Gespenster-Krimi Nr. 34: Friedhof der Vampire

Gespenster-Krimi Nr. 34: Friedhof der Vampire


Mit einer entschlossenen Bewegung schob John Sinclair den dunkelroten Vorhang zur Seite. "Kommen Sie ruhig näher, junger Mann", sagte eine kichernde Stimme. Der Raum, den John Sinclair betrat, wurde durch rote Glühbirnen nur schwach erhellt. Das Zimmer besaß keine Fenster, und es roch muffig. Die Alte mit der kichernden Stimme hockte hinter einem Tisch. Vor sich hatte sie eine Glaskugel stehen, die sie mit ihren gichtgekrümmten Fingern umklammert hielt. Langsam trat John Sinclair näher. Die Alte murmelte Beschwörungsformeln. Ihre strichdünnen Lippen bewegten sich kaum, während sie in die Kugel starrte, die plötzlich zu leuchten anfing. "Ich sehe", flüsterte die Alte, "einen Mann. Er liegt in einem Sarg. Ja, ich kann es ganz deutlich erkennen. Da, schauen Sie selbst in die Kugel, junger Mann." John Sinclair beugte sich über die magische Kugel. Was er sah, ließ ihm einen kalten Schauer über den Rücken rieseln. Die Alte hatte recht. In den unergründlichen Tiefen der Kugel war ein Sarg zu erkennen. Ein Mann lag darin. Dieser Mann war er selbst!


von Jason Dark, erschienen am 07.05.1974, Titelbild: ???

Rezension von Easy:


Kurzbeschreibung:
In einem Gasthaus bei Brandbury verspeisen Vampire ihre Opfer. John wird auf das Gasthaus aufmerksam, als ein Geheimdienstler, der in dem Haus war, plötzlich wahnsinnig geworden ist. John kommt den Vampiren auf die Schliche und vernichtet sie alle.


Meinung:
So dünn wie die Inhaltsangabe ist, so dünn ist auch die Story. Wozu die erste Szene mit der Wahrsagerin sein musste, wusste Jason Dark wahrscheinlich selbst nicht. Warum die Vampire John nicht einfach ausgesaugt haben, sondern erst warten, bis er wieder wach ist, bleibt ebenso unverständlich wie der Einbau des Gangsterduos, das sich auch nach Bradbury verirrt. Das einzige stimmungsvolle Element (die Todesharfe) weiß Jason Dark einfach nicht günstig in Szene zu setzen. Die ganze Story wirkt im Affekt geschrieben, hat mehrere Ungereimtheiten, die die gesamte Geschichte nach unten ziehen. Zu Recht völlig untergegangene Geschichte, ohne jegliche Höhepunkte, ohne wirkliche Spannung


0 von 5 möglichen Kreuzen:
0 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Was hat der Vampir nur für verdorbenes Blut getrunken, dass er so grün ist? Für mich unbegreiflich, warum die Frau schreit - ich musste lachen.


Coverbewertung:
0 Kreuze
Rezension von Bavarianbeerwolf:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair begibt sich in das kleine Dorf Bradbury um dem Funkspruch eines Kollegen nachzugehen, der aus einem nahegelegenen und verlassenen Gasthaus Vampire gemeldet hatte. Als John in Bradbury ankommt, sitzt sein Kollege jedoch bereits hinter Gittern, da er in offensichtlicher geistiger Verwirrung ein junges Touristenpärchen anfiel. Sinclair forscht in dem verlassenen Gasthaus mitten im Moor nach Hinweisen.


Meinung:
Für mich ist dieser Roman einer der besten Teile der gesamten John Sinclair - Serie! Jason Dark gelingt es optimal die Stimmung des vampirverseuchten, nebligen Moors zu übertragen. Man fühlt sich unweigerlich an die alten Filmklassiker der Hammer Studios erinnert. Die Story ist flott erzählt und treibt einem dazu den Roman in einem Satz durchzulesen, auch wenn man eigentlich etwas Anderes vorhatte. Natürlich ist auch diese Geschichte nicht fehlerlos oder frei von Stilblüten ("Sechs Gesichter starrten ihn an. Vier Männer und drei Frauen."). Aber das zeichnet doch die Serie auch irgendwie aus. Ein Groschenroman hat nun mal Trash-Charakter; etwas anderes erwarte ich auch gar nicht! Also: Auf jeden Fall diesen Roman besorgen!


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Ich habe den Roman im Jubiläumsband Nr. 01 "Willkommen in der Hölle" gelesen. Das hier abgebildete Originalcover sieht jedoch wirkich sehr lächerlich aus!


