Gespenster-Krimi Nr. 218: Der Sklave des Magiers

Gespenster-Krimi Nr. 218: Der Sklave des Magiers


Edinburgh, 1. November.
Emily Talbot besuchte mit ihrem Mann das Grab ihrer Eltern auf dem Trinity Cemetery. Es war fünf Uhr nachmittags, Die Dunkelheit kroch wie ein Moloch über den menschenleeren Friedhof. Trübe flackerten Kerzenflämmchen im milchigen Nebel. Feiner Regen sprühte auf Edinburgh. „Wir müssen gehen", drängte Mr. Talbot, weißhaarig und trotz seiner zweiundsechzig Jahre bereits gebrechlich. „Die feuchte Luft, Emily. Ich kann kaum noch atmen." Seine etwas jüngere Frau zündete die Kerze in der Grablaterne an. „Gleich", murmelte sie. „Ich will nur noch . . ." Ihr Blick ging an ihrem Mann vorbei. Hinter ihm schälte sich eine dunkle Gestalt aus dem Nebel. Für Sekunden sah Emily Talbot das wächserne Gesicht eines Mannes, verdrehte Augen, in denen das Weiße schimmerte, einen offenstehenden Mund mit fleischlosen Lippen, tief eingefallene Wangen. Ihr schriller Schrei erstickte im Nebel. Zitternd deutete sie auf die unheimliche Erscheinung. Als ihr Mann erschrocken herumfuhr, war nichts mehr zu sehen.


von Frederic Collins, erschienen am 15.11.1977, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Mc Small:


Kurzbeschreibung:
Peter Page erbt das Haus seines Erbonkels Homer. Völlig unbedarft fährt er zu dem alten und heruntergekommenen Anwesen und macht schnell die Bekanntschaft der netten und adretten Helen. Dies ist jedoch nicht die einzige Bekanntschaft, die Peter schließt. Er lernt auch Dr. Mort kennen. Für diesen beschaffte sein Onkel Homer Leichen auf den Edinburgher Friedhöfen. Da Homer nun tot ist, soll Peter für Mort diese Aufgabe übernehmen. Mittels einer Giftspritze zwingt Mort Peter zu dieser Aufgabe. Der Magier benötigt die Leichen zur Schaffung von Untoten und um sich unsterblich zu machen Das Unheil nimmt seinen Lauf...


Meinung:
"Der Sklave des Magiers" ist ein sehr spannender und abwechslungsreicher Roman, mit einer schön gruseligen Atmosphäre. Bereits die erste Szene mit dem alten Ehepaar Talbot auf dem Trinity Cemetery zieht den Leser gleich in seinen Bann. Peter und Helen kommen als sympathische Helden rüber und dem Autor gelingt es über 64 Seiten Grusel und Gänsehaut beim Leser zu erzeugen. Natürlich merkt man dem Heft mittlerweile sein Alter an, aber ich stehe sowieso auf "Old-School-Hefte". Einziger Kritikpunkt ist, dass der Grund, warum Peter die erlebten Ereignisse nicht der Polizei meldet, doch etwas fadenscheinig ist - zumindest zu Beginn des Heftes. Alles in allem ein sehr lesenswerter Gespenster-Krimi!


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Cover passt zum Heft


Coverbewertung:
4 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild des Gespenster-Krimi Nr. 218 wurde außerdem auch noch auf dem John Sinclair Sammelband Nr. 1191 verwendet:

John Sinclair Sammelband Nr. 1191