John Sinclair TB Nr. 153: Vampirwelt
Will Mallmann alias Dracula II hatte es geschafft. Luzifer selbst hatte Pate
gestanden, als er sein neues Reich gründete, die Vampirwelt. Eine kalte
tödliche Dimension, ein Hort des Bösen, in das Mallmann Menschen
lockte. Auch mich holte er. Mein Blut sollte sein Trank werden. Ich konnte
mich nicht werden und sah mich ihm und seiner Helferin Assunga gegenüber.
Mir wurde klar, daß meine Chancen nie zuvor geringer gewesen waren...
von Jason Dark, erschienen am 28.12.1993, Titelbild: Oliviero Berni
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Der Radiomoderator Tom Hayer wird während einer Livesendung von
unerklärlichen Schmerzen und einem Blutsturz befallen und fällt
dann in Ohnmacht. Im Krankenhaus lässt sich keine organische Ursache
für das Ereignis feststellen. Allerdings berichtet Hayer, dass er
während seiner Ohnmacht die Vision einer fremden, unheimlichen Welt
gehabt hat. In dieser Welt war ein allumfassendes Grauen spürbar;
außerdem hat er dort einen Friedhof und ein altes Haus gesehen. In
diesem Haus befanden sich zwei Gestalten: eine Frau mit einem
altertümlichen Mantel und ein Mann mit hoher Stirn, auf der sich ein
leuchtendrotes D zu sehen war. Als die Frau sich auf Tom Hayer stürzen
wollte, endete die Vision.
Ein Kollege von Tom wendet sich daraufhin an John Sinclair, der
zufälligerweise auf einer Gartenparty der Conollys live dabei war, als
Hayer im Studio den Anfall bekommen hat. Bei der Beschreibung der Gestalten
wird der Geisterjäger natürlich hellhörig - kann es sich doch
um niemand anderes als Will Mallmann alias Dracula II und seine Gefährtin,
die Vampirhexe Assunga, handeln. John vermutet, dass die beiden den Moderator
als Opfer auserkoren haben und will ihn beschützen - was allerdings
nur dazu führt, dass er zusammen mit Tom Hayer von Assunga entführt
wird. Und zwar genau in jene unheimliche, von Dunkelheit und Grauen
angefüllte Welt aus Hayers Vision. Die beiden Männer werden getrennt
und während Assunga Tom Hayer aussaugt und zu einem Vampir macht, trifft
John Sinclair auf Will Mallmann.
Dracula II erklärt, dass diese Welt seine eigene, neu erschaffene Vampirwelt
ist. Se wurde durch die gemeinsame Anstrengung mit Assunga und mit der
Unterstützung Luzifers kreiert. Sie befindet sich noch im Aufbau, und
mit Tom Hayer sollte der erste Versuch gemacht werden, einen Menschen in
diese Welt zu holen. Dieser Versuch misslang - was zu Toms Anfall führte.
Nun soll John in der Vampirwelt alleine gelassen werden, bis er vor Hunger,
Durst und Grauen kaum noch die Kraft hat sich wehren - um dann von Mallmanns
Vampiren angefallen zu werden.
Zur gleichen Zeit hat auch ein anderer eine Vision von der Vampirwelt: Barry
F. Bracht, der unscheinbare Lektor, der sich in seinen Träumen in den
Schattenkrieger Zebulon verwandeln kann. Er durchstreift in seiner Zweitgestalt
die Vampirwelt und wird dabei von Assunga entdeckt. Tags darauf erscheint
sie bei Bracht, um ihn zu töten - wird dabei aber von der aufgehenden
Sonne vertrieben. Barry will bei John Sinclair und Suko vorsprechen, trifft
aber nur auf den Chinesen, der durch Johns Verschwinden sehr beunruhigt ist.
Darum will Barry F. noch einmal als Zebulon in die Vampirwelt reisen und
legt sich unter Sukos Aufsicht schlafen.
John konnte in der Vampirwelt unterdessen einige Vampire töten, darunter
auch den ehemaligen Schützling Tom Hayer, doch er besitzt inzwischen
keine Silberkugeln mehr. Sein Kreuz hilft zwar bei einer direkten Konfrontation,
doch im Angesicht des allumfassenden Grauens, das unverkennbar von Luzifer
stammt, kann es dem Geisterjäger keine Hoffnung mehr geben. Diese vergiftete
Atmosphäre ist es auch, die John schneller als normal seine Kräfte
verlieren lässt, so dass er schon so gut wie völlig wehrlos ist,
als Assunga auftaucht und ihm das Blut aussaugen will. Das ist der Moment,
in dem Zebulon in der Vampirwelt auftaucht. Assunga spürt die Macht
seiner Strahlenwaffen und zieht sich zurück, so dass Zebulon John in
die normale Welt zurückbringen kann.
Meinung:
Von diesem Roman habe ich mir einiges versprochen und wurde auch nicht
enttäuscht. Vom dramatischen Beginn mit Toms Anfall über das etwas
ruhige Szenario der Gartenparty, der intensiven Beschreibungen der Vampirwelt
und schließlich Johns Verzweiflung, als der Atmosphäre, die das
Grauen Luzifers ausstrahlt, nicht mehr standhalten kann, ist dieser Roman
fesselnd und spannend geschrieben.
Noch besser wäre es gewesen, wenn man etwas mehr über die wirkliche
Entstehung der Vampirwelt erfahren hätte, aber vielleicht kommt das
ja noch.
Besonderheit:
Erster Auftritt der Vampirwelt.
John wird von Zebulon gerettet.
Handlungszeitraum: Juli 1993
Dieses Taschenbuch erschien mit
Band 808 Das
unheimliche Herz'.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Titelbild ist wohl eher symbolisch zu sehen und stellt meiner Meinung
nach dar, wie die Vampirwelt mental in den Kopf von Tom Hayer
eindringt
Coverbewertung: