spass am Lesen hatte. Der letzte Zweiteiler hatte sich da doch eher böse in die Länge gezogen. Diese Geschichte war kurz und knapp erzählt, und hatte ein Ende was mal endlich wieder ein bisschen anders war als das üblich Ende bei den meisten Sinclair-Romanen. John war eigentlich mehr Zuschauer und Jane die Heldin. Es hat sich mal wieder gezeigt, das wer sich mit dem Bösen einläßt am Ende nicht gewinnen kann. Zum Titelbild des Romans bleibt zu sagen, das es diesmal nicht ganz so häßlich geworden ist, allerdings gab es da auch trotzdem schon bessere.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Dieses Cover gefällt mir sehr gut. Es stellt genau eine der Schlüsselszenen im Roman da. Es zeigt das Hexenbalg wie es sich in den Hals von Theo Thamm verbeißt. Durch das Fenster kann man Jane Collins sehen wie sie ihre Waffe auf das Hexenbalg richtet. Alles in allem eine sehr schöne Zeichnung, allerdings kommt mir das Hexenbalg ein bisschen zu groß vor, im Roman wirs es viel kleiner beschrieben.


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Theo Thamm befreit in dem Ort Fischen im Allgäu das Hexenbalg. Ein Kind, das der Teufel mit einer Magd gezeugt hat. Der Frau schnitten die gottesfürchtigen Menschen den Bauch auf und ließen sie verbluten. Das Kind wurde weggeschafft aber nicht getötet. Ein Bauer namens Schwaiger versteckte es und erzählte nur seinem Sohn davon. Das ging viele Generationen lang gut, bis eben Thamm das Kind namens Edita befreite und den Bauern Schwaiger ermordete. Der Geist der Mutter aber findet solange keine Ruhe bis der Hexenbalg tot ist und wendet sich an Jane Collins, der sie im Traum Botschaften schickte. Die Detektivin informiert John Sinclair und gemeinsam reisen sie nach Fischen. Auf der Beerdigung des Bauern Schwaiger fällt John Thamm auf und kurze Zeit später sitzt der Hexenbalg auf dem Sarg des verstorbenen und eine Panik bricht aus. Jane versucht mit dem Teufelskind zu sprechen aber der Versuch schlägt fehl und Edita flieht. John und Jane suchen Thamm in seinem Haus auf. Doch sie kommen zu spät. Thamm erhielt Besuch von dem Geist der Mutter die ihn dazu bringen will Edita freizugeben, damit sie sterben kann. Doch erweigert sich, bis plötzlich das Hexenbalg in seiner Blutgier ihm an die Kehle geht und selbige zerfetzt. Jane kann den Hexenbalg mit einer Silberkugel vernichten wodurch auch der Geist seiner Mutter Erlösung findet.


Meinung:
Der Roman ist gut geschrieben worden und die Dialoge lassen sich flüssig lesen. Das einzige Problem, dass dieser Roman aufweist ist, dass er stinklangweilig ist. Entschuldigung. Stimmt aber. Hofft man auf den ersten vier Seiten noch auf einen spannenden, düsteren Roman, so wird man im Laufe der Handlung bitter enttäuscht. Hier wird mal wieder jegliche Atmosphäre totgeredet. Sechseinhalb (!!!) Seiten werden vergeudet, um zu schildern, wie John seine Freundin beim Schlafen zusieht und Kontakt mit einem Geist aufnimmt. Fünf Seiten (!!!) wurden verschwendet damit sich der olle Hexenbalg einmal dreht. Der Roman hat nur 64 Seiten. Ganz abgesehen davon, dass der Schluss, der auch nicht unbedingt überraschend ist, gleich auf dem Titelbild verraten wird. Aus dieser Geschichte hätte man einiges mehr herausholen können. Immerhin soll Asmodis der Vater sein. Ein Auftritt des Teufels wäre also mehr als gerechtfertigt. Er hätte beispielsweise das Kind retten können, um einen neuen Helfer und Verbündeten zu rekrutieren nachdem Cigam vernichtet wurde. Auch Assunga oder Lilith hätte man in diese Story mit einbinden können, sogar Justine Cavallo. Die Idee mit der ruhelosen Mutter ist auch gar nicht so schlecht. Die hätte als Verbündete des Sinclair-Teams Tipps über ihren Sohn geben können, wenn man nicht gleich alle interessanten Charaktere gleich nach ihrem Erscheinen abservieren würde.


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:

Super. Die Szene kommt im Roman vor, verrät damit aber auch gleich den Schluss (oder habe ich das jetzt gemacht?). Ansonsten ein passables Cover von einem bemerkenswerten Künstler.


Coverbewertung:
3 Kreuze
Rezension von Alex Matysik:


Kurzbeschreibung:
John und Jane kämpfen gegen das Hexenbalg, einem Kind des Teufels, das seiner Mutter vor der Geburt aus dem Leib gerissen wurde. Die Mutter meldet sich bei Jane im Schlaf und bittet sie um Hilfe. Das Kind, das nach dem Entfernen aus dem Mutterleib von einer Landwirtsfamilie über die Jahrhunderte bewacht wurde, wird von einem Holzschnitzer befreit. Er erhofft sich von dem Balg Hilfe gegenüber seiner Konkurrenz. John und Jane machen sich auf nach Süddeutschland, wo die Ereignisse stattfinden, und vernichten das Balg im Hause des Schnitzers.


