John Sinclair TB Nr. 294: Raniels Engelwelt
John Sinclair TB Nr. 294: Raniels Engelwelt


Wer Trost brauchte, wer Kontakt mit den Verstorbenen suchte, der ging zu Pamela Parker, dem Medium. Ihr Geistführer war der Engel Elion, der die Nachrichten aus dem Jenseits brachte. Alles ging gut, bis einer von Pamelas Klienten Selbstmord verübte. Der Reporter Bill Conolly wurde Zeuge, und er hörte auch die letzten Worte des Sterbenden. Danach ahnte Bill, dass hinter dem Suizid mehr steckte. Er sollte Recht behalten, Und so holte er mich mit ins Boot. Gemeinsam fühlten wir dem Medium auf den Zahn und erlebten, dass Elions Welt Lug und Trug war, denn in Wirklichkeit wurde sie von einem anderen beherrscht - Raniel ...


von Jason Dark, erschienen im Oktober 2005, Titelbild: Dimitar Nikolov

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Bill Conolly erlebt mit, wie sich ein Mann namens Kevin Frost von einer Eisenbahnbrücke stürzt. Bevor Frost stirbt, sagt er noch, dass er nun endlich in das Paradies eingehen kann, von dem ihm ein Medium namens Pamela Parker berichtet hat und wo ein Engel namens Elion auf ihn wartet. Bill informiert John Sinclair und die beiden gehen der Sache nach. Es stellt sich heraus, dass Pamela Parker ein ‚Haus der Engel' leitet, wo sie verzweifelten Menschen die nach Rat suchen, Hilfe gibt oder über den Engel Elion Kontakt zu Verstorbenen aufnimmt. Bevor die beiden sich um das ‚Haus der Engel' kümmern, forscht John noch ein wenig im Leben von Kevin Frost. Frost war ein V-Mann der Polizei, der in wechselnden Hotels gewohnt hat. Als John sein letztes Hotelzimmer untersucht, erscheint ihm in einem Spiegel eine Gestalt, bei der es sich um Elion handelt. Der Engel warnt John, sich weiter um den Fall zu kümmern und verschwindet dann wieder. Kurz darauf nehmen John und Bill an einer Sitzung im ‚Haus der Engel' teil. John provoziert Pamela Parker mit der Frage, ob es dem Selbstmörder Kevin Frost im Jenseits gut gehe. Darauf bricht die Parker die Sitzung auf Befehl Elions ab. Alle Anwesenden werden - bis auf John und Bill - nach Hause geschickt. Pamela Parker berichtet, dass Elion aus einer Engelwelt Kontakt zu ihr aufgenommen hat, die aber nicht ihm, sondern einem anderen gehört. Einem guten Bekannten von John - Raniel, dem Gerechten… Als John sein Kreuz hervorholt, um es Pamela zu zeigen, werden die beiden in die Engelwelt gesogen. Im Haus der Engel wollen Mona und Jason, zwei Diener Pamelas, inzwischen Bill dazu zwingen, mit Gift Selbstmord zu begehen, damit sie durch seinen Tod ebenfalls zu engelsgleichen Wesen werden können. Bill bringt Jason und Mona aus dem Konzept, in dem er dem Mann den Giftbecher entgegenschleudert. Jason schluckt versehentlich etwas davon und stirbt. Daraufhin kann Bill Mona überwältigen. Bei der Engelwelt, in der John und Pamela gelandet sind, handelt es sich um eine unwirtliche Landschaft aus Felsen. Hier will Pamela bei ihrem Engel bleiben, doch als Elion erscheint, kann John ihn mit dem Kreuz vertreiben. John entdeckt einige Pyramiden, in deren Inneren Leichen liegen. Dann erscheint Raniel, der John erklärt, dass es sich bei den Leichen um seine Opfer handelt, die er auf der Erde gefunden hat. Menschen, die nicht im Sinne Raniels Gerechtigkeit handelten und deshalb sterben mussten. Da John und Pamela nicht in diese Welt gehören, werden sie von Raniel wieder auf die Erde gebracht. Hier erscheint noch einmal Elion, der in Wahrheit ein Dämon ist und Menschen in den Selbstmord treibt, um mit ihren Seelen seine Macht zu vergrößern. John kann ihn vernichten, indem er sein Kreuz durch das Rufen der Namen der vier Erzengel aktiviert.


Meinung:
Dieser Roman war mal wieder richtig guter Lesespaß. Jedenfalls zu Beginn… Gleich der Anfang mit dem Selbstmord von Kevin Frost und Bills vergeblichem Versuch, das zu verhindern, ging unter die Haut und hat mich sehr gefesselt. Und auch wenn im weiteren Verlauf des Romans kaum Action oder - bis auf Johns Begegnung mit Elion im Spiegel - Grusel auftaucht, entwickelt sich die Geschichte sehr spannend und die Beschreibung des Hauses der Engel und seiner Gäste ist sehr gut gelungen. In diesem Zusammenhang ist auch unbedingt der kleine Gag auf Seite 70 zu erwähnen, als Pamelas Diener John und Bill ins Haus lässt: "Kommt in die Geborgenheit des Hauses. Ich heiße übrigens Jason." "Mit Nachnamen vielleicht Dark?" fragte Bill. Der Typ schüttelte den Kopf. "Ähm… nein, wie kommen Sie denn darauf?" Das ist für mich die Humorattacke der letzten Monate… :o) Leider schafft es Jason Dark mal wieder, den guten Eindruck der ersten beiden Drittel auf den letzten Seiten vollständig zu ruinieren. Und zwar wie immer mit verqueren, schwammigen Formulierungen, die ihm jede Hintertür lassen, um alles, was bisher als gegeben anzusehen war ad absurdum zu führen und nichts als Verwirrung beim Leser zurück zu lassen. Das ganze Gerede um Raniels Welt, in der Elion nur Gast ist (dass Pamela das wusste, finde ich sehr unlogisch, denn mit diesem Eingeständnis hätte Elion doch viel von seiner angeblichen Macht eingebüßt) und die am Ende nicht einmal Raniel gehört, war weder spannend noch informativ, sondern einfach nur öde und verwirrend. Aber es diente ja als Erklärung, warum Raniel Elion in dieser Welt akzeptierte. Die schlichte Antwort von Raniel: "Warum nicht?" Super. Und das von jemandem, der sich als gerecht bezeichnet. Genauso hirnrissig war die Idee, Bill mit dem Gift umzubringen und das dann als Selbstmord zu bezeichnen. Wenn wirklich nur die Seelen von Selbstmördern ihre Kraft auf Elion übertragen und so dafür sorgen, dass auch andere Menschen zu "Engeln" werden können, dann sind Jason und Mona noch dümmer, als die Polizei erlaubt… Wegen des gelungenen Anfangs gebe ich immer noch drei Kreuze, aber hier wäre mehr drin gewesen.


Besonderheit:
Dieses Taschenbuch erschien mit dem Roman Nr. 1419 ‚Mandragoros Mörderfee'. Zeitlich spielt er aber weit davor, da im Taschenbuch als Zeitpunkt der April angegeben wird, in Band 1419 aber schon Juni ist. Was umso krasser erscheint, da der offizielle Erscheinungstermin am 01.10.2005 ist, also drei Tage, bevor Band 1421 erscheint…
Zeitpunkt der Handlung: April 2005 - keine konkrete Angabe.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt Pamela und Elion, die in der Engelwelt ihren seltsamen Tanz aufführen. Oberflächlich betrachtet wirkt es sehr ansprechende, doch wenn man es sich genau ansieht, scheint es sehr unfertig und wirkt mehr wie ein etwas bearbeiteter Entwurf, was am stärksten an Pamelas Füßen zu sehen ist.


Coverbewertung:
2 Kreuze
Rezension von Thomas:


Kurzbeschreibung:
Bill Conolly wird Zeuge wie Kevin Frost Selbstmord begeht. Durch die dessen letzten Worten erfährt von dem Engel Elion und von gewissen Pamela. Nach Internetrecherche findet er die Wirkungsstätte des Medium´s Pamela Parker und stattet ihm zusammen mit John einen Besuch ab. John hat in der Zwischenzeit Frost´s Wohnung nach Hinweisen untersucht und dabei kurz den Engel Elion gesehen. Er und Bill geben sich als Hilfe suchenden aus und lernen Pamela´s Assistenten Mona und Jason kennen. Als John Pamela während der Seance zu Rede stellt wird er zusammen mit ihr in die Engelwelt geholt. Dort trifft er auf Elion, welchen er mit seinem Kreuz vertreibt. Pamela erkannt das Elion nicht der gute Engel ist für den Sie ihn gehalten hat. John und Pamela erkunden daraufhin die Engelwelt und treffen auf riesige Pyramiden. In den Pyramiden liegen unzählige Leichen. Raniel erscheint und erklärt, dass diese Leichen die von ihm gerichteten Missetäter sind. Nachdem er John und Pamela mitteilt, dass Elion nur ein Wesen halb Mensch, halb Engel ist und sich von den Seelen von Selbstmördern ernährt schickt er Pamela und John zurück nach London. Bill, welcher allein zurück geblieben war, wird von Mona und Jason gefangengenommen und soll einen Gifttrank zu sich nehmen, um als Selbstmörder Elion zu nähren und somit Jason und Mona den Eintritt in die Engelwelt zu erschließen. Bill gelingt es jedoch den Gifttrunk Jason ins Gesicht zu schütten, welcher daraufhin durch das Gift stirbt. Nachdem er Mona nieder schlagen kann geling ihm die Flucht. Als John und Pamela auf wieder im Raum, wo die Seance stattgefunden hat ankommen, treffen Sie erneut auf Elion. Als Pamela Elion die Gefolgschaft verwehrt, greift John Elion erneut mit dem Kreuz an und vernichtet ihn in dem er die vier Erzengel anruft.


Meinung:
Der Roman ist unterer Durchschnitt. Richtig Spannung kommt nie so richtig auf. Das mag daran liegen, dass Elion ein schwacher Gegner ist, der John im gesamten Roman in keinster Weise gefährlich werden kann. Die Erkundung der Pyramiden ist dann nochmal eine Stelle wo wieder Spannung aufkommt. Woher kommen die Leichen und in welchen Zusammenhang stehen wohl dise zu Raniel und Elion. Den kurzen Auftritt von Raniel fand ich dann auch nicht so pralle, viel spannender hingegen war der Kampf von Bill gegen Mona und Jason. Diese waren zu jedem Zeitpunkt des Romans gefährlicher als Elion.


Besonderheiten:
Kleiner Witz im Roman: Als John und Bill das erste Mal Jason treffen und dieser seinen Namen nennt, frag ihn Bill, ob er mit Nachnamen Dark heißt.


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:
Das Cover soll wo das zusammentreffen von Elion und Pamela in der Engelswelt darstellen. Leider gefallen mir die Farben absolut nicht, die wirken für mich wie bei einem schlecht retuschiertes Digitalbild. Ansonsten finde ich nicht das es eher zu einen Fantasy-Liebesroman passt.


Coverbewertung:
1 Kreuz

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild des John Sinclair Taschenbuchs ist nur ein Ausschnitt eines wesentlich grösseren Bildes, welches unter anderem auch schon auf dem Cover
der CD "Wings Of Forever" von Power Quest verwendet wurde:

"Wings of Forever" von Power Quest