John Sinclair Nr. 1542: Die Würgehand
"Wir haben einen Teufel im Wagen sitzen, das sage ich dir. Einen wahren Satan."
Sam Obrach lachte nur. Es war erst seine dritte Gefangenentour, die er mit
seinem Kollegen Steve Fenton fuhr. "Ich dachte, der Typ heißt Chikaze
und ist ein Halbindianer." "Das ist er auch." "Und weiter?" "Er ist der
Würger gewesen, der gnadenlose Killer. Oder auch der Würger mit
der Eisenhand. Man hat ihm viele Namen gegeben." Steve Fenton nickte und
konzentrierte sich wieder auf die Straße. "Chikaze hat einige Menschen
auf dem Gewissen und viel Leid über andere gebracht ..."
von Jason Dark, erschienen am 29.01.2008, Titelbild: Timo Wuerz
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Der Würger Chikaze soll ins Gefängnis überführt werden
kommt dort aber nie an, denn eine riesige Hand befreit den Mörder, der
sich nun daran macht, den Staatsanwalt und den Richter zu töten, welche
beide für seien Verurteilung verantwortlich sind. John und Suko sollen
die beiden Schützen, kommen aber im Fall des Staatsanwaltes zu spät.
Können sie wenigstens noch den Richte retten oder ist Chikaze schneller?
Der Mörder indianischer Herkunft hat einen mächtigen Dämon
als Verbündeten ...
Meinung:
Eine laue Rachestory wie sie immer dann herhalten muss, wenn dem Autor für
die wöchentliche Gruseldosis nichts Besseres einfällt. Eine riesige
Klaue als Gegner ist für die neuern Romane zwar eine angenehme Abwechslung
und John Sinclair erinnert sich auch brav an die "Bluthand aus dem Jenseits"
(JS
375), doch die Umsetzung ist alles andere als spannend oder gar gruselig
zu bezeichnen. Die Polizisten, die Chikaze transportieren schweben kaum ernsthaft
in Gefahr und kommen mit dem Leben davon. Zuvor dürfen sie wieder
seitenlange, wirklich armselige Dialoge führen. Die Geisterjäger
rennen dem Geschehen wieder kräftig hinterher, und dass obwohl Chikaze
sich beim Anwalt sehr viel Zeit mit seiner Rache nimmt. Das Finale zieht
noch einmal ein ganz klein wenig an und mit Wanita wird ein indianischer
Dämon genannt, von dem man vielleicht noch mal hören könnte.
Eine gute Gelegenheit den verschollenen Chato aus der Versenkung zu holen.
Außerdem müsste der Dämon mächtig sauer auf Suko sein,
der seine Hand auf dem Gewissen hat. Womit der Chinese das bewerkstelligt
hat, dürfte jedem Leser klar sein. Fragwürdig ist Johns Reaktion
als er von Chikaze gewürgt wird. Außer seinen Händen hat
der Killer keine Waffe mit der er John unmittelbar bedroht und der Oberinspektor
macht noch nicht mal den Versuch Chikaze mit den Händen zu
überwältigen. Immerhin ist John Sinclair in mehreren Kampfsportarten
ausgebildet worden und hat auch eine Menge von Suko gelernt. Aber anstatt
zu versuchen den Würgegriff zu sprengen schießt John dem Killer
eine Kugel in den Kopf. In den Kopf wohlgemerkt, noch nicht einmal Schulter
oder Bein. Der Geisterjäger kann von Glück reden, dass er in Jason
Darks Traumwelt lebt, sonst könnte er seinen Job an den Nagel
hängen.
Fazit: Langweilige und schlecht geschriebene Rachestory mit einem starken
Gegenspieler. Ob man von Wanita noch mal hören wird bleibt Jason Dark
überlassen. Der Leser darf nur hoffen, dass wieder ein starker Gegner
die Bühne betritt, auch wenn dieser mittlerweile nur noch eine Hand
haben dürfte.
Besonderheiten:
Erster Auftritt von Wanita.
Suko vernichtet Wanitas Klaue mit der Dämonenpeitsche.
