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Die Abenddämmerung legte sich bereits über das Land, als Jacqueline
Gilesse durch das schmiedeiserne Tor des Friedhofs von Beaulence trat. Als
wäre es ein Willkommensgruß aus dem Jenseits, drang der schaurige
Ruf eines Nachtvogels von den bewaldeten Hügeln, die den Gottesacker
an drei Seiten umgaben. Fröstelnd lenkte die junge Frau ihre Schritte
den kiesbestreuten Mittelweg des Friedhofs entlang. In den Kronen der Ulmen
beiderseits des Weges rauschte der kühle Aprilwind, der den Bäumen
ein dämonisches Leben einzuhauchen schien. Wie leises Wispern klang
das Rascheln, und die vom Wind hin- und hergerüttelten Äste glichen
gierig greifenden Riesenfingern. Dem kleinen Dorffriedhof haftete schon bei
Sonnenschein die Ausstrahlung des Verwunschenen und Geheimnisvollen an; im
Zwielicht des ausklingenden Tages wirkte er geradezu gespenstisch - eine
Kulisse, wie geschaffen für das Böse... Noch ahnte Jacqueline nichts
von dem Grauen, das hier auf sie lauerte. Auf dem Friedhof von Beaulence
sollten Ereignisse ihren Auftakt nehmen, die ein ganzes Dorf in unvorstellbare
Weise mit den Raffinessen der Höllen konfrontieren würden. Niemand
anderer als der Teufel persönlich zog die
Fäden!
von Philippe Pascal, erschienen am 20.02.2001, Titelbild: G.
Crispino