Gespenster-Krimi Nr. 497: Der fremde Blick

Gespenster-Krimi Nr. 497: Der fremde Blick


Fotografieren war schon immer mein Hobby gewesen. Und ich hatte Freunde, die nach dem Haus, dem Auto und dem Boot schließlich auf die Fotoausrüstung gekommen waren - was läßt sich auch sonst noch als Statussymbol anschaffen? - und zu mir kamen in meine bescheidene Wohnung und mit Stolz ihre computergesteuerten Kameras nebst dem teuersten und anspruchsvollsten Zubehör zeigten. Und jedesmal, wenn sie mir dann auch ihre Dias vorführten oder ihre "geschossenen" Kunstwerke in Form von Fotos, war ich enttäuscht. Ich meinte, daß man mehr machen könnte mit dem Fotoapparat, besonders, wenn er zur teuren Spitzenklasse gehörte, und war mir sicher, daß man, um ein wirklich guter Fotograf zu sein, mehr brauchte als eben nur eine teure Kameraausrüstung. Also suchte ich Rat bei den Profis, den anerkannten Foto-Artisten. Und sie belehrten mich, daß der "begabte" Hobby-Fotograf auch mit ganz bescheidenen Mitteln meisterhafte Fotos zustande bringen könne und der talentierte Könner selbst mit dem primitivsten und ältesten Knipskasten noch bessere Aufnahmen mache als der Unbegabte mit dem teuersten und modernsten Gerät.


von Frank Bowman, erschienen am 22.03.1983

Ein Zusatzhinweis zu dem Titelbild kommt von Michael Schick:
Das Titelbild des Gespenster-Krimi Romans wurde spiegelverkehrt auch schon auf dem Cover des Romans "The Year's Best Horror Stories Series IV" verwendet:

"The Year