John Sinclair Edition 2000 - Nr. 45: Die Teufelsuhr
Die Männer verrichteten schweigend ihre schreckliche Arbeit. Es kam,
wie sie es vorhergesehen hatten: Die Leute im Dorf akzeptierten das frühe
Ableben ihres Pfarrers. Die Zeit deckte den Mantel des Vergessens über
alles. Bald wusste niemand mehr von der Existenz der Gräber. Doch sie
existierten. Und mit ihnen ein grauenvoller Fluch, der sich über 100
Jahre später erfüllen sollte.
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Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
John Sinclair wird zu der Verlobungsfeier seiner alten Freundin Nadine
Berger geladen. Die Party soll in einem alten Herrenhaus an den Klippen,
nahe dem kleinen Ort Miltonbury in Wales, stattfinden. Doch die Schauspielerin
fühlt sich in dem alten Haus alles andere als Wohl. In einer alten Standuhr
sieht sie das Antlitz des Teufels und das hämische Lachen von Kindern
raubt ihr den Schlaf. Ihr Verlobter Don Mitchell glaubt ihr nicht, und so
nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Als während der Party ein Gast
von einer Kindergestalt ermordet wird, weiß John Sinclair, dass er
mitten in einem neuen Fall steckt
Meinung:
Mit diesem Hörspiel hat WortArt sich nicht nur einem der
unheimlichsten JOHN SINCLAIR-Romane angenommen, sondern auch ein weiteres
Remake eines Tonstudio-Braun-Hörspiels produziert. Erneut waren die
Anforderungen hoch, nicht zuletzt deshalb, weil die gesamte Thematik um den
Dämonenhenker Destero und dessen Schwert, dass in der Romanvorlage eine
wichtige Rolle spielt, in der neuen Hörspielserie weggelassen wurde.
Doch der Fan darf unbesorgt sein, denn wieder einmal ist es Oliver Döring
gelungen ein fesselndes und in sich schlüssiges Skript zu schreiben,
dass nicht nur die Atmosphäre des Romans eingefangen hat, sondern auch
gewisse Ungereimtheiten ausbügelt. So war es von jeher unglaubwürdig
und irgendwie auch moralisch bedenklich, dass sich Nadine Berger mit John
Sinclair einlässt, obwohl ihr Verlobter erst einen Tag zu vor ermordet
wurde. Natürlich fiel der Schere, beziehungsweise der Feder Dörings
auch die eine oder andere stimmige Szene zum Opfer. Beispielsweise als Don
Mitchell mitten in der Nacht auf regnerischer Straße den drei
Teufelskindern begegnet. Allerdings hätte diese Szene die
Ungläubigkeit Michtells gegenüber Nadines Beobachtungen nicht
glaubhafter gemacht. Vermutlich der Hauptgrund, dass dieser Abschnitt weggelassen
wurde.
Die Sprecher wurden sorgfältig und treffend ausgewählt. Bereits
in der kurzen Vergangenheitsszene wird der Hörer mit klangvollen Stimmen
und namhaften Sprechern konfrontiert. Neben Helmut "Samuel L. Jackson" Krauss
und Lutz Mackensy hat Udo Schenk wieder mal einen Auftritt als Bösewicht
und der Mime spielt seine Rolle erneut mit Hingabe. Sowohl als lebendiger
Satansdiener, als auch später als Untoter schafft es Schenk immer den
richtigen Ton zu treffen. Für die Rolle als Nadine Berger konnte Elisabeth
Günther gewonnen werden, die unter anderem Liv Tyler synchronisierte
und dessen Stimme perfekt zu der Freundin Sinclairs passt. Ein Highlight
dieses Hörspiels ist allerdings Manja Doering als Party-Göre Marion
Mitchell, die für die gewisse Portion Humor sorgt und eine eindrucksvolle
Darbietung liefert. Als Don Mitchell brilliert Dietmar Wunder, der nicht
nur als Stimme von Daniel Craig bekannt wurde, sondern bereits in den
Hörspielen der Serie DON HARRIS die Hauptrolle spielte.
Nur Frank Glaubrecht hört sich seltsam tonlos und müde an. Seine
Leistung lässt in dieser Folge die gewohnte Dynamik und Lässigkeit
vermissen. Musikalisch und auch technisch bewegt sich das Hörspiel weiterhin
auf einem sehr hohen Niveau und die authentischen Effekte und
Hintergrundgeräusche helfen dem Hörer sich mitten in das Geschehen
einfinden zu können.
