Gespenster-Krimi Nr. 229: Der Hochzeitsgast der Hölle

Gespenster-Krimi Nr. 229: Der Hochzeitsgast der Hölle


Das leise Knarren der Tür ließ die hübsche junge Frau in die Höhe fahren. Sie warf einen schlaftrunkenen Blick durch das Fenster. Es war nichts zu sehen. Aufseufzend ließ sie sich wieder in die Kissen zurückfallen. Der fahle Mond schien ihr direkt ins Gesicht. Einen Augenblick grübelte sie darüber nach, ob sie aufstehen und die Vorhänge zuziehen sollte, dann drehte sie sich mit einem Ruck um. Plötzlich durchzuckte sie ein grenzenloser Schreck. In dem spärlichen Licht, das durch die kleinen Kammerfenster von draußen hereindrang, erkannte sie vage die Umrisse einer Gestalt.


von Bruce Coffin, erschienen am 31.01.1978

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Durch das Ungeschick eines Schwachsinnigen wird der Satansgraf wieder zu einem untoten Leben erweckt. Zufällig feiert an jenem Abend die Tochter des Schlossbesitzers ihre Hochzeit. Als sie kurz frische Luft schnappen will, wird sie von dem Geist angegriffen und gewürgt. Bevor er sie aber töten kann, erscheint der Bräutigam und der Satansgraf flieht. Roger Warrender verfolgt den Unhold und wird dabei schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Unter den Hochzeitsgästen befinden sich auch Barbara Morrel und ihr Vater. Barbara erkennt sehr schnell, dass hier übernatürliche Kräfte am Werke sind und ruft ihren Freund Frank Connors an. Bevor dieser eintrifft gelingt es dem Satansgrafen den heutigen Schlossherrn in seinen Bann zuschlagen und seinen Körper zu übernehmen. Als Frank ihm mit Hilfe des Schwachsinnigen Gustav auf die Spur kommt, lockt er den Dämonenjäger in eine Falle und will ihn durch die manipulierte Barbara töten lassen. Inspektor Baumier, der den Fall bearbeitet, kommt dem Reporter rechtzeitig zu Hilfe und so gelingt es Frank den Stansgrafen mit seinem Ring zu vernichten. Dadurch stirbt aber auch der Schlossbesitzer, dessen Körper der Dämon übernommen hatte.


Meinung:
Dies ist erst der zweite Roman mit dem Geisterjäger Frank Connors, den ich gelesen habe und den ich auch alsbald vergessen haben werde, denn er ist nicht nur todlangweilig sondern entbehrt auch jegliche neue originelle Ideen. Ein satanischer Graf, wird vom aufgebrachten Pöbel in den Tod getrieben, verbündet sich mit dem Teufel, kehrt nach 200 Jahren wieder und veranstaltet dabei allerlei Hokuspokus. Das hatten wir nun schon Dutzend Male und meistens auch noch eindeutig spannender. Der Titel führt dabei auch in die Irre, denn die besagte Hochzeit wird nur zu Beginn erwähnt und endet quasi als Roger ins Krankenhaus eingeliefert wird. Der Dämonenjäger selber ist auf dieser Hochzeit gar nicht zugegen sondern tritt erst auf Seite 44 in Erscheinung. Fazit: Langweiliges Fließbandprodukt, angereichert mit Stereotypen des Gruselromans. Gelesen und vergessen.


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Kommentare zum Cover:
Ebenso irreführend wie der Titel, denn auch ein Werwolf kommt nicht im Roman vor. Dabei ist das Bild auch nicht sonderlich schön gezeichnet worden.


Coverbewertung:
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Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Zwar wurden Haar- und Kleiderfarbe etwas abgeändert, aber man erkennt trotzdem deutlich, dass die Frau vom Cover mit der Frau vom Titelbild des Silber-Grusel-Krimis Nr. 296 identisch ist:

Silber-Grusel-Krimi Nr. 296: Die Magierin von London


Und auf dem Gespenster-Krimi Nr. 124 war sie ebenfalls dunkelhaarig abgebildet:

Gespenster-Krimi Nr. 124: Orchideen des Todes


Auch auf dem Cover des Damona King Romans Nr. 87 war die Frau noch einmal leicht verändert zu sehen:

Damona King Nr. 87: Unter den Gräbern von Bubastis


Exakt das selbe Titelbild wie auf dem Gespenster-Krimi Nr. 229 wurde außerdem auch auf dem John Sinclair Sammelband Nr. 1208 verwendet:

John Sinclair Sammelband Nr. 1208