Gespenster-Krimi Nr. 39: Die Geiseln des Zucco

Gespenster-Krimi Nr. 39: Die Geiseln des Zucco


Die ersten Schreie des Mädchens wurden vom Peitschen des Regens übertönt, erstickt vom Heulen des Sturms, der mit Urgewalt aus den Klüften der Anden herunterfegte. Die kleine Stadt Riobambe erzitterte unter den Schlägen des Donners, der dem Zucken der grellen Blitze folgte. Die Menschen in der Stadt und in den kleinen umliegenden Dörfern erschauerten bei jedem Blitz, bei jedem neuen Donnerschlag. Weiße, Mestizen und Indios kauerten mit angstgeweiteten Augen auf ihren Betten. Sie wickelten sich enger in ihre Decken, und ihre Lippen bebten in tödlicher Angst. Keiner wagte den Namen des Dämons auszusprechen, der alle Tore und Schleusen der Hölle über ihnen geöffnet hatte. Sie wußten, daß jeder sterben mußte, der den Namen des Geistes über seine Lippen kommen ließ. Jenes Geistes, der mächtiger war als Sturm und Donner zusammen. Sie fürchteten ihn wie Pest und Tod, den Dämon Zucco. Sie wußten von ihm, daß er auf Blitzen daherreiten konnte. Wie die Vaqueros auf den wilden Stieren. Sie wußten, daß er in Gestalt einer Wolke tausend Kilometer über die Kordilleren heranflog. Bis in ihr Land, das nach dem Äquator benannt war - Ecuador.


von Brian Elliot, erschienen am 11.06.1974

Rezension von Benfi:


Kurzbeschreibung:
Die Firma Solo Tourist South bietet Rundreisen durch Mittelamerika an, um den Reisenden die Indio-Kulturen näher zu bringen. Doch in letzter Zeit kommt es immer wieder zu Zwischenfällen. Zumeist weibliche Urlauberinnen verschwinden während der Tour und tauchen später irgendwann wieder auf. So auch Sheila Weslings auf der aktuellen Tour. Hinterlassen werden lediglich Kurznachrichten über einen Urlaubsabbruch. Die Mitreisenden Piet Hensel und Lizzy Whinzer versuchen sich als Hobby-Detektive, um hinter das Rätsel des Verschwindens zu kommen. Alles läuft auf die Sage des Indio-Geistes Zucco hin, der die Frauen eine zeitlang zu sich holt. Doch daran mag nicht mal der Reiseleiter Mark Kessel glauben. Anhand einiger Indizien verdächtigt das Pärchen einen der männlichen Mitreisenden, der unter wohl dem Namen des Indio-Geistes die Opfer vergewaltigt und beraubt. Schlussendlich findet Piet allerdings Beweise, die zu einem gegnerischen Reiseunternehmen führen! Als Piet und Lizzy den wahren Täter stellen wollen, taucht aber der echte Geist des Zucco auf und attackiert die Reisegruppe während der Rückfahrt.


Meinung:
Irgendwie liest sich der Roman eher wie ein Detektivkrimi mit einem Schuss Grusel. Vielleicht war das genau so von Autor Brian Elliot gedacht, der in der Gespenster Krimi Reihe eigentlich immer wieder ausufernde Romane um die globale Herrschaft zu Papier bringt. Bei seinen Romanen passiert immer viel, der Handlungsort wechselt oft und jede Menge Action wird geboten. Leider meint der Leser dann oft, den Faden zu verlieren, doch am Ende findet man den Weg immer zurück. Bei diesem Roman ist das Schema doch anders gehalten und bildet im Gegensatz zu Elliots anderen Werken einen kleinen unspektakulären Kurzroman. Den kann man lesen - muss man aber nicht unbedingt.


Besonderheiten:
Erscheinungsdatum: 11.06.1974


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Zombiemonster, das da auf der Erde kauert, soll wohl den Geist Zucco darstellen. Ist leider im Roman anders beschrieben. Das Cover an sich ist auch eher unterdurchschnittlich gezeichnet. Das war nichts...


Coverbewertung:
1 Kreuz