John Sinclair Nr. 1437: Der weibliche Tod
"Du kannst nicht ganz normal sein, Sly!" "Warum nicht?" Dora Young lehnte
sich rücklings gegen die Friedhofsmauer. "Es hier treiben zu wollen!"
Sly Fisher kicherte. "Warum nicht? Das ist doch super. Mal was anderes. Eine
Umgebung, in der uns niemand stört. Und die Toten, die tun dir nichts.
Die schlafen für immer." "Trotzdem." Fisher gab nicht auf. Er trat noch
näher an Dora heran und strich über ihre Brüste. Er wusste,
dass es ihr gefiel. "Es ist zwar Oktober, aber noch warm genug. Und in meine
Bude können wir nicht. Da ist Besuch."
von Jason Dark, erschienen am 23.01.2006, Titelbild: Timo Würz
Rezension von
Serienjunkie:
Kurzbeschreibung:
Der Pope Konstantin, ein russischer Geistlicher, geht mit Sinclair, Glenda,
Suko und Shao in einem russischen Lokal in London essen. Dort verrät
er, dass er auf der Suche nach Rusalka ist, einem Todesengel. Dieser Todesengel
begegnet auch dem Pärchen Dora und Sly auf einem Friedhof. Über
einen Onkel von Yard nehmen sie Kontakt zu John Sinclair auf, der sich daraufhin
auf die Suche nach diesem Wesen begibt. Der Pope versucht, bei seinem Alleingang
den Todesengel mit seinem Kreuz zu besiegen, doch es ist zu schwach und schmilzt.
Der Todesengel schleppt ihn zum Friedhof, um ihn lebendig zu begraben. Sinclair
und Suko können ihn befreien, und Suko vernichtet den Todesengel mit
seiner Dämonenpeitsche.
Meinung:
Auch wenn der Roman auf den Band zuvor Bezug nimmt, ist es doch wieder ein
klassisches Einzelabenteuer; unterhaltsam zu lesen, auch wenn die Idee des
Todesengels - der krampfhaft so beschrieben wird, dass er zu der Abbildung
auf dem Cover passt - nicht umwerfend originell ist. Schade, dass sich Jason
Dark nicht ein paar Hintergründe zu diesem Todesengel und zu dem Popen
ausgedacht hat, es hätte den kurzweiligen Roman massiv aufgewertet.
Für alle, die mal wieder in die heile Sinclair-Welt eintauchen und einen
kurzweiligen Roman lesen wollen, bietet dieser Roman wieder mal ein paar
Minuten Zerstreuung! Wer nur auf die Highlights aus ist: Finger weg.
Besonderheiten:
Offenbar gehen Jason Dark die Leserbriefe aus. Diesmal bringt er auf der
Leserseite statt eines Briefes einen Artikel über John Sinclair, der
im "Deutschen Handwerksblatt" abgedruckt wurde. Darin meint Jason Dark, ihm
schwebe vor, die Hefte nur noch 14-tägig erscheinen zu lassen, oder
nur noch Taschenbücher zu schreiben.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein langweiliges Motiv, das mir leider gar nicht gefällt. Vor allem
der hässliche Hintergrund ruiniert alles.
Coverbewertung:
Rezension
von Dämonengeist:
Kurzbeschreibung:
Der russische Pope Konstantin, den John Sinclair bei seinem letzten Fall
kennen gelernt hat (s. JS 1436),
läd den Geisterjäger sowie Suko, Shao und Glenda Perkins zum Essen
ein. Dabei erfahren unsere Freunde, dass sich der Pope noch aus einem anderen
Grund in London aufhält: In der Stadt an der Themse ist der höllische
Todesengel Rusalka aufgetaucht, den Konstantin vernichten will. Dafür
lehnt er aber zunächst Johns Hilfe ab. Am nächsten Tag besucht
der Pope eine alte Frau namens Anna, die im Sterben liegt. Konstantin vermutet,
dass sie Rusalkas nächstes Opfer sein könnte. Kurze Zeit später
taucht der Todesengel tatsächlich auf und tötet Annas
Hausmädchen. Daraufhin versucht Konstantin, sie mit seinem Patriarchenkreuz
zu vernichten, doch Rusalka ist zu mächtig. Hilflos muss der Pope mit
ansehen, wie ihr auch Anna zum Opfer fällt. Schließlich entführt
der Todesengel Konstantin zum Friedhofs-Grabmal ihrer Schwester, die sie
einst selbst getötet hat. Dort soll er in einem Sarg lebendig begraben
sterben. Kurz darauf verschwindet Rusalka. Doch der Pope wird rechtzeitig
von John und Suko, die über die Tochter eines Kollegen, die mit ihrem
Freund auf dem selben Friedhof von dem Todesengel angegriffen wurde, von
dem Grabmal erfahren haben, gerettet. Nun legt sich John in den Sarg, um
Rusalka zu überrumpeln. Schon bald taucht der Todesengel wieder auf
und wird von John und Suko mit dem Kreuz und der Dämonenpeitsche
vernichtet.
Meinung:
Tja, dies war wahrscheinlich die erste (verkappte) Trilogie in der
Sinclair-Ära, die nur aus Einzelromanen bestand. Dieser Band ist zwar
nicht ganz so spannend wie der letzte und Rusalka hält keinen Vergleich
als Gegner mit dem Schamanengeist stand, dennoch hat er mir gefallen. Das
liegt zum einen an der Figur des Konstantin, der sympathisch herüberkommt
und ein neuer wiederkehrender Charakter werden könnte, zum anderen aber
auch an der für darksche Verhältnisse ungewöhnlich brutalen
Beschreibung von Annas Tod. Auch gelingt es dem Autor, trotz der
äußerst klischeehaften Darstellung von Dora und Sly eine unheimliche
Atmosphäre in der Eingangsszene zu schaffen. Leider wird der Lesespass
durch einen kleinen Fehler gestört: Als John ellenlang die letzten
Fälle Revue passieren lässt, ergießt er sich zusätzlich
in realitätsferner Selbstbeweihräucherung, als er feststellt, dass
er selbst den Körper des Schamanen vernichtet hat. Gerfeut habe ich
mich dennoch über die Erwähnung des Irren mit der Teufelsgeige,
wobei ich irgendwie das Gefühl nicht los bekomme, dass der gute Jason
sich einfach nur den Titel gemerkt hat, nicht aber, dass es sich bei besagtem
Irren um den mittlerweile wieder verblichenen Schwarzen Tod gehandelt hat.
Dies stört zwar etwas den Gesamteindruck, weniger als drei Kreuze gibt
es aber trotzdem nicht.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt Rusalka vor dem steinernen Grabmal, wie sie im Roman beschrieben
wird. Allerdings habe ich von Würz schon besseres geshen, zudem hatte
er für einen annehmbaren Hintergrund wohl keine Lust mehr...
Coverbewertung: