Gespenster-Krimi Nr. 93: Das Hotel der lebenden Leichen
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Peitschende Regenbogen peinigten das Meer. Hochauf spritzte die Gischt. Hin
und wieder wurde das Tosen der Elemente von dem durchdringenden Schrei einer
Möwe unterbrochen. Die dunklen, sturmzerfetzten Wolken, die mit unheimlicher
Geschwindigkeit über den Himmel gejagt wurden, färbten die
brüllende See tiefschwarz. Die hellen Schaumkronen der Wogen setzten
sich phosphoreszierend von der Nachtschwärze des Meeres ab. Es schien,
als hätten es die Elemente darauf angelegt, dem schwer gegen die See
kämpfenden kleinen Trawler den Garaus zu machen. Mühsam kämpfte
sich Steuermann John Mallory auf die Brücke. "Wir sind dicht unter Land!"
schrie er dem Kapitän in die Ohren. Die sehnigen Hände des
Kapitäns umklammerten das Steuer. "Wieso, John?" Die Stimme des
Kapitäns schrie gegen das Tosen der See an. "Wir sind noch nicht an
der Küste. Hier gibt es keine Insel." In seine Worte mischte sich ein
knirschendes Geräusch. Entsetzt klappte der Kapitän den Mund zu.
In seinem Gesicht stand das blanke Grauen.
von Bruce Coffin, erschienen am 24.06.1975
Rezension
von Stefan
Schrage:
Kurzbeschreibung:
Der Journalist Frank Connors begleitet ein befreundetes Ehepaar, Henry und
Lorna Danforth, in den Urlaub. Im Hotel Sea View jedoch herrscht das Grauen.
In einer einzigen Nacht, als ein schweres Unwetter tobt, werden fast alle
Bewohner des Hotels von einem Dämon in lebende Tote verwandelt. Frank
Connors muß einen erbitterten Kampf führen. Schließlich
kommt es in der Halle des Hotels zum großen Showdown...
Meinung:
Einen recht guten Horrorroman mit dem Dämonenjäger Frank Connors
hat der Autor Bruce Coffin hier geschaffen. Die Szenen in dem Hotel, wie
nach und nach fast alle Gäste und Hotelangestellte in lebende Tote
verwandelt werden, ist recht spannend und gruselig beschrieben. Es erinnert
ein wenig an George Romeros "The Night of the living Dead". Teilweise auch
recht brutal beschrieben für die damalige Zeit (1975). Alles in allem
kann ich sagen, es gab schon schlechtere Gespenster-Krimis. Diesen gebe ich
2 Kreuze und ein halbes.
Besonderheiten:
Ein Roman mit dem Geisterjäger Frank Connors, der es allerdings nie
zu einer eigenen Serie geschafft hat.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Die lebende Leiche auf dem Cover ist recht gruselig anzuschauen, allerdings
kommt diese Szene im Roman nicht vor.
Coverbewertung:
Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Das Titelbild wurde ebenfalls für den Tony Ballard Roman Nr. 130
verwendet.
Auch auf dem spanischen Comic-Magazin MORBO Nr. 9 war dieses Motiv schon
abgebildet.