Meinung:
Meine kurze Inhaltsangabe sagt es schon aus. Gelesen, weggelegt, vergessen. Ein Roman, wo bis auf den ersten 10 Seiten (im Stall des Bauern Schwaiger) nichts aufregendes geschieht. Das Handlung plätschert so vor sich hin mit Dialogen und Beschreibungen und ehe man sich versieht ist man schon auf Seite 50 und fragt sich, was ist eigentlich großartiges passiert, Antwort: Nichts. Ein Einzelroman, der schnell in Vergessenheit geraten wird. Aber aufgrund des spannenden Anfangs im Stall, entscheide ich mich für 1 Kreuz.


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:

Das Bild beschreibt eine Szene zum Ende des Romans.


Coverbewertung:
2 Kreuze

Rezension von Dämonengeist:


Kurzbeschreibung:
Vinzenz Schwaiger, ein Bauer in dem kleinen Ort Fischen trägt schon lange ein dunkles Geheimnis mit sich herum: Vor langer Zeit trieb es im Dorf eine Magd mit dem Teufel. Das Kind, das daraus entstehen sollte, wurde der Mutter aus dem Leib geschnitten. Ein Vorfahr Schwaigers versteckte daraufhin das scheinbar vom Teufel beseelte Balg bei sich im Pferdestall und gab dieses Geheimnis von Generation zu Generation seinem Sohn weiter. Eines Tages, >>heute<<, kommt ein gewisser Holzschnitzer namens Theo Thamm dem Geheimnis auf die Schliche und will mit Hilfe des Balgs, mit Namen Edita (komischer Name für ein Balg, das im Roman öfters mit der Hexenbalg beschrieben wird), in seinem Geschäft groß rauskommen. Er holt sich Edita aus dem Stall, tötet dort die Pferde und auch Vinzenz Schwaiger, der dort nach dem rechten sehen wollte. Ungefähr zur gleichen Zeit befindet sich John Sinclair bei Jane Collins, die in ihren Träumen Besuch vom einer Geisterfrau erhält. Die erklärt ihr in Anwesenheit von John, das sie, solange ihr Kind, Edita, noch keine Ruhe gefunden hat. Auch bekommen die beiden den Namen eines Ortes mit: Fischen. Sofort reisen sie in den Allgäu. Dort besuchen sie zusammen mit einem ihnen zugeteilten Polizisten die Beerdigung von Vinzenz Schwaiger. Auf dem Friedhof erhält Jane wieder eine Nachricht der Geisterfrau, dass sich nämlich der Mörder Schwaigers unter den Trauergästen befindet. Der lässt dort seine neue "Freundin" Edita frei herumlaufen und flüchtet dann mit den in Panik geratenen Trauergästen, als die das Hexenbalg sehen. Unterdessen versucht Jane, das >Baby< zur Besinnung zu bringen, doch es misslingt. Noch bevor Jane oder John Anstalten treffen können, das Balg zu vernichten, flüchtet es wieder zu Theo Thamms Haus. Dieser hat, wieder zuhause angekommen, Besuch von der Geisterfrau bekommen, die den Schnitzer zur Vernunft bringen will. Als Thamm am Fenster Edita sieht, öffnet er es. Zum Dank springt ihn das Balg an und beißt ihm die Kehle durch. Jane und John, die mittlerweile das Haus erreicht und das Fenster als Einstieg genutzt haben, können Thamms Tod nicht mehr verhindern. Allerdings schafft es Jane, das Hexenbalg mit einer Silberkugel zu vernichten. Dadurch wird auch die Mutter von Edita erlöst.


Meinung:
So, das war also mein erster Sinclair-Roman nach meinem Portugal-Urlaub. Eigentlich ganz in Ordnung. Ich wüsste nicht, was man an dem Roman aussetzten könnte, außer vielleicht das Fehlen von Innovativität beim Autor. Die Story ist nämlich recht unoriginell und wirkt zum Ende hin arg auf ein Aufeinandertreffen aller Parteien zum "Showdown" konstruiert. Zwei kleine (!) Pluspunkte vergebe ich noch, da John am Ende wenigstens nicht sein Kreuz einsetzt und Suko nicht wieder mit seiner Dämonenpeitsche rumhüpft. Ansonsten ist der Roman das Paradebeispiel für einen durchschnittlichen Darkschen' Einzelroman.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Nun ja, schlecht ist das Cover ja nicht gerade. Es ist recht ordendlich gemalt (?) und zeigt die Szene am Ende des Romans, allerdings mit zwei Fehlern: Zum einen befindet sich Jane Collins bereits in der Wohnung, als sie auf den Hexenbalg schießen will und zum zweiten kann ich mir nicht erklären, wer das Fenster zerbrochen hat...
Und Theo Thamm auf dem Titelbild erinnert mich irgendwie an einen Darsteller aus Komissar Rex.


Coverbewertung:
2 Kreuze