John Sinclair Nr. 1394: Die Rachehexe

John Sinclair Nr. 1394: Die Rachehexe


Der Mann mit den kalten Augen und der Wollmütze auf dem Kopf erschien urplötzlich im nach vorn hin offenen Ausschnitt des kleinen Hauses, in dem die Frau wartete. Es war eine Haltestelle für Busse, zugleich ein Schutz gegen schlechtes Wetter, und Cornetta Schibone hatte ihn Kasten getauft. Der Mann kam, lachte und zog ein Messer!


von Jason Dark, erschienen am 28.03.2005, Titelbild: Del Nido

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Als Cornetta Schibone vergewaltigt werden soll kommt ihr Assunga zu Hilfe. Die Schattenhexe macht Cornetta zu ihrer Dienerin. Die neue Hexe soll in dem schottischen Ort Preston Rache nehmen für die Opfer der Inquisition. Die Rache soll zu einem besonderen Anlass stattfinden, denn gerade hat Preston eine Rehabilitierungszeremonie ins Leben gerufen, in deren Verlauf sich die Stadtväter bei den Nachfahren derjenigen, die der Hexenverfolgung zum Opfer fielen, entschuldigen wollen. Jane Collins spürt, dass die Feier eventuell anders laufen könnte als gewohnt und überredet John sie nach Preston zu begleiten. Der Geisterjäger zweifelt zwar an der Dringlichkeit, stimmt aber zu, da er einen Kurzurlaub gut gebrauchen kann. In einem alten Turm, der als historisches Museum dient, finden sie eine schrecklich zugerichtete Leiche. Außerdem können sie verhindern, dass Cornetta einen weiteren Mann verbrennt. Während sich John, um das Opfer kümmert, verfolgt Jane die Hexe und trifft auf Assunga, die ihre Dienerin rettet und Jane stehen lässt. John und Jane fahren zum Polizeiposten der Stadt und erfahren, dass die beiden Opfer im Turm zu den Begründern der Reuefeier gehören, ebenso wie der Bürgermeister. Da sich dieser nicht meldet, fahren John und Jane hin und können auch hier gerade noch verhindern, dass der Bürgermeister und dessen Frau von drei Hexen verbrannt werden. Eine der Hexen stürzt sich aus dem Fenster und wird von Gartenstangen aufgespießt, die restlichen beiden werden von John und Jane ausgeschaltet. Die beiden Freunde beschließen an der Feier teilzunehmen. Eigentlich wollte John die Rede übernehmen, doch als sie in die Stadthalle kommen, steht Cornetta schon am Rednerpult und bereitet die Bewohner auf die Abrechnung vor. Assunga will den Menschen ihre Macht beweisen und sie eventuell auch auf ihre Seite ziehen. Als einer der Besucher aufbegehrt und Cornetta vertreiben will, bannt sie ihn mit ihrem Hexenblick und will ihn mit ihrer Magie verbrennen. John greift rechtzeitig mit seinem Kreuz ein und vernichtet Cornetta. Assunga lässt sich nicht blicken, aber die beiden Hexen im Haus des Bürgermeisters verschwinden spurlos.


Meinung:
Sieht man einmal von den enorm vielen Druckfehlern ab, ist dieser Roman durchaus gelungen. Vor allem ist er flüssig und spannend geschrieben. Assunga kümmert sich also nicht nur um Vampire, sondern verfolgt auch ihre ganz eigenen Pläne. Dabei erwähnt John auch das Verhältnis zum Teufel, wobei er darüber eigentlich gar nicht Bescheid weiß. Ein interessanter Aspekt, denn Asmodis und Lilith haben sich ja schon öfter über die Vorherrschaft über die Hexen gestritten. Dabei könnte man mit Lilith als Rückendeckung auch Assungas wundersamen Wandel von der einstigen Vampirhexe zur Schattenhexe plausibel erklären. Wenn es Lilith nämlich nicht gefallen hätte, dass Mallmann Assunga und die Hexen so in den Hintergrund drängt, hätte sie Assunga aus Draculas Abhängigkeit befreien, ihr das Vampirdasein nehmen und sie dafür zur vollwertigen Schattenhexe machen können. So hätte Assunga sicherlich auch genug Macht, um ihre eigenen Hexenwelt aufzubauen und damit einen Gegenpol zur Vampirwelt zu haben. Aber zurück zum Roman: Der Anfang ist schon atmosphärisch dicht und steigert sich noch, als John und Jane die mit Stacheldraht umwickelte Leiche finden. Dass der Geisterjäger danach gleich zweimal einen Mord verhindert, trübt den Gesamteindruck nur wenig, denn die Szenen sind rasant und lesenswert, auch wenn mir die Reaktion unserer Helden, als sie die junge Hexe im Haus des Bürgermeisters antreffen zu überzogen wirkt, denn wie können John und Jane ausschließen, dass die jungen Frau die Tochter des Bürgermeisters ist? Nur weil sie schwarz trägt und grüne Haare hat? Etwas schade fand ich, dass Assunga beim Finale nicht eingegriffen hat. Jane zu entführen, um sie in der Hexenwelt umzupolen, wäre doch ein passender Ausgleich für Cornetta gewesen. Jetzt dürfen wir gespannt sein, was John im nächsten Heft im Keller des Elternhauses erwartet, denn eigentlich nahm ich an, dass das Kapitel, um Johns Vater abgeschlossen ist. Aber wie heißt es doch so schön? Es ist nicht tot, das ewig liegt, bis das der Tod die Zeit besiegt. Ähm, falsche Serie, oder?


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Hat mit dem Roman wieder mal recht wenig gemein, denn solche Stachelfinger hat Cornetta nicht. Ist aber dennoch ganz passabel und vor allem schön düster.


Coverbewertung:
3 Kreuze
Rezension von Dämonengeist:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair begleitet Jane Collins nach Preston, einer schottischen Stadt, in der eine Entschuldigungsfeier für die Opfer der dortigen Hexenverbrennungen im Mittelalter stattfindet. Die Detektivin vermutet, dass Assunga echte Hexen nach Preston geschickt hat, um auf ihre Art Rache zu nehmen. Als sie in der Stadt einen Turm besichtigen, finden sie die Leiche von Tom Turner, einem Organisator des Festes. Im letzten Moment können sie verhindern, dass Allan Quint, ein weiterer Mitorganisator, von einer Hexe namens Cornetta Schibone verbrannt wird. Die Hexe ergreift die Flucht und wird von Jane verfolgt. Doch die Schattenhexe Assunga greift ein, warnt die Detektivin und verschwindet mit Cornetta. Kurz danach besuchen John und Jane die örtliche Polizeistation, um sich mit den Beamten zu beratschlagen. Zudem erfahren sie die Adresse des dritten Organisators, Sam West, der gleichzeitig der Bürgermeister von Preston ist. Das Ehepaar West wurde inzwischen von drei weiteren Hexen überwältigt und soll ebenfalls verbrannt werden. Doch auch diesmal kommen John Sinclair und Jane Collins rechtzeitig. Zwei der Hexen schlagen sie nieder, während die dritte bei einer Berührung mit Johns Kreuz in Ohnmacht fällt. Als eine der Hexen erwacht, versucht sie sich durch einen Sprung aus dem Fenster zu retten und kommt dabei zu Tode. Danach begeben sich unsere Freunde zur Festhalle, in der Cornetta Schibone gerade versucht, die Besucher auf ihre Seite zu ziehen. Ihre Ansprache finden ein jähes Ende, als sie von gleißenden Licht des Kreuzes getroffen wird. Dabei zerschmelzen ihre Augen, wodurch die Hexe stirbt.


Meinung:
Es gibt verschiedene Roman-Themen, die ich bei der Serie 'John Sinclair' überhaupt nicht mag. Dazu gehören neben Zombies auch Hexen. Nun, dieser Band hat mir trotzdem recht gut gefallen. Zum einen ist er recht actionreich und zum anderen gibt es diesmal keine der üblichen Logiklöcher. Gleiches gilt leider nicht für die Tippfehler. So kommt es auch zustande, dass auf S. 51 aus Cornetta Charlotta wird. Aber insgesamt ist der Roman in Ordnung, dennoch bekommt er wegen des Themas nur 3 Kreuze.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Irgendwie ist das Bild ganz nett, obwohl es nichts mit dem Roman zu tun hat. Außerdem hätte man den Titel auch in die Mehrzahl setzen können...


Coverbewertung:
2 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Titelbild kommt von Henning Z.:
Das Cover hatte als Vorlage wohl eine Szene des Films "Return of the living Dead 3". Vor allem die Krallenhand weist frappierende Ähnlichkeiten auf.

"Return of the Living Dead 3"