Gespenster-Krimi Nr. 548: Die Spinnen-Seuche

Gespenster-Krimi Nr. 548: Die Spinnen-Seuche


Das Ding sah aus wie eine Kiwi-Frucht - anthrazitfarben, behaart, ein pelziges, kleines Ei. Anscheinend völlig I harmlos. Wenn es nicht gelebt hätte! Das rhythmische Pulsieren des Eis übertrug sich auf den Mann, der es in der Hand hielt, lähmte seine Gedanken und machte ihn zum Sklaven eines hypnotischen Befehls. Und dann platzte die "Kiwi-Frucht" auf. Ein unwirkliches Leuchten drang aus dem Riß. Und mit ihm - eine kleine schwarze Kugel mit Spinnenbeinen. Im Bruchteil einer Sekunde hatte sie ein Loch in die Handfläche des paralysierten Mannes gebohrt und war darin verschwunden. Und begann, ein Röhrensystem in dem wehrlosen Körper zu bauen und die Gewalt über das Gehirn zu übernehmen ...


von Henry Wolf, erschienen am 13.03.1984

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Vier Wochen sind seit der Befreiung der Thul Saduun vergangen und Raven überredet Sir Anthony Gifford, seine Beziehungen spielen zu lassen, um Aktivitäten der Dämonen frühzeitig zu erkennen. Doch die Thul Saduun haben bereits reagiert. Yrdef, der mächtigste der Dämonen hat ein Ei geschaffen, dass kleine Kügelchen, ähnlich winzigen Spinnen, absondert, und welche aus Menschen willenlose Marionetten der Dämonen machen. Jeff Target bekommt die Macht der Dämonen in einer Raststätte mitten in der Wüste Arizonas zu spüren. Ein Chopper-Fahrer, der von den "Spinnen" zu einem Zombie gemacht wurde, wird vor dem Imbiss von einem Truck gerammt. Dennoch "lebt" der zerschmetterte Leib und versucht Jeff, sowie die Kellnerin, ebenfalls zu Zombies zu machen. Der Reporter kann den Zombie mit Feuer vernichten und flüchtet mit der Kellnerin Eddie nach London, wo ihn Card, denn er zuvor angerufen hat, bereits auf ihn wartet. Doch Card gehört ebenfalls zu den Marionette, ebenfalls wie Ravens Freundin Janice, und so werden auch Jeff und Eddie infiziert. Raven, der von Sir Anthonys Tochter Hillary zu einem Treffen bestellt wurde und dabei selbst nur knapp einem Anschlag der Zombies entkommen ist, verbringt die Nacht im Hause des Diplomaten. Am nächsten Morgen erscheinen Inspektor Card, Janice, Jeff, Eddie und zwei weitere Marionetten bei den Giffords und infizieren den Hausherren, seine Tochter und den Butler. Bevor auch Raven in den Bann der Dämonen geraten kann, erscheint Boraas, der abtrünnige Schattenreiter (siehe GK 459) und nimmt den Detektiv mit in das Reich von Yrdef. Boraas kämpft auf Befehl des Geisterdetektivs mit dem Dämonenfürsten, die sich beide gegenseitig umbringen. Mit dem Tod Yrdefs sterben auch die anderen sechs Thul Saduun, die noch nicht ihre volle Macht hatten. Die Marionetten sind wieder frei und Raven gelangt zurück in seine Welt.


Meinung:
Leider ist dieser Roman nicht mehr so spannend wie der vorhergehende. Irgendwie wirkte die Handlung reichlich konstruiert und zusammengeschustert, um möglichst schnell und nachvollziehbar ein Ende der Thul Saduun (welche im Roman plötzlich zu Thul Saduum werden) herbeizuführen. Abgesehen davon, dass der Titel sehr irreführend ist, denn unter einer Spinnen-Seuche habe ich mir eher eine Invasion von Dämonenspinnen vorgestellt, zumal das Titelbild ja auch in diese Richtung deutet. Aber selbst der Dämon sieht aus, wie auf dem Cover zu Band 10. Dass Boraas auftaucht war für mich, nach der Ankündigung eines alten Bekannten im letzten Band, auch keine allzu große Überraschung. Dass mit der Vernichtung Yrdefs auch die anderen sechs Dämonen sterben war für meinen Geschmack ein wenig zu einfach, ebenso, dass alles ungeschehen gemacht wurde und sämtliche Zombies wieder normal wurden. Ansonsten ist dieser Roman aber spannend und kurzweilig. Die Übernahme der Persönlichkeit durch die spinnenähnlichen Kugeln erinnerte etwas an die "Körperfresser".


Besonderheiten:
Erster Auftritt von Eddie Hagen.
Boraas der Schattenreiter tritt wieder auf und opfert sich.
Die sieben befreiten Thul Saduun werden vernichtet.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze
Zusatzhinweise zu dem Roman kommen von Michael Schick:
Dieser Roman wurde später auch noch als Dämonen-Land Roman Nr. 176 herausgegeben:

Dämonen-Land Nr. 176: Die Spinnen-Seuche


Und schliesslich auch noch als Raven Nr. 11:

Raven Nr. 11: Die Spinnen-Seuche