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Fotografieren war schon immer mein Hobby gewesen. Und ich hatte Freunde,
die nach dem Haus, dem Auto und dem Boot schließlich auf die
Fotoausrüstung gekommen waren - was läßt sich auch sonst
noch als Statussymbol anschaffen? - und zu mir kamen in meine bescheidene
Wohnung und mit Stolz ihre computergesteuerten Kameras nebst dem teuersten
und anspruchsvollsten Zubehör zeigten. Und jedesmal, wenn sie mir dann
auch ihre Dias vorführten oder ihre "geschossenen" Kunstwerke in Form
von Fotos, war ich enttäuscht. Ich meinte, daß man mehr machen
könnte mit dem Fotoapparat, besonders, wenn er zur teuren Spitzenklasse
gehörte, und war mir sicher, daß man, um ein wirklich guter Fotograf
zu sein, mehr brauchte als eben nur eine teure Kameraausrüstung. Also
suchte ich Rat bei den Profis, den anerkannten Foto-Artisten. Und sie belehrten
mich, daß der "begabte" Hobby-Fotograf auch mit ganz bescheidenen Mitteln
meisterhafte Fotos zustande bringen könne und der talentierte Könner
selbst mit dem primitivsten und ältesten Knipskasten noch bessere Aufnahmen
mache als der Unbegabte mit dem teuersten und modernsten Gerät.