John Sinclair Edition 2000 - Nr. 42: Blutiger Halloween
John Sinclair Edition 2000 - Nr. 42: Blutiger Halloween


Die Internatsschülerin Carrie Blake erhält eine anonyme Morddrohung und dann auch alle anderen Mitglieder der Schüler-Clique. Ihr Vater nimmt Kontakt zu seinem alten Freund Sir James auf und bittet ihn um Schutz für seine Tochter. John Sinclair und Jane Collins begeben sich sofort zum Monkfort-Internat, wo abends ein großes Halloween-Fest stattfinden soll. Bald ahnt der Geisterjäger, dass hinter diesen Briefen mehr als ein schlechter Scherz steckt und die Freundesgruppe ein dunkles Geheimnis umgibt.


Hörprobe als MP3 downloaden (4,18 Minuten / 3,39 MB)
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair wird von Sir James Powell darum gebeten die Tochter eines alten Bekannten, Sir Philip Blake, zu beschützen. Carrie hat nämlich einen Brief mit einer Morddrohung erhalten, die von ihrem Vater durchaus ernst genommen wird. Gemeinsam mit Jane Collins fährt John ins Monkfort-Internat, wo am selben Abend noch ein großes Halloween-Fest stattfindet. Als John mit Carrie redet findet er heraus, dass auch fünf andere Jugendliche dieselbe Drohung erhalten haben. Kurz darauf erhält Carrie einen Anruf und erfährt, dass einer aus ihrer Clique noch nicht am verabredeten Treffpunkt aufgetaucht und schon längst überfällig ist. John Sinclair und Jane Collins suchen das Zimmer des Jungen auf und finden lediglich Unmengen von Blut. Da wissen sie, dass der unheimliche Killer bereits auf dem Weg ist ...


Meinung:
Das Remake des legendären Tonstudio-Braun-Hörspiels beginnt gleich sehr stimmig mit unheimlicher Orgelmusik. Danach geht es ein wenig anders weiter, als in der Vorlage. Die Jugendlichen sprechen viel natürlicher und moderner miteinander. Doch leider bleibt auch viel der klassischen Gruselatmosphäre auf der Strecke. Als Joachim Kerzel mit seinem Erzählerpart beginnt habe ich das sogleich als Stimmungsbruch empfunden. Gerade in letzter Zeit sind diese Abschnitte, untermalt von unbeschwerter Musik, oftmals störend. Vielleicht sollte Wort Art mal das Experiment wagen gänzlich auf einen weiteren Erzähler außer John Sinclair zu verzichten. Bei vielen anderen erfolgreichen Hörspielserien und -reihen funktioniert das schließlich bestens, siehe "Gruselkabinett", "Drizzt" oder "Die Schwarze Sonne". Zu der Stimme von Angela gibt es lediglich anzumerken, dass sie ohne Nachhall und als richtige Kinderstimme viel gruseliger gewesen wäre. Im Gegensatz zum Original von Tonstudio Braun wurde in dieser Version, die gerade mal 48 Minuten Spielzeit zu bieten hat, auf den Gesang der Mörderin verzichtet, der meiner Meinung nach viel zu der unheimlichen Atmosphäre beigetragen hat. Da es auch Hörer gegeben hat, die den Gesang als Störend empfunden haben, wird das Fehlen des typischen "Heute ist Halloween ... Halloween ... Halloween." nicht bei jedem negativ auffallen. Die Story selbst bleibt ein typisches "Prom-Night"-Plagiat und die Handlungen der Jugendlichen, die ihren Kumpel suchen sind auch nicht logischer als im Taschenbuch oder in der ersten Hörspielproduktion. Im Gegensatz zur TSB-Folge, wurde leider auch auf die sehr stimmungsvolle Szene im Keller verzichtet, wo Angela erweckt wird. Dafür wurde statt Glenda Perkins dieses Mal Jane Collins mitgenommen. Eine Änderung, die ich prinzipiell sehr begrüße, obwohl der Abschnitt in dem Glenda im Taschenbuch und im alten Hörspiel versucht der Untoten mit einer Pistole mit gewöhnlichen Bleimantelgeschossen beizukommen sehr dramatisch und spannend war. Auch das Finale kommt sehr schnell und unerwartet und wirkt dadurch irgendwie realistischer und schnörkelloser. Dafür kam der Schlusssatz im alten Hörspiel eindringlicher rüber, als Johns Kommentar über den Besuch im Pub. Das gab es schon zur Genüge. Alles in allem eine sehr gute John Sinclair-Folge, die sich wohltuend vom Roten Faden der Serie abhebt und als Slasher-Story bestens funktioniert. Der Vorteil der relativ kurzen Spielzeit ist der, dass man auf gängige Klischees und unnötige Dialoge aus der Vorlage verzichtet hat und schnell zur Sache kommt. Wenn man neuere Romane vertonen würde, kämen sicherlich zum Teil halbstündige Hörspiele dabei heraus. Ein ganz großes Lob muss an dieser Stelle für die Musik ausgesprochen werden, die schlichtweg genial ist. Gerade beim zweiten Mord wird man unweigerlich an Horror-Soundtracks von John Carpenter erinnert. Sehr stimmungsvoll! Die Besetzung ist wirklich gut gelungen, auch wenn Carries Vater, gesprochen von Lutz Mackensy noch sehr jung rüberkommt. Das macht er allerdings durch seine charismatische Stimme mehr als wett. Frank Glaubrecht und Franziska Pigulla als John Sinclair und Jane Collins sind in Höchstform und hatten bei der Produktion sichtlich Spaß. Gerade Janes Wutausbruch zu Beginn des Hörspiels ist einsame Spitze.
Fazit: Fesselndes Schlitzer-Hörspiel in der Tradition einschlägiger Filme. Auch als Remake funktioniert der Stoff ausgezeichnet. Nur die Gruselatmosphäre bleibt ein wenig auf der Strecke. Dafür wurden die Morde um einiges dramatischer und brutaler dargestellt. Ein hervorragendes Horror-Hörspiel, dass auch perfekt als Einzelfolge funktioniert, da es keinerlei Bezug auf den serieninternen Roten Faden nimmt.


Besonderheiten:
Das Hörspiel wurde bereits vor Folge 41 veröffentlicht, um pünktlich zu Halloween in den CD-Playern der Fans zu liegen.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Ein schwacher Abklatsch zu dem genialen Cover von Ballestar. Timo Würz hat sich zwar sichtlich Mühe gegeben und das Ergebnis ist auch durchaus annehmbar, aber das Original wäre schöner gewesen.


Coverbewertung:
2 Kreuze
Rezension von Stefan (Lobo) Albertsen:


Kurzbeschreibung:
Carrie Blake und ihre Freunde, mit denen sie gemeinsam ein Internat besucht, erhalten eines Nachts einen Brief, deren Verfasser - der mit A. unterzeichnet hat - ihnen droht, ihnen an Halloween, dass kurz bevorsteht, etwas anzutun. Carrie teilt sich ihrem Vater Sir Philip Blake mit, der ein guter Freund von Sir James Powell ist und dieser wendet sich, wiedermal, an seinen besten Mann John Sinclair.
John muss das freie Wochenende und einen Konzertbesuch mit Jane Collins opfern, willigt aber ein, zum Internat zu fahren und das Mädchen im Auge zu behalten, während dort große Feierlichkeiten ablaufen. Tatsächlich steckt mehr hinter den Drohungen, als John und Jane, die ihn zähneknirschend begleitet, zunächst annehmen. Carrie und ihre Freunde teilen ein schreckliches Geheimnis, denn sie sind für den Tod einer Mitschülerin namens Angela verantwortlich, obwohl es ein Unglücksfall war.
Am Abend der Halloweenfeierlichkeiten kommt es dann so, wie man es in einer Horrorgeschichte vermutet. Angela kehrt zurück, versehen mit einer glühenden Halloweenmaske, einem Messer und höllischer Kraft, die sie einsetzt, um sich nach und nach an ihren Mördern zu rächen. John und Jane versuchen ihr Möglichstes, um die jungen Menschen zu beschützen, doch es gibt da noch einen unerkannten Verbündeten der Untoten, der im entscheidenden Moment als Trumpf ausgespielt wird.


Meinung:
Mehr verrate ich erst einmal nicht, denn das würde denjenigen, die sich das Hörspiel noch besorgen wollen, gehörig die Laune verderben. Ich selber war von ihm schwer begeistert, auch wenn ich mich erinnere, dass ich das gleichnamige Taschenbuch von Jason Dark damals eher durchschnittlich fand. Tatsächlich aber ist das Hörspiel exzellent umgesetzt und wartet mit hervorragenden Sprechern, einer sehr schön inszenierten Atmosphäre, ein paar netten Gags und einigen richtig guten Schockmomenten auf.
Der Zwist zwischen John und Jane gab Frank Glaubrecht und Franziska Pigulla Gelegenheit ihre komödiantischen Talente voll auszufahren und ich musste schon mehr als ein wenig schmunzeln, als ich die betreffende Szene hörte. Sehr gut fand ich auch durch die Bank die Sprecher der jungendlichen Clique im Internat. Besonders Oliver Rohrbeck fiel mir wieder einmal auf. Der Gute ist immerhin auch schon 43 Jahre alt, aber man nimmt ihm den Unter-Zwanzigjährigen nach wie vor ab. Ebenso freute ich mich über den Einsatz von Björn Schalla, der mir in den Gabriel Burns-Hörspielen auch schon so gut gefallen hat, über Timmo Niesners Stimmgegenwart und den Auftritt von Gerrit Schmidt-Foß. Bei den Stimmen von Carrie und Julie muss ich leider gestehen, dass ich die Sprecherinnen nicht kenne. Aber auch sie erledigten ihren Job mehr als gekonnt und so ist anzunehmen, dass ich in der Zukunft noch öfter von ihnen hören möchte und werde. Besonders hervorheben möchte ich auch noch Bianca Krahl, deren Stimme ich in den letzten Jahren immer mehr zu schätzen gelernt habe. Sei es als Synchronsprecherin, wie z. B. bei "Six Feet Under" oder auch als Stammsprecherin bei Gabriel Burns, wo sie die Joyce Kramer verkörpert und ihr diesen "gewissen Kick" verleiht, sie kommt immer gut und auch in diesem Hörspiel leistet sie ganze Arbeit. Respekt!
Tja, gibt es negatives? Ja, leider, denn das Hörspiel kommt mir ein wenig zu kurz vor. Weshalb das so ist, führe ich jetzt nicht aus, denn dann würde ich wieder etwas über den Handlungsablauf verraten und in diesem speziellen Fall, will ich dass nicht. Natürlich ist es mit seinen knapp 49 Minuten nicht wirklich zu kurz, aber irgendwie hatte ich so den Eindruck, was man auch als gutes Zeichen werten kann, denn die Zeit ist somit wie im Flug vergangen.
Bleibt mir also nur noch eine Empfehlung auszusprechen und jedem, der JS mag, Hörspiele liebt und dieses noch nicht hat, es sich zu besorgen und es sich anzuhören. Kleiner Tipp: Am besten wenns dunkel und man allein im Haus ist!!!


Besonderheiten:

Hörspiel Nr. 42 wurde vor Hörspiel 41 produziert.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Ich bin ein Liebhaber der alten Ballestar-Cover und fand das Original des TB's recht gelungen. Weshalb es nun unbedingt "Würzmäßig" aufgepeppt werden musste, weiss ich nicht und kann ich nicht verstehen. Sicher ist diese "überflüssigerweise überholte" Fassung nicht wirklich schlecht aber so richtig gefallen will sie mir nicht. Deshalb nur 2 Kreuze.


Coverbewertung:
2 Kreuze

John Sinclair Frank Glaubrecht
Erzähler Joachim Kerzel
Jane Collins Franziska Pigulla
Sir James Powell Karl-Heinz Tafel
Carrie Blake Berenice Weichert
Caroline Graves Bianca Krahl
Jack Björn Schalla
Rusty Oliver Rohrbeck
Julie Manja Doering
Paul Frye Timmo Niesner
Philip Blake Lutz Mackensy
Ronny Wilder Gerrit Schmidt-Foß
Ansage Fred Bogner
in weiteren Rollen


- Annabel Wolf
- Marianne Rogee
- Leander Wolf
- Pe Simon


CD: ISBN 978-3-7857-3367-7
Erscheinungsdatum: 31. Oktober 2007
Länge (12 Tracks): 48.30 Min