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Recht unspektakuläres Cover von Timo Würz. Dieses Mal hat er sich
einer Fotomontage bedient. Kein Geniestreich, für den wöchentlichen
Heftroman aber noch annehmbar.
Coverbewertung:
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Der mehrfache Mörder Chikaze, ein Mann indianischer Herkunft, wurde
zu lebenslanger Haft in einem der härtesten Gefängnisse Englands
verurteilt. Doch schon beim Transport dorthin zeigt sich, dass Chikaze mehr
ist als ein gewöhnlicher Killer, denn in einer Nebelwand erscheint eine
riesige Hand, die den Transporter zerquetscht und den Mann, der seine Opfer
vorwiegend erwürgt hat, befreit. Die beiden Fahrer des Transportes bleiben
dabei unverletzt und ihr Bericht landet schließlich bei Sir James,
der John Sinclair und Suko auf den Fall ansetzt. John ist der Meinung, dass
der befreite Würger nun zu einer Rachetour ansetzen wird, bei der der
Staatsanwalt und der Richter, auf deren Bestreben hin er verurteilt wurde,
an erster Stelle. Das erste Opfer der Riesenhand, die zu dem indianischen
Dämon Wanita gehört, ist der Staatsanwalt Gordon Flagstone, der
von der Pranke zerdrückt wird. John und Suko kommen zu spät, um
den Mann zu retten, können aber die Hand und Chikaze, der Flagstones
Frau erwürgen will, vertreiben.
Der zweite Todeskandidat, der Richter Phil Norton, befindet sich auf einem
Betriebsausflug, als die Riesenhand den Bus stoppt und den Richter zum Aussteigen
zwingt. Doch diesmal kommen John und Suko noch rechtzeitig, und der Chinese
kann die Hand mit der Dämonenpeitsche vernichten, während John
Chikaze mit der Beretta erschießt.
Meinung:
Eine Riesenhand als Gegner - darauf hatte ich mich richtig gefreut. Und der
erst Auftritt der Hand war auch wirklich gut beschrieben, auch wenn nicht
ganz klar ist, warum die beiden Wärter verschont geblieben sind, wo
doch am Ende eine ganze Busbesatzung sterben. Die Schilderung des
Betriebsausfluges des Richters wirkte sehr natürlich und nicht zu sehr
ausgewalzt. Allerdings wurde erwähnt, dass dieser Ausflug jedes Jahr
im Dezember stattfindet, während einer der Fahrer am Beginn des Romans
sagt, dass November ist. Man könnte zu Jason Darks Gunsten annehmen,
dass der Ausbruch am 30. November war und der Ausflug am 01. Dezember. Ich
glaube allerdings eher an einen Fehler... ;o)
Witzig fand ich auch die Stelle, als John die Witwe von Gordon Flagstone
fragt, ob er mal telefonieren dürfe. Ich hatte damit gerechnet, dass
er dann ihr Telefon benutzt, aber nach dieser Frage zieht er sein Handy aus
der Tasche
;o))
Positiv aufgefallen ist mir, dass John sich noch an den Fall mit der Bluthand
aus dem Jenseits erinnert (s.
Band
375), da hatte ich das Gefühl, noch immer eine Serie zu lesen und
keine Aneinanderreihung von Einzelromanen.
Trotz einiger Längen war auch der restliche Roman recht spannend, auch
wenn ich mir gewünscht hätte, noch etwas mehr über den Hintergrund
von Chikaze und Wanita zu erfahren. Dass dieser indianische Dämon
später noch einmal auftaucht, halte ich nach den Erfahrungen der letzten
Jahre allerdings für fast ausgeschlossen und es wird auch wohl ein Geheimnis
bleiben, ob er nun eine Hand verloren hat, oder ob die Pranke nur eine
Manifestation war, deren Vernichtung dem Dämon nicht geschadet hat.
Besonderheit:
Erster (und einziger?) Auftritt des indianischen Dämons Wanita.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Dieses Bild von Timo Wuerz gefällt mir in seiner Schlichtheit gut und
erinnert ebenfalls an das von
Band
375 Bluthand aus dem Jenseits'.
Coverbewertung: