John Sinclair Nr. 1315: Das Lied von Blut und Tod
"He, wo ist dein Bruder?" "Das weißt du doch, Bulle. Im Gebüsch.
Oder hätte er hier in den Wagen scheißen sollen?" Mona lachte
glucksend. Der Beamte vorn im Wagen lachte nicht. Er schaute nach rechts.
"Da kommt er ja", sagte Mona. "Klar. Und wo ist mein Kollege?" "Bestimmt
tot!"
Teil 1 von Jason Dark, erschienen am 22.09.2003, Titelbild: Frances
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
John Sinclair erfährt noch am Haus der Familie Mason, dass die beiden
Geschwister, die sich als Vampire ausgegeben haben (s. Band
1314 Im Bann der schönen
Nymphe'), ihre Bewacher ausschalten konnten und geflohen sind. Noch gibt
es keine konkreten Hinweise auf die beiden, die sich in einer Kapellen
ähnlichen Hütte eine Zuflucht eingerichtet haben. Mona und Mike
Delano treffen sich in ihrer Kapelle' mit der Geigerin Vanessa. Die
drei gehören zu einer Gruppe von Grufties, die sich dem Vampirkult
verschrieben haben. Doch Mike will mehr. Er wünscht sich, einmal ein
richtiger Vampir zu werden und würde dafür alles tun. Er spürt,
dass es einen Vampir gibt, der seinen Wunsch erhören könnte - und
tatsächlich erscheint in der Nacht, die die drei Freunde in Särgen
verbringen, eine Vampirin, die Mike den Blutkuss gibt: Justine Cavallo! Mike
glaubt, dass die Geigenmusik von Vanessa die Vampirin gerufen hat. Die blonde
Bestie zieht sich wieder zurück, ohne die beiden Mädchen zu
Blutsaugerinnen zu machen, weil sie will, dass sie die ersten Opfer von Mike
Delano werden. Allerdings erwacht Vanessa, bevor Mike zu seinem neuen Leben
gefunden hat und kann fliehen. Mona Delano wird von ihrem Bruder gebissen
und ebenfalls zur Vampirin. Inzwischen hat John ein wenig mehr über
Mike und Mona Delano herausgefunden. Der Besuch bei der Mutter der beiden
ist nicht sehr ergiebig, doch es gibt eine Disco, in der sich die Vampir-Freaks
treffen: Das STIGMATA. In dieser Disco spielt auch Vanessa ihre traurige
Geigenmusik, das "Lied von Blut und Tod". Die Geigerin weiß sich keinen
anderen Rat, als den Chef der Disco, der sich Sir' nennt, anzurufen
und ihm von ihrem Erlebnis zu erzählen. Dabei ahnt sie nicht, dass der
Sir schon längst in den Fängen der Justine Cavallo hängt und
er es war, der die blonde Bestie in der Nacht zuvor zur Kapelle geschickt
hat...
Meinung:
Einen großen Pluspunkt gibt es für die nahtlose Fortsetzung an
den letzen Roman. So etwas hat es ja schon lange nicht mehr gegeben. Die
Flucht der beiden Geschwister kommt mir zwar etwas unglaubwürdig vor,
aber da sehe ich mal drüber hinweg... ;-) Die Szenen in der Kapelle
sind sehr stimmungsvoll beschrieben, allerdings kommt die Musik, die dem
Roman ja seinen Titel gegeben hat, zu kurz. Dabei fand ich es schon
merkwürdig, dass die Musik von Vanessa dafür gesorgt haben soll,
dass Justine den Weg in die Kapelle findet, weil Vanessa selbst gar nicht
an Vampire glaubt und Mike für einen Spinner hält. Das wurde dann
am Schluss gut gelöst, durch die Verbindung von Justine und dem Sir.
Auf Seite 42 fragt Shao John, warum er nicht schon früher auf die beiden
Geschwister gestoßen ist, weil die beiden schon öfter Menschen
überfallen und mit ihren künstlichen Gebissen verletzt haben. Genau
das habe ich mich nämlich auch gefragt, als John erfahren hat, dass
es schon länger Überfälle dieser Art gab. Kluge Shao! Auch
wenn John das nur mit einem Schulterzucken abtut. Auf Seite 44 meint John,
dass er sich vorstellen kann, dass Mallmann oder Justine Cavallo Kontakt
zu den Geschwistern aufnehmen, weil sie jede Unterstützung im Kampf
gegen die unbekannte Gefahr in der Zukunft brauchen können. Unbekannte
Gefahr? Hallo? Schon wieder den Fall in Lost Hollywood' vergessen (s.
Band 1310 Lost Hollywood')?
Da hat Justine konkret auf die Rückkehr des Schwarzen Tods hingewiesen!
Aber was rege ich mich auf, ich weiß ja, dass John selbst im Hardcover
so tut, als hätte er noch nie von der Rückkehr des Schwarzen Tods
gehört... :-)
Der zweite Teil des Romans ist auch nicht mehr so stimmungsvoll und spannend
wie die erste Hälfte, die Befragung von Mrs. Delano ist auch völlig
überflüssig. Deshalb ist dies zwar kein überragender aber
auch mehr als ein durchschnittlicher Roman. Darum 3 Kreuze.
Besonderheiten:
Auf der Leserseite weist Jason Dark darauf hin, dass der Schwarze Tod seinen
ersten Auftritt in der Heftserie in Band 1323 haben wird.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Dieses Bild ist für mich eines der besten und unheimlichsten, die es
je auf einem John Sinclair-Roman gegeben hat. Die "Gothic"-Stimmung kommt
gut rüber und die Szene, wie Vanessa auf dem Sarg sitzt und Geige spielt
ist genauso beschrieben. Dieses Bild erinnert sehr an das Cover vom
TB 43 'Julias
kleine Sargmusik', das mir auch schon sehr gut gefallen hat, auch wenn es
vom Stil natürlich ganz anders ist, weil das Bild von V. Ballestar
stammt.
Coverbewertung:
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Die beiden Möchtegernvampire Mike und Mona, die von John und Suko
festgenommen wurden (siehe JS-Band
1314 "Im Bann der schönen Nymphe")
können den Beamten, die sie mitgenommen haben entkommen. Von unterwegs
rufen sie bei John im Büro an, um ihm zu drohen, dass sie sich an ihm
rächen werden. Glenda ist aber nur da, die wiederum John informiert.
Der fährt mit Suko zum Yard und forscht in den Datenbanken der Polizei
nach den beiden "Vampiren". Die Spur verläuft im Sand. Da sie aber der
Ansicht sind, dass sie zu einer Gruppe von Grufties gehören, die sich
für Blutsauger halten oder zumindest gerne welche wären, surft
Shao im Internet und findet einen Hinweis auf eine Szene-Disco namens "Stigmata".
Derweil sind Mike und Mona wieder in ihren Unterschlupf zurückgekehrt,
einer nahegelegenen Kapelle. Dort treffen sie Vanessa, eine Geigerin, die
mit ihren Liedern die Welt zu den Vampiren öffnen will. Die drei Grufties
verbringen die Nacht in Steinsärgen in der Kapelle. Dort erhält
Mike Besuch von Justine Cavallo, die ihn zu einem echten Blutsauger macht,
während die beiden Frauen schlafen. Vanessa, die später aufwacht
sieht Mike als echten Vampir und flieht. Justine ist längst über
alle Berge. Sie hat nur Mike infiziert, da die beiden Mädchen seine
Nahrung sein sollten. Doch Mona ist noch da und fällt ihrem Bruder zum
Opfer. Und in der nächsten Nacht wollen sie gemeinsam mit Justine im
Stigmata die Vampirhölle entfachen.
Meinung:
Der Roman knüpft nahtlos an seinen Vorgänger an und hat den Vorteil
nicht erst lange die Handlung aufbauen zu müssen. Es entspannt sich
eine Geschichte, die in die Szene der Grufties hineinspielt und um eine besondere
Gruppe, die gerne als echte Vampire herumlaufen würden. Leider gerät
der Roman an einigen Stellen doch etwas langweilig, weil die Handlung einfach
zu sehr in die Länge gezogen wurde. Die Szene, wo Mike und Mona zum
Beispiel ihre Kapelle aufsuchen, das Spiel von Vanessa, das in diesem Roman
wohl eher den Sinn erfüllen soll, den Titel zu rechtfertigen und auch
Justines Besuch reißt nichts mehr heraus. War schließlich schon
vorhersehbar, dass sie wieder ihre Klauen im Spiel hat (abgesehen davon
natürlich, dass es in der Vorschau zu lesen war). Auch John und Suko
werden in diesem Roman eigentlich nur mit Recherchen und Befragungen
gequält ohne einen Funken Action. Etwas ärgerlich ist nur, dass
die Gefahr vor der Justine immer warnt nun wieder unbestimmbar ist und noch
nicht konkret. Scheinbar wurde das kleine Gespräch in Band
1310 wieder aus den Hirnen unserer
Alzheimer-geplagten Helden gestrichen. Dennoch stecken die Abschnitte in
denen Mike und Mona zu Vampiren werden und Vanessas Angst geschildert wird
voller Atmosphäre. Auch ansonsten ist der Roman nicht schlecht geschrieben
worden, so dass immerhin zwei Kreuze übrigbleiben. Durchschnitt eben.
Besonderheiten:
Auf der Leserseite steht zu lesen, dass ab Band 1323 ein Mehrteiler startet,
in dem der Schwarze Tod erstmals in der Heftserie wieder in Erscheinung tritt.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Wieder ein stimmungsvolles Gothic-Cover von einem neuen vielversprechenden
Künstler. Man sollte allerdings die Bilder der verschiedenen Maler besser
verteilen und mehr Abwechslung reinbringen. Meistens wird ein Künstler
über 10 oder 20 Bände dauerbeansprucht, so dass schnell eine
Übersättigung droht.
Coverbewertung:
Rezension
von Michael
Pliet:
Kurzbeschreibung:
Wir erinnern uns, in JS 1314 gelang
es John und Suko die beiden falschen Vampire Mike und Mona Delano zu
überführen. Da der Fall nicht in ihr Aufgabengebiet gehörte
übergaben sie die beiden Jugendlichen ihren Kollegen und widmeten sich
dem Fall um Jenny Mason und die Wassernymphe. Doch kaum war der Fall
abgeschlossen, klingelte Johns Telefon. Er erfuhr das es Mike und Mona gelungen
war die Kollegen zu übertölpeln und niederzuschlagen. Es dauerte
wieder nicht lange da meldete sich Johns Telefon wieder, diesmal war es Glenda
die John davon berichtete das Mike Delano bei ihr angerufen hatte und eine
Drohung gegen John hinterlassen hatte. Nun war es wieder John und Sukos Fall
und die beiden Machten sich wieder auf zum Yard um zu ermitteln. Mike und
Mona klauten ein Auto und fuhren wieder zu ihrem Versteck. Hier trafen sie
auf ihre Freundin Vanessa, eine hervorragende Geigenspielerin. In der Erwartung
das in dieser Nacht etwas passieren würde, legten sich die drei schlafen.
Und tatsächlich Justine Cavallo tauchte auf und Mike Delano fiel ihr
zum Opfer. Dann suchte die Blutsaugerin wieder das Weite. Vanessa die wenig
später mitkriegte was passiert war flüchtete aus der Gruft. Mona
fiel ihrem Bruder dann als Opfer in die Hände. Über das Internet
brachte Shao etwas über eine Grufti-Kneipe mit dem Namen STIGMATA in
Erfahrung. Diese Spur bekamen John und Suko von der Mutter von Mike und Mona
Delano bestätigt. Wenig später wurden sie auch auf Vanessa aufmerksam.
Die beiden planten am Abend der Kneipe einen Besuch abzustatten. Vanessa
suchte die Hilfe von Cecil Banks. Was sie nicht wusste war, das dieser mit
Justine Cavallo unter einer Decke steckte. Wird sie in die Falle der beiden
laufen?
- Fortsetzung folgt -
Meinung:
Auch wieder ein brauchbarer und gut lesbarer Sinclair-Roman. Von der
Qualität und der Spannung her wieder genauso spannend wie bei der Nr.
1314. Mein Fazit: Warum ich hier wieder 2 Kreuze abziehe, trotz eine packenden
Geschichte? Ich kann nicht verstehen wie man die ganze Zeit scharf darauf
sein kann ein Vampir zu werden, und kaum taucht Justine Cavallo auf, kriegen
alle Angst und suchen das Weite. Bestes Beispiel ist da Vanessa, die auch
erst den Eindruck machte als wäre sie gerne ein Vampir, und sich dann
auf ihrer Flucht stark von der Gruppe distanzierte. Sie hätten doch
eigentlich alle froh sein können einen Vampir zu treffen. 3 Kreuze
außerdem auch nur, weil ich den Roman nicht überbewerten möchte
solange ich den 2ten Teil nicht kenne. Mal sehen wie es nächste Woche
weitergeht, ich hoffe die Handlung steiget sich noch.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Titelbild ist auch diesmal ein außerordentliches Schönes.
Es zeigt die Geigespielende Vanessa. Hier vergebe ich ohne schlechtes Gewissen
5 Kreuze.
Coverbewertung: