John Sinclair Nr. 1344: Fluchtburg der Engel
Der Mann schrie wie wahnsinnig in das Gesicht des Reporters Bill Conolly
hinein. Er zappelte dabei, als wollte er die Stöße der U-Bahn
ausgleichen, die durch den Tunnel raste. Sein Schreien hatte einen Grund.
Der Mann brannte. Und Bill, der ihn zu Boden geworfen hatte, kniete neben
ihm und versuchte, die Flammen zu löschen. Was um ihn herum im Wagen
geschah, erlebte der Reporter nicht. Er wollte nur die Flammen löschen
und hoffte, dass der unschuldige Mann nicht zu viele Verletzungen davontrug
...
Teil 2 von Jason Dark, erschienen am 12.04.2004, Titelbild: Timo Würz
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
John gelingt es nicht Manon Lacre zu retten, sie verbrennt vor seinen Augen
im Höllenfeuer. Auch das Kreuz konnte sie nicht schützen. Trotzdem
beschließen John und Bill dem Hotel "Little House" einen Besuch
abzustatten. Dort haben die beiden Schwestern Wilma und Linda Dorn in der
Zwischenzeit Besuch von einem Engel bekommen, der aber gestorben ist.
Außerdem sahen die beiden älteren Frauen eine düstere Gestalt
wegfliegen. In der Nacht kommen noch weitere Engel in das Hotel, um sich
zu erholen. Am nächsten Morgen fahren Bill und John zum Hotel. Auf dem
Weg dorthin sehen sie die düstere Gestalt, die John als Belial
identifiziert. Doch der Lügenengel verschwindet spurlos. Als die beiden
Freunde im Hotel eintreffen sehen sie die Engel, welche stark geschwächt
sind. John gelingt es vier von ihnen die Kraft durch sein Kreuz wiederzugeben.
Die restlichen zwei werden Belials Opfer. Als John das Kreuz aktivieren will
flieht Belial.
Meinung:
Zunächst dachte ich dieser Roman setzt sich genau so spannend fort,
wie der erste Teil. Dass Manon im Höllenfeuer verbrennt war eine echte
Überraschung. Auch die Sturheit der Beamten gegenüber John und
Bill wurde glaubhaft geschildert. Ebenso hat mir die Beschreibung von Johns
Gefühlen angesichts dieser Niederlage sehr gefallen. Doch mit dem Auftritt
der beiden Schwestern beginnt ein Kapitel von seitenlanger Langeweile. Von
Seite 20 bis 60 ist dieser Roman eine einzige Schlaftablette. Ellenlange
Lobgesänge der durchgeknallten Schwestern auf die Engel und die Beschreibung
ihrer überwältigten Gefühle rauben dem Leser den letzten Nerv.
Ich hoffe Jason lässt die ollen Schwestern unter den Tisch fallen und
führt sie nicht weiter in die Serie ein, wie angedeutet. Das Ende an
sich gewinnt wieder mehr an Tempo, auch wenn Belial wieder so einfallslos
wie immer vertrieben wird. Sollten die Schwestern einen weiteren Auftritt
innerhalb der Serie haben, so bereitet ihnen der Lügenengel hoffentlich
ein schnelles Ende.
Besonderheiten:
Erster (und hoffentlich auch letzter) Auftritt der Schwestern Wilma und Linda
Dorn.
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Anwärter auf den Titel "Schlechtestes Sinclair-Cover".
Coverbewertung:
Rezension
von neo09:
Kurzbeschreibung:
Innerlich fühlt sich Manon Lacre eher ihrem Schutzengel Uriel verpflichtet,
aus diesem Grund flüchtet sie, bevor es zu einer Katastrophe kommt,
aus der U-Bahn in einen Tunnelschacht. John Sinclair, dem sie mittlerweile
vollständig zu vertrauen scheint, nimmt ihre Verfolgung auf. Sinclair
stellt Manon. Der Versuch, den Fluch mithilfe des Kreuzes zu lösen,
misslingt nicht nur, sondern Manon vergeht endgültig in den Flammen
der Hölle. Ein Einschreiten ihres Schutzengels Uriels bleibt aus. Noch
stark unter den Eindrücken des Erlebten stehend, beschließen John
Sinclair und Bill Conolly zu der so genannten Fluchtburg der Engel zu fahren,
einem Hotel, welches von den Schwestern Wilma und Linda Dorn geführt
wird und welches eine Art Zufluchts- und Troststelle für Manon Lacre
darstellte. Tatsächlich wird das Hotel von Engeln, die erstens nur noch
geringe existenzielle Energie besitzen und zweitens sich auf der Flucht befinden,
kurzzeitig bewohnt. Der Lügenengel Belial vernichtet zwei Engel in dem
Hotel. Letztendlich gelingt es aber John Sinclair, Belial an weiteren
Übeltaten zu hindern. Durch den Einsatz seines Kreuzes tanken die
ungewöhnlichen Hotelbesucher neue "Lebensenergie" und können ihre
Flucht fortsetzen.
Meinung:
Der Roman hinterlässt zwiespältige Eindrücke, wobei letztendlich
die negativen überwiegen. Jason Darks Idee, einen Ort zu beschreiben,
welchen Engel als Fluchtburg und als Hort des Schutzes nutzen können,
ist sehr gut und schafft phantastische neue Möglichkeiten, die sicherlich
der Entwicklung der Reihe sehr gut tun. Doch anstatt auf dieser Basis einen
dramaturgisch spannenden Roman zu verfassen, gelingt letztendlich nur eine
unterdurchschnittliche Geschichte, die im Grunde genommen überhaupt
nicht an den ersten Teil anknüpft. Startet der Roman noch mit einem
Knalleffekt, nämlich den nicht erwarteten Tod Manon Lacres, so ziehen
sich die restlichen gut 40 Seiten in die Länge wie ein Kaugummi. Jason
Dark vergibt die Möglichkeit, die vielen offenen Fragen aus dem ersten
Roman zu beantworten. Mit dem plötzlichen Tod Manon Lacres endet an
und für sich dieser Fall und es beginnt ein neuer, der sich allerdings
nicht richtig entwickeln will. Endlos lange und auch unlogische Dialoge zwischen
den Schwestern Dorn lähmen die Spannung. Darüber hinaus entbehren
sie auch zu sehr an Logik: Warum nämlich wird geschildert, dass sich
eine Schwester intensivst mit der Geschichte von Engeln beschäftigt
hat, andererseits sie aber noch nichts von der Existenz Belials gehört
hat? Wieso wird am Anfang das Hotel als langjährige Fluchtburg beschrieben,
wenn dort doch erst in diesem Augenblick die ersten Engel einziehen? Das
Mitwirken Belials wirkt darüber hinaus zu konstruiert. Ein misslungener
Versuch, in diese Story, deren Grundidee doch so gut ist, noch etwas Spannung
hineinzubringen. Schade!
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Passt sich dem langweiligen Roman an.
Coverbewertung:
Rezension
von Michael
Pliet:
Kurzbeschreibung:
John folgt Manon in den Tunnel. Er kann es aber nicht verhindern, das sie
von den Kräften in ihr Vernichtet wird. Zusammen mit Bill will er nun
das Hotel der zwei Schwestern aufsuchen, um zu sehen wohin Manon flüchten
wollte. Er taucht genau im richtigen Moment auf, denn die Schwestern,welche
wirklich Engeln Unterschlupf gewähren, bekommen Probleme mit dem
Lügenengel Belial. Wird es John und Suko gelingen ihn in die Flucht
zu schlagen?
Meinung:
Was hätte das für eine Geschichte werden können, aber was
Jason Dark mit dieser Fortzsetzung abgeliefert hat, war alles andere als
gelungen. Zwar fängt der Roman genauso spannend an, wie der erste Teil
aufgehört hat. Doch mit dem auftauchen der Hotelschwester, schlägt
der Roman in seitenlange Langeweile um. Der Hammer ist, daß man eigentlich
eine komplett neue Geschichte erlebt. Auf Manon wird kaum noch eingegangen,
außer Spekulationen das sie auf dem Weg war ein Engel zu werden. Fragen
wie "Wann und wie ist Manon gestorben?", "Wann und warum wurde sie
wiedergeboren?", "Welche Kräfte haben denn nun in ihr gekämpft?",
werden gar nicht mehr beantwortet und auch Uriel scheint fast vergessen.
Das Ende macht den Roman auch nicht besser. John winkt einmal kurz mit seinem
Kreuz und Belial sucht das Weite. Dann gab es da noch diese versteckte Drohung,
das die Schwestern wohl nochmal auftauchen. Bitte nicht, erspart uns das.
Auch ich schließ mich meinen Vorschreibern an und gebe hier nur 1 Kreuz
für den zumindestens gelungenen Anfang der Geschichte.
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ich kann dem Ripper nur zustimmen. Dies ist ein wirklich hässliches
Cover, das nur 0 Kreuze verdient hat.
Coverbewertung:
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
John folgt Manon in den U-Bahn-Tunnel, doch weder er noch die Kraft des Erzengels
Uriel können verhindern, dass die frühere Hexe vor den Augen des
Geisterjägers verbrennt. Die einzige Spur, das Rätsel der Feuerfrau
zu lösen, ist nun noch das Hotel, das Manon aufsuchen wollte. Geführt
wird dieses Hotel Little House' von zwei Schwestern, Wilma und Linda
Dorn. Die beiden haben aus dem Haus eine Fluchtburg für Engel gemacht,
wo die Himmelswesen sich ausruhen können, wenn sie von ihren Aufgaben
auf der Erde erschöpft sind. Doch sie müssen erleben, dass auch
Engel Feinde haben, denn ein unbekanntes Wesen tötet einen Engel, von
dem nur ein glasartiger Staub zurückbleibt. Als John und Bill bei dem
Hotel ankommen, erkennen sie, dass die Gestalt Belial, der Lügenengel
ist. John kann weitere Engel vor dem Tod retten und vertreibt Belial mit
dem Kreuz.
Meinung:
Aha
Schade, dass die Geschichte nach dem spannenden ersten Teil so
rapide absackt
Manon verbrennt (mal wieder) und niemand scheint sich
so richtig daran zu stören. Was ist denn nun mit ihr? Warum konnte sie
sich im ersten Teil regenerieren und nun anscheinend nicht? Hat Belial nun
wirklich versucht, Macht über sie zu bekommen? Und warum? Was bezweckt
er mit dem Mord an den Engeln? Bei seinem letzten Auftritt
(Taschenbuch
273 Selbstmord der Engel') hatte der Lügenengel doch noch
versucht, andere Engel zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Ganz schlimm sind
die seitenlangen Beschreibungen der Gefühle von Wilma Dorn, als sie
sich dem Engel nähert
und dass Linda anscheinend gar nicht an
Engel glaubt, lässt mich die Frage stellen, warum sie ein halbes Leben
geopfert hat, um mit ihrer Schwester ein Hotel zu führen, in dem alle
"normalen" Gäste abgewiesen werden
Und musste John Belial nicht
sonst immer einer Lüge überführen, um den Engel zu vertreiben?
Das war Jason Dark diesmal wahrscheinlich zu kompliziert, darum zückt
unser Geisterjäger einfach mal sein Kreuz. Falls die beiden Schwestern
noch länger in der Serie bleiben sollten (am Ende wird leider so etwas
angedeutet), dann hätte ich eine passende Idee: Sie könnten eine
WG mit Maxine Wells und Carlotta gründen
*würg*
Besonderheiten:
Manon Lacre stirbt (endgültig?)
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Eigentlich gefällt mir das Bild ganz gut, vor allem, weil der Engel
etwas verschwommen gezeichnet ist. Es hat allerdings nichts mit der Geschichte
zu tun.
Coverbewertung: