John Sinclair TB Nr. 43: Julias kleine Sargmusik

John Sinclair TB Nr. 43: Julias kleine Sargmusik


Die wenigen Menschen, die in der Nacht den alten Friedhof passierten, blieben stehen und lauschten. Der schluchzende und schwermütige Klang einer Geige wehte zu ihnen herüber. Musik, die Menschen in ihren Bann ziehen konnte. Doch auch andere Geschöpfe erreichte das Spiel der Geige. Wesen, die nicht von dieser Welt stammten und in einer anderen, längst vergessenen lebten. Für sie waren die Melodien der Schlüssel zum Tor des alten Atlantis ...


von Jason Dark, erschienen am 09.10.1984, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Auf dem Friedhof des kleinen Ortes Mullogh in der Nähe von Stonehenge hört die alte Witwe Featherstone eines Nachts das Spiel einer Geige. Als mit einem Polizisten, den sie alarmiert hat, auf dem Friedhof des Dorfes, von wo sie Geigentöne gehört hat, ankommt, erstarrt sie vor Schreck. Das junge Mädchen, das dort auf einem Grabstein sitzt und voller Inbrunst Geige spielt, ist ihr nämlich nicht unbekannt. Es handelt sich um Julia Landers, ein Mädchen aus dem Dorf - doch Julia ist vor drei Jahren gestorben... Als der Polizist auf das Mädchen zugeht, öffnet sich die Erde um das Grab, schleimige Tentakelarme schießen heraus und zerren den Unglücklichen in den Boden. Die Witwe Featherstone wird nach London in ein Krankenhaus gebracht, wo sie psychologisch untersucht werden soll, weil ihr niemand das Geschehene glaubt. So erfährt Sir James von dem Vorfall und bittet John und Suko, mit der Frau nach Mullogh zu fahren und zu ergründen, was hinter der Erzählung steckt. In Mullogh treffen sie auf die Mutter von Julia Landers, die nicht glauben will, dass ihre Tochter als Geist zurückgekehrt ist. Doch dann erscheint Julia auch in ihrem Elternhaus und wieder ertönt das Spiel der Geige. Die Wände brechen auf und die schleimigen Tentakel wollen Mrs. Landers zu sich holen, was John und Suko verhindern können. Kurz darauf erscheinen drei alte Bekannte in Mullogh: Myxin, Kara und der Eiserne Engel. Die drei Atlanter wurden von der Totenmaske von den Geschehnissen in Mullogh gewarnt. Von dem Eisernen erfahren John und Suko dann die Hintergründe des Geschehens: Julia Landers war die Wiedergeburt einer Atlanterin namens Sarina. Auch Sarina hat schon Geige gespielt und durch den Klang des Instruments schreckliche Dämonen beherrscht. Die Vergessenen, eine Mutation aus den Kräften der beiden Großen Alten Gorgos, dem Kristalldämon, und Krol, dem Krakenmonster, wurden kurz vor dem Untergang des Kontinents mit einem Schiff in Sicherheit gebracht, auf dem sich auch Sarina befand. An der Küste Englands wurden die Monster in die Erde gebannt und sollten, wenn die Zeit reif ist, durch den Klang der Geige wieder auferstehen. Durch den Tod Julias wurde die alten Kräfte wieder geweckt und nun kann das Mädchen, das in Wirklichkeit der Geist Sarinas ist, da Julias Körper noch in ihrem Grab liegt, durch das Geigenspiel die Dämonen beschwören. Während sich die Bewohner des Ortes in einer unheimlichen Starre befinden, bricht an einigen Stellen des Ortes die Erde auf und John, Suko und die drei Atlanter haben alle Hände voll zu tun, das Grauen, das die Vergessenen über die Erde bringen, zu stoppen. Jeder Vergessene ist ein Wesen aus Glas und Kristall, das tentakelartige Arme hat und in seinem Innern befinden sich die bisherigen Opfer, die nun als Untote umherwandern. Sogar ein schwarzes Skelett, ein Diener des Schwarzen Tods, ist unter ihnen. Mit vereinten Kräften können die Freunde unter Einsatz der Dämonenpeitsche, Karas goldenen Schwertes und des magischen Pendels des Eisernen Engels die Vergessenen zurückschlagen und die Zombies vernichten. Doch in John bleibt ein schaler Nachgeschmack, da er erkannt hat, dass er ohne die Hilfe seiner Freunde aus Atlantis verloren gewesen wäre und er keine Waffen besitzt, die der Magie der Großen Alten trotzen können...


Meinung:
Dieser Roman beginnt gleich in bester Mystery-Manier, als der Polizist und die Witwe Julia auf dem Friedhof begegnen. Es ist eine unheimliche Szenerie, die ich mir gut als Filmszene vorstellen könne. Und wenn Julia dann aufsteht und mit düsterer Stimme sagt: "Berühre keine Tote..!" - brrrrrrrrr! Da lief es mir eiskalt den Rücken runter. Dann wird aus diesm atmosphärischen Anfang dann ein "typischer" Sinclair, in dem es hauptsächlich um Atlantis geht. Zwar gibt es noch einige unheimliche Momente, aber das Hauptaugenmerk wird dann auf Action gelegt. Wobei diese Action nicht unbedingt negativ ist, denn als an mehreren Stellen des Ortes die Glasmonster aus der Erde brechen, ist das schon sehr gruselig. Dazu kommt noch, dass dies einer der seltenen Momente ist, in denen Kara, Myxin und der Eiserne Engel gemeinsam auftrteten. Sehr gut auch, dass John am Ende dieses Falles ein wenig niedergeschlagen ist, weil er als einziger keine Waffe gegen die Magie der Großen Alten hat. Dass die beiden Großen Alten Gorgos und Krol gar nicht selbst aufgetreten sind, hat mir widerum nicht so gut gefallen. Sehr negativ aufgefallen ist mir die Szene, in der die Witwe Featherstone die Menschen im Ort warnen soll und schließlich von dem Polizisten in einer Zelle gesteckt wird. Das wirkte ziemlich lächerlich und ich hatte den Eindruck ,dass hier Zeilen geschindet werden sollten.


Besonderheiten:
Die Großen Alten Krol und Gorgos haben ein Erbe in England hinterlassen.
John muss erkennen, dass er den Großen Alten nichts entgegenzusetzen hat.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover zeigt Julia auf dem Grab und ist eines der stimmungsvollsten von V. Ballestar.


Coverbewertung:
5 Kreuze