Coverbewertung:
0 Kreuze
Rezension von Stefan Schrage / Olivaro:


Kurzbeschreibung:
Als ein Kollege von John Sinclair einen Funkspruch an Scotland Yard schickt, in dem er auf Vampire aufmerksam macht, beauftragt Johns Chef, Superintendent Powell, John mit dem Fall, zumal der Kollege wahnsinnig geworden ist und vorher schon mehrere Menschen spurlos verschwunden sind. Die Spur führt John nach Bradbury und somit zu dem unheimlichen Gasthaus im Moor "Deadwood Corner", wo tatsächlich Vampire hausen. Unter Mithilfe des schrulligen Dorfpolizisten Burns gelingt es John Sinclair der Vampirbrut den Garaus zu machen.


Meinung:
Diesen Roman habe ich als 10jähriger im Original gelesen. Die Story ist zwar kein Meilenstein unter den Romanen mit John Sinclair aber für mich ein Kult-Klassiker. Sicher hätte man aus der Sache mit der Harfe mehr machen können und auch die beiden Bankräuber sind eher nur Lückenfüller. Allerdings muß man berücksichtigen das dieser Roman mittlerweile 32 Jahre alt ist und damals war der Gespenster-Krimi zu der Zeit die einzige Serie in der Horror Sparte. Für mich hat dieser Roman in gewissen Erinnerungswert. Darum gebe ich hier die volle Punktzahl.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Der Vampir erinnert eher an Ferdy Mayne als Graf Krolock aus Roman Polanskis "Tanz der Vampire" Die Frau könnte Lilian Dexter sein, die ja in dem Roman mitspielt. Den Friedhof gibt es im Roman nicht. Da man weiß, daß die Titelbilder der Gespenster-Krimi-Serie selten zum Inhalt des Romans passen, kann ich hier aber getrost 3 Kreuze vergeben.


Coverbewertung:
3 Kreuze
Rezension von Benfi:


Kurzbeschreibung:
In Bradbury/England wird der Scotland Yard Beamte Charles Mannering von dem Urlauber Gil Dexter niedergestreckt, da der Yard Beamte nachts bei ihm und seiner Frau Lilian ins Zimmer eindringen wollte. Scheinbar war Mannering dem Wahnsinn verfallen! Inspektor John Sinclair wird beauftragt die Ursachen dieser Wandlung zu erforschen. Und kaum eingetroffen hört er auch schon von dem ehemaligen Gasthaus Deadwood Corner , in dem angeblich Vampire ihr Unwesen treiben sollen. Lilian Dexter kann zumindest einen unheimlichen Einäugigen bestätigen, den sie gemeinsam mit ihrem Mann dort angetroffen hat, als sie dieses Gasthaus erkunden wollen. Bei diesem Besuch verschwand dann auch ihr Mann Gil, und Lilian fand im ganzen Dorf auf der Suche nach Helfern niemanden im Dorf. So glaubt sie bei Jons Ankunft an einen Glücksfall. Gemeinsam mit John macht sie sich nochmal auf den Weg nach Deadwood Corner , in dem sich zwischenzeitlich auch zwei Bankräuber nach einem Überfall verkrochen haben. Und sie alle treffen auf Grace Winlow, welche nach Unterlagen schon 200 Jahre tot sein müsste!


Meinung:
Also ehrlich gesagt ist dieser sechste Sinclair-Roman der bisher schwächste im Gespenster Krimi! Die Handlung ist sehr simpel aufgebaut und birgt keinerlei Überraschungen. Auch frage ich mich, warum die Vampirin Winlow erst jetzt eine Art Vampir-Imperium aufbauen will, wo sie doch schon so lange existiert. Und warum wurde John nicht direkt zum Vampir gemacht, als die Vampirhorde ihn schon in ihrer Gewalt hatte. Stattdessen sperren sie den Inspektor in einen Sarg, um sich später an diese logische Möglichkeit zu erinnern! Und dann noch ein Handlungsfehler: Gil Dexter hat John nie kennen gelernt, ruft ihn als Untoter aber bei seinem Namen! Schwacher Roman, der nächste kann nur besser werden … hoffentlich!


Besonderheiten:
Erscheinungsdatum: 07.05.1974
- sechster John-Sinclair-Roman


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:

Der grünschimmernde Vampir ist irgendwie lustig anzuschauen. Nö, passt nicht auf das Heft!


Coverbewertung:
1 Kreuz

Rezension von René:


Kurzbeschreibung:
Als ein Kollege von Scotland Yard dem Wahnsinn verfallen von einem Einsatz zurückkehrt, nimmt sich John der Sache an. Er reist ins kleine Dorf Bradbury, eingebettet in eine unheimliche Moor-Landschaft, und stattet dem Gasthaus Deadwood Corner, in dem es spuken soll, einen Besuch ab. Und Tatsache: Vampire treiben ihr Unwesen. Doch John bleibt Herr der Lage und schickt die Brut zur Hölle.


Meinung:
Der Tiefpunkt der "Sinclair"-Reihe ist erreicht. Und das überrascht nicht; war in Anbetracht der - milde ausgedrückt - durchwachsenen Qualität der bisherigen Romane eigentlich nur eine Frage der Zeit. "Friedhof der Vampire" setzen all die Punkte zu, die auch schon den vorherigen Bänden geschadet haben, nur hier noch eine Ecke schlimmer. Die Figuren-Charakterisierung ist eine einzige Katastrophe. Allein wie sich Bankräuber Al beim Gespräch mit seiner Mutter und dem Konstabler verhält, ist nach menschlichem Ermessen nicht nachzuvollziehen. Überhaupt trieft die Figurenzeichnung nur so vor Klischees. Spannung gibt's auch keine. Das liegt zum einen an den teils gravierenden Logikfehlern (Vampir Grace Winlow stattet John in London bei Tag einen Besuch ab?), zum anderen aber auch daran, dass JD unfassbar schnell durch den Roman hetzt, sich überhaupt keine Zeit für Atmosphäre nimmt, immer nach dem Muster: neues Kapitel - fünf Zeilen - Vampir-Angriff. Ungenießbar. Es kann nur besser werden.


0 von 5 möglichen Kreuzen:
0 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Purer Trash. Vollkommen unpassend, aber irgendwie auch stimmungsvoll. Deshalb noch: 2 Kreuze


Coverbewertung:
2 Kreuze

Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
Der Scotland-Yard Beamte Charles Mannering untersucht in dem kleinen Örtchen Bradbury das Verschwinden von mehreren Menschen, als er in einem alten Gasthaus mitten im Moor auf Vampire trifft und den Verstand verliert. John Sinclair wird bei diesem Fall hinzu gezogen und reist nach Bradbury um der Sache auf den Grund zu gehen. Auch das Ehepaar Gil und Lilian Dexter suchen das Gasthaus auf eigene Faust auf, da der geistig verwirrte Charles Mannering in der Nacht versuchte in ihr Schlafzimmer einzudringen und die örtliche Polizei scheinbar nichts versucht zu unternehmen. Dort wird Gil von einen einäugigen Mann angegriffen und verschleppt, während Lilian noch in letzter Sekunde entkommen kann. Bald darauf versuchen zwei Bankräuber in dem Gasthaus Unterschlupf zu suchen und werden ebenfalls mit den Vampiren konfrontiert. In Bradbury macht John Sinclair die Bekanntschaft mit Lilian Dexter, die ihm von dem Vorfall im Gasthaus berichtet. Zusammen gehen sie dort hin und geraten in die Fänge der Vampire...


Meinung:
Wenn ich meine Vorredner betrachte, kristallisiert sich ja deutlich heraus, das die einen den Roman entweder super gut fanden, oder grottenschlecht. Dazwischen gibt s so gut wie gar nichts. Außer mir. Ich kann viele Punkte meiner Vorredner nicht wirklich beistimmen. Die Figuren finde ich nicht wirklich klischeehaft, vor allem die Bankräuber kommen meiner Meinung nach bei weitem nicht so dumpf und klischeehaft rüber, wie so viele andere Verbrecher bei diesen Groschenromanen. Die Dialoge fand ich ebenfalls nicht so platt wie in anderen Romanen. Auch die Atmosphäre finde ich richtig gelungen. Das alte Gasthaus inmitten eines düsteren Moors umwölkt von Nebelschwaden bringt so manche Gänsehaut. Allerdings ist dieser Roman auch kein Überflieger, dafür gibt es viel zu viele Ungereimtheiten und der Fehlerteufel hat sich an so manchen Stellen eingeschlichen. Leider finde ich auch, das der Todesharfe viel zu wenig Beachtung geschenkt wurde. Daraus hätte Jason Dark viel mehr machen können. Aber sieht man über die kleinen Fehler hinweg, so hat man doch einen wirklich stimmungsvollen Roman, den ich übrigens in einem rutsch durchgelesen habe. Atmosphäre und einen gewissen altmodischen Charme hat er allemal und so vergebe ich 3 Kreuze.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Gefällt mir gar nicht.


Coverbewertung:
1 Kreuz

Ein Titelbildhinweis zu dem Cover kommt von Peter Hinoul:
Der Vampir (und anscheinend auch sein Opfer) stammt aus dem Film "The Fearless Vampire Killers" (1967) von Roman Polanski!

"The Fearless Vampire Killers" (1967) von Roman Polanski


Dieser Roman erschien in der zweiten Auflage von John Sinclair als Nr. 6 mit einem anderen Titelbild:

John Sinclair (2. Auflage) Nr. 6