Geister-Schocker Nr. 57: Otgiruru
Ein Sonderauftrag in Frankfurt führt Conny Blank, Detektivin des
Übersinnlichen, in das dortige Rotlichtviertel. Ein Werwolf würde
hier sein Unwesen treiben, so hieß es, und sie sei die einzig
verfügbare Expertin. Der Einsatz verläuft planmäßig,
doch kaum will sie sich etwas entspannen, als bereits ein zweiter, bedeutend
größerer Fall in Mainhatten auf sie zukommt. Denn was wie ein
Besuch bei einer alten Freundin beginnt, entpuppt sich rasch als
lebensgefährlicher Kampf gegen Bestien aus dem Regenwald Afrikas.
von G. Arentzen, erschienen im Oktober 2007, Titelbild: Chris Schlicht
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Conny Blank, die Detektivin aus dem Team um Christoph Schwarz (s. die
eigenständige
Serie "Christoph
Schwarz - Detektiv des Übersinnlichen" von G. Arentzen), wird als Expertin
nach Frankfurt gerufen, da dort ein Werwolf sein Unwesen treiben soll.
Tatsächlich spürt das SEK unter der Leitung von Conny den Lykanthropen
auf, der in einer Wohnung voller Leichen haust. Da der Werwolf sich nicht
stellen will und Conny Blank diesen Wesen auch nicht so positiv
gegenübersteht wie Christoph Schwarz, beendet sie das unselige Dasein
der Kreatur mit einem Geschoss ihrer Spezialmunition. Damit scheint der Fall
abgeschlossen, doch Conny beschließt, vorerst noch in Frankfurt zu
bleiben, da sie aufgrund der vielen Leichen in der Wohnung die Existenz eines
zweiten Werwolfs nicht ausschließt. Bei einem Bummel trifft Conny ihre
Schulfreundin Beate Winter, die im städtischen Museum angestellt ist.
Als der Sicherheitsalarm des Museums ausgelöst wird, muss Beate, die
an diesem Tag Bereitschaftsdienst hat, nachsehen, was dort geschehen ist.
Conny begleitet ihre Bekannte und dann machen die beiden eine schreckliche
Entdeckung: die beiden Putzfrauen des Museums wurden von unheimlichen Kreaturen,
die geflügelten Hunden, Boxern, ähnlich sehen, getötet. Die
Dämonen haben das Blut ihrer Opfer getrunken und Conny kann leider nicht
verhindern, dass auch zwei herbeigerufene Polizisten von den Untieren
getötet werden. Schließlich kann Conny die drei Dämonen
vernichten, die sich danach in blutigen Schleim auflösen. Von Belinda
Nolte, die auf Schloss Rauenfels für Conny recherchiert hat, erfährt
die Detektivin, dass es sich bei diesen Wesen um Otgiuru handelt, Dämonen
aus Namibia, die mit einer Kiste Fossilien nach Frankfurt gelangt sind.
Außerdem stellt sich heraus, dass es in Namibia einen Hexer namens
Lele Olambanga gibt, der angeblich Macht über die Otgiruru hat und die
Dämonen seinem in Frankfurt lebenden Bruder Karim schicken wollte. Die
nächste Hiobsbotschaft ist, dass die Otgiruru in ihren Opfern einen
Keim hinterlassen, aus dem neue Dämonen entstehen. So sind nun noch
zwei weitere der Bestien in Frankfurt unterwegs. Karim Olambanga lebt derzeit
bei dem polizeibekannten Okkultisten Robert Ferdinand Wagner und wollte mithilfe
der Otgiruru zu Macht gelangen. Der Namibier flieht vor Conny, und als die
Detektivin ihn stellen kann, begeht er Selbstmord. Von Wagner erfährt
Conny, dass die noch lebenden Otgiruru Unterschlupf in einem U-Bahnschacht
gefunden haben. Mit dem zuständigen Hauptkommissar Petersen macht sich
Conny auf den Weg in die Frankfurter Unterwelt. Und als hätte es keinen
schlechteren Zeitpunkt geben können, treffen die beiden Ermittler genau
hier auf den zweiten Werwolf! Der Lykanthrop bietet Conny einen harten Kampf,
kann dann aber schließlich doch vernichtet werden. Nun gilt es, die
beiden letzten Otgiruru zu finden. Auch diese Dämonen bieten mehr Widerstand
als Conny nach ihrem Erfolg im Museum geglaubt hat, doch am Ende bleibt die
Detektivin Siegerin und vernichtet die Dämonen. Viele Tausend Kilometer
entfernt, wird auch in New York eine Kiste aus Namibia entgegen genommen.
In einem Museumsarbeiter finden die Otgiruru ihr erstes Opfer...
Meinung:
Dieser Roman hat mir sehr gut gefallen, da er auf der einen Seite die normalen
Alltagssituationen natürlich schildert, z.B. das Zusammentreffen von
Conny und Beate oder die wartende Sandrin, auf der anderen Seite aber totale
Gruselstimmung schafft, wenn Conny durch die zwar erhellten, aber einsamen
Museumsflure schleicht und nach den Otgiruru sucht. Ein bisschen Splatter
darf natürlich auch nicht fehlen, wenn in der U-Bahn eine Leiche mit
abgenagtem Kopf gefunden wird. :o)
Die Verknüpfung des Werwolfsfalles mit den Dämonen aus Afrika finde
ich dabei auch sehr gut, denn so gibt es einen Grund, warum Conny schon vor
Ort ist und gleichzeitig führen beide Fälle am Ende zusammen, was
eine besondere Herausforderung für die Detektivin ist. Es gab aber auch
störende Faktoren in der Geschichte, die sich auf den Roman im Zusammenhang
mit der Mutterserie' Christoph Schwarz und auch der Realität ergeben.
Dieser Band spielt im Dezember 1998, also zwei Monate in der Zukunft, da
wir bei Christoph Schwarz gerade Oktober 1998 haben. Dass Conny zu diesem
Zeitpunkt davon spricht, schon seit Jahren auf dem Gebiet des
Übersinnlichen zu arbeiten, halte ich für etwas Übertrieben.
Außerdem ist Conny der Meinung, dass sie noch in keinem Fall so schwer
einstecken musste, wie in diesem, weil sie sich mit einem verletzten Sprunggelenk
durch die U-Bahn quälen muss. Dass sie diese Verletzung als schlimmer
empfindet als ihre Vergewaltigung (s. Christoph Schwarz Band 4 Horror
am Teufelstisch') finde ich auch etwas seltsam. Dass es darüber hinaus
so erscheint, als würde Conny Florence O'Brien gut kennen, fällt
dabei schon kaum noch auf
Außerdem gibt es in der Geschichte zwei Szenen, in denen Geld eine
Rolle spielt. In der ersten wird ein Eiskaffee aus einem Automaten gezogen,
der 2 Euro kostet (dabei hätte man den im Landen für 60 Cent bekommen)
und in der zweiten gibt Conny einem Reporter Geld für Batterien, und
zwar 10 Euro. Und das, obwohl wir uns im Jahr 1998 befinden? Zum Schluss
nimmt Conny dann zwei Wochen Urlaub - und teilt Christoph Schwarz mit, dass
er vor Januar 2003 nicht mehr mit ihr rechnen soll. Was ich im ersten Augenblick
noch als Scherz angesehen habe, wird durch den nächsten Satz wieder
zunichte gemacht, weil Christoph damit nämlich sehr einverstanden ist
und will, dass Conny sich gut erholt
Diese Punkte haben mich mehrmals fragen lassen, ob dieser Roman vielleicht
in einer Parallelwelt spielt
;o)) Trotzdem hat mir die Geschichte als
solche so gut gefallen, dass ich dem Roman 4 Kreuze gebe.
Besonderheiten:
Zweiter Roman innerhalb des Geister-Schockers, der im Christoph Schwarz-Universum
spielt.
Solo-Fall von Conny Blank.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt einen Otgiruru, der eine Passantin anfällt. Der Dämon
ist ziemlich gut getroffen, auch wenn das gesamte Bild eher nach Comic
aussieht.
Coverbewertung:
Rezension
von Tom:
Kurzbeschreibung:
Conny Blank (aus der Serie "Christoph Schwarz"), hält sich momentan
in Frankfurt auf, da dort ein Werwolf wütet. Sie wurde als Spezialistin
hinzugezogen. Nachdem sie den Werwolf gefunden und zur Strecke gebracht hat,
trifft sie auf eine alte Schulfreundin, Beate Winter, die Wissenschaftlerin
im Senkenberg Museum ist. Als beiden zusammen essen wollen, erhält Beate
einen Anruf aus dem Museum. Scheinbar hat eine Putzfrau den Alarm
ausgelöst. Beate nimmt Conny kurzerhand mit und treffen vor dem Museum
zwei Polizeibeamte. Gemeinsam gucken sie im Museum nach und finden die
schrecklich zugerichtete Leichen zweier Putzfrauen. Während Conny und
Beate sich im Museum umsehen, werden die beiden Polizisten von kleinen
geflügelten Wesen angegriffen und ebenfalls getötet. Von Beate
erfährt Conny, das erst vor ein paar Stunden eine Lieferung aus Namibia
eingetroffen ist. Einige Kisten in denen Fundstücke aus längst
vergangenen Zeiten gelagert wurden. Scheinbar wurde noch etwas mitgeliefert.
Nachdem Conny von drei dieser Wesen angegriffen wurde und sie zur Strecke
bringen konnte, ruft sie Belinda an, die ihr Informationen zukommen lässt.
Scheinbar sind diese Wesen sog. Otgirurus, namibische Dämonen.
Außerdem erfährt Conny, das bei den Ausgrabungen in Namibia ein
Hexer anwesend war, dessen Bruder sich seit kurzem in Frankfurt aufhält.
Sie können den Mann zwar finden, doch dieser tötet sich selbst,
noch bevor er Fragen beantworten kann. Sie glaubt, der Fall sei damit
abgeschlossen, doch die Otgiruru können sich durch einen Keim fortpflanzen.
Aus den Leichen der toten Putzfrau schlüpfen zwei neue Otgiruru. Als
Conny davon erfährt und erneut Jagd auf die Dämonen machen will,
erhält sie eine Nachricht, die ihre Pläne stark zu durchkreuzen
scheinen. Es ist erneut ein Werwolf aufgetaucht der die U-Bahntunnel der
Stadt unsicher macht. Nun muß Conny versuchen an zwei Fronten gleichzeitig
zu kämpfen...
Meinung:
Dies ist der Zweite Roman aus der Christoph Schwarz-Serie in der
Geister-Schocker-Reihe. Wie auch schon "Der Zombie von Landau" (Band 28),
hat mir auch dieser sehr gut gefallen. Dieser Roman zieht in Sachen
Brutalität schon arg an. Die Szenen in der Wohnung des Werwolfs und
die Beschreibung der verstümmelten Leichen wurden sehr beklemmend
geschildert. Zuerst dachte man, die Werwolf-Story ist nur die Einleitung
um zu erklären, wieso Conny grad zu der Zeit in Frankfurt weilt. Aber
gegen Ende muß sie sich erneut einem dieser Geschöpfe stellen.
Die Otgirurus ansich gefielen mir als kleine Zwischengegner recht gut. Alles
in allem ist dieser Band ein recht gelungener Lesespaß für
zwischendurch und sollte kein Christoph-Schwarz-Fan verpassen.
Besonderheiten:
2. Geister-Schocker aus dem Christoph-Schwarz-Universum.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Wie Chapman schon schrieb, so wirkt das Cover eher wie ein Comic-Cover. Trotzdem
gefällt es mir ziemlich gut.
Coverbewertung: