Gespenster-Krimi Nr. 36: Der Bote des Grauens

Gespenster-Krimi Nr. 36: Der Bote des Grauens


"Aaahh!" Der entsetzliche Schrei gellte markerschütternd durch die nebelverhangene Winterlandschaft. Ein Schrei, wie ihn nur ein Mensch hervorbringt, der sich in größter Lebensgefahr befindet. Sie befanden sich mit dem Sessellift auf der Talfahrt. Das Ehepaar Burger und das Ehepaar Clauss. Der fürchterliche Nebel war so dicht, daß keiner den anderen sehen konnte. Keiner konnte den Sessel vor sich erkennen. Eine graue Brühe, die sich feucht in die Gesichter der zu Tal fahrenden Personen legte. Und nun dieser entsetzliche Schrei. Aus dem Nichts gekommen und gleich wieder verstummt. Hildegard Burger konnte den Sessel ihres Mannes zwar nicht sehen, aber sie wußte, daß Richard oben bei der Bergstation vor ihr aufgestiegen war. Und vor Richard mußte Bruno Clauss sitzen. Der fürchterliche Schrei war ihr durch Mark und Bein gefahren. Aufgeregt versuchte sie mit ihren Augen den dicken Nebelschleier zu durchdringen. "Richard!" rief sie mit zittriger Stimme. Sie räusperte sich und rief noch einmal: "Richard!" Diesmal klang es schrill, veränstigt und besorgt.


von A.F.Mortimer, erschienen am 21.05.1974, Titelbild: Vilanova

Rezension von Benfi:


Kurzbeschreibung:
In einem kleinen Urlaubsort in Österreich wird der Tourist Bruno Clauss nach einer Talfahrt mit dem Lift aus den Bergen vermisst. Sein Freund Richard Burger macht sich allein auf die Suche, als die angeheuerten Bergwachtleute die offizielle unter eigenartigen Vorwänden abbrechen. Und er trifft unter Mühen in den Bergen auf ein riesiges Monster, dem er nur mit viel Glück entkommt. Doch im Dorf will ihm bis auf Doktor Viktor Hanak, welcher sich sehr um Brunos Frau Alma kümmert, niemand seine Geschichte glauben und so beschließt er, nochmals gegen das Monster, welches er für einen Yeti hält, anzukämpfen. In der Zwischenzeit aber tötet das Monster weitere Menschen, was die Männer des Ortes aber fälschlicherweise gegen den Einsiedler Luis Bernegger aufbringt, den sie hinter den Morden und Verschleppungen vermuten. Erst als Dr. Hanak die unglaubliche Lebensgeschichte seines Sohnes Martin offenbart, glauben auch die Dorfbewohner an das Monster.


Meinung:
Der Roman fängt so schön spannend an und im Verbund mit A.F.s flüssiger Schreibweise liest er sich wirklich gut, bis man auf Seite 23 gelangt, wo im Grunde die komplette Spannung durch die Lösung, welche ab da vorherzusehen ist, zerstört wird. So erging es mir jedenfalls, danach wollte die Story nicht mehr so richtig überzeugen. Das dramatische Ende hob noch mal das Interesse, aber dann war der Roman auch schon rum. Das macht unterm Strich dann nur einen durchschnittlichen Gruselroman. Aber es kann nicht jedes Heft ein Überknaller sein, hier lag es vielleicht am falschen Aufbau der Story.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Monster mit dem roten Augen, welches hier abgebildet langsam durch die Tür kommt, ist schon ein toller Aufmacher für einen Gruselroman, auch wenn es nicht hundertprozentig zum Roman passt!


Coverbewertung:
4 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Bernd Frenz:
Das selbe Titelbild wurde auch schon auf dem spanischen Comic "Dossier Negro Extra" verwendet.

"Dossier Negro Extra"