Fazit: Sehr atmosphärische und gruselige Folge der Edition 2000. Dieses
Mal findet sich John Sinclair in einem unheimlichen Fall wieder, der zur
Abwechslung nichts mit der Mordliga und Asmodina zu tun hat. Die Leistung
der Sprecher ist enorm. Nur Frank Glaubrecht scheint nicht recht bei der
Sache zu sein und liest seinen Text unmotiviert ab.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover von Vicente Ballestar ist Kult und könnte nicht besser zum
Inhalt passen. Die für den Zeichner so typische Teufelsfratze wurde
häufig bei den Romanen verwendet und es bleibt zu hoffen, dass noch
viele Hörspiele erscheinen werden, auf denen diese Fratze zu sehen sein
wird. Das Booklet wurde dagegen sehr einfach gehalten und bietet nur die
übliche Besetzungsliste, nebst bereits veröffentlichten Folgen.
Coverbewertung:
Rezension von
Chriss:
Kurzbeschreibung:
John wird zur Verlobung seiner Bekannten Nadine Berger eingeladen.
Im alten Haus, wo Nadine mit ihren Gästen feiert, erfährt John
die Geschichte von Rick Holoway, der kurz vor dem ersten Weltkrieg drei
unschuldige Kinder ermordet hat. Diese drei, sowie der Mörder selbst
gehen nun um. Ein Partygast wird von einem der Kinder ermordet und Holoway
schafft es fast, den Geisterjäger zu überwältigen. Im Haus
kommt es schließlich zum Showdown, bei dem die Zurückgebliebenen
Nadine, ihr Verlobter, dessen Schwester und der Bürgermeister gleichzeitig
angegriffen werden. Kann John sie alle retten?
Meinung:
Der größte Trumpf dieser Folge ist eindeutig Manja Doering
als Marion Mitchell. Einerseits spielt sie überzeugend die etwas
überhebliche, koksschnupfende Tussi, andererseits die hysterisch
ängstliche Marion, die einen Mord beobachtet hat, um zum Schluss den
Verstand zu verlieren. Allgemein ist es eines der unheimlichsten Hörspiele.
Beispiel hierfür ist die Szene, als Nadine des Nachts durch das alte
Haus schleicht, weil sie Kindergelächter gehört
hat.
Erwähnenswert ist noch Rick Holoway. Udo Schenk verkörpert den
Teufelsdiener echt hervorragend. Aber allgemein machen die Sprecher einen
sehr guten Job, ob es jetzt altgediente Stammsprecher wie Frank Glaubrecht
oder Joachim Kerzel sind oder Sprecher, die man noch nicht so oft gehört
hat, wie beispielsweise Elisabeth Günther.
Fazit: Herausgekommen ist ein - wie bei der Edition 2000 immer - geniales
und spannendes Hörspiel rausgekommen, bei dem es ein Verbrechen wäre,
weniger als vier Kreuze zu geben. Und da das Hörspiel zu den besseren
gehört (bei der Edition 2000 gibt es keine schlechten), vergebe ich
5 Kreuze.
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben
Coverbewertung:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben
John Sinclair |
Frank Glaubrecht |
Erzähler |
Joachim Kerzel |
Jane Collins |
Franziska Pigulla |
Suko |
Martin May |
Nadine Berger |
Elisabeth Günther |
Don Mitchell |
Dietmar Wunder |
Marion Mitchell |
Manja Doering |
Patrick Kiboran |
Ernst August Schepmann |
Mr. Crawford |
Philipp Schepmann |
Pfarrer |
Hans-Jürgen Wolf |
George Wood |
Lutz Mackensy |
Mr. Scott |
Wolfgang Ziffer |
Harry Kiboran |
Helmut Krauss |
Rick Holloway |
Udo Schenk |
in weiteren Rollen
|
Annabel Wolf
Leander Wolf
Marie Bierstedt
Christian Wolf
Bernhard Völger
Judith Brandt
Kerstin Sanders-Dornseif
Thomas Friebe
Hennes Bender
Jörg Doering
Wanja Geric |
CD: ISBN 978-3-7857-3370-7
Erscheinungsdatum: 15. Juli 2008
Länge (15 Tracks): 56.37 Min