John Sinclair Nr. 1558: Im Griff der Hölle
Am späten Abend machte die Nachtschwester ihre erste Runde durch die
Zimmer. Es war alles ruhig. Es gab keine besonderen Vorkommnisse. Sie schaute
auch ins Zimmer des Paters Alvarez. Die Geräte, an die er angeschlossen
gewesen war, hatte man bereits aus dem Zimmer geschafft. Die Krankheit, die
ihm den Tod gebracht hatte, war nicht zu erklären. Die Schwester hatte
die Tür bereits zur Hälfte wieder geschlossen, da hörte sie
die Schreie...
von Jason Dark, erschienen am 20.05.2008, Titelbild: Bohbot
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
John Sinclair wird von Father Ignatius, dem Leiter der Weißen Macht,
gebeten nach Irland zu reisen. In der Ortschaft Conna ist ein spanischer
Priester unter mysteriösen Umständen gestorben. Und noch nach seinem
Tod soll Pater Alvarez Sätze gesprochen haben, bei denen immer wieder
die Worte "Hölle" und "Teufel" zu verstehen waren. Nun soll John der
Exhumierung des Priesters beiwohnen, da dies nicht der erste seltsame Todesfall
war und die Opfer später stets mit gebrochenen Knochen in ihren Särgen
aufgefunden wurden.
In Irland trifft John auf Sean Kilrain, einen Außendienstmitarbeiter
der Weißen Macht, der die Arbeit von Pater Alvarez fortsetzen soll.
Tatsächlich wurden der Leiche von Alvarez die Knochen gebrochen, doch
in diesem Fall gibt es noch eine weitere Besonderheit: in die Innenseite
des Sargdeckels wurden Worte geritzt: Ich war in der Hölle...!
Die weiteren Ermittlungen führen John Sinclair und Kilrain zum Haus
des Küsters Martin Bloom bei dem Pater Alvarez ein Zimmer hatte. In
diesem Zimmer entdeckt John ein Bild, auf dem eine goldene Weltkugel zu sehen
ist, die von einer Teufelsklaue gehalten wird. Dieses Bild ist eine Verbindung
zur Hölle und scheint zu leben, denn die Klaue packt plötzlich
fester um die Weltkugel, aus der Blutstropfen dringen! John vernichtet das
Bild mit Kreuz. Daraufhin stellt sich nicht nur der Küster als Diener
der Teufels heraus, sondern auch Sean Kilrain, der im Griff der Hölle
ist. Es gelingt dem abtrünnigen Vertreter der Weißen Macht, John
niederzuschlagen. Die beiden Teufelsdiener wollen John lebendig begraben,
doch der erwacht rechtzeitig aus seiner Bewusstlosigkeit und kann auf den
kleinen Friedhof des Ortes fliehen. Hier kann er schließlich den
Küster bewusstlos schlagen und Kilrain mit einer Silberkugel töten.
Kurz darauf findet er auch den Küster tot vor, der auf unbekannte Art
gestorben ist.
Meinung:
Dieser Roman besticht auf der einen Seite mit spannenden und düsteren
Szenen und macht auch neugierig auf das Geheimnis von Pater Alvarez, auf
der anderen Seite fehlen mir dafür zu viele Erklärungen. So stellt
sich mir die Frage, was die Knochenbrüche im Sarg zu bedeuten haben
- wobei später auf die anderen Fälle dieser Art überhaupt
nicht mehr eingegangen wird - und warum Alvarez nach seinem Tod in der
Hölle war und dann scheinbar in seinen Körper zurückgekehrt
ist. Dass Sean Kilrain ebenfalls ein Diener des Teufels ist, kam zwar
überraschend, aber hier fehlte mir ein Einblick in seine Motivation.
Denn ich kann mir vorstellen, dass die Mitglieder der Weißen Macht
genau ausgesucht werden und eigentlich nicht gleich beim ersten Versprechen
von Gold und Geld die Seiten wechseln.
Gut gefallen haben mir dagegen die Szenen bei der Exhumierung von Alvarez'
Leichnam, die um das lebende Höllenbild und der Showdown auf dem Friedhof.
Letzterer war übrigens nur möglich, weil die Bösen mal wieder
gleichzeitig Trottel waren und John im offenen Sarg alleine gelassen haben,
anstatt gleich den Deckel zu schließen... ;o)
Insgesamt hat der Roman aber Spaß gemacht und ich gebe 3 Kreuze.
Besonderheiten:
Suko und Shao befinden sich in New York, um den Geburtstag eines "Vetters"
von Suko aus Klostertagen zu feiern.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover zeigt das Höllenbild, als es zum Leben erwacht und die Weltkugel
zu bluten anfängt. Für mich eines der besten Bilder der Serie,
weil es gruselig und gleichzeitig geheimnisvoll ist und die Ausführung
genial ist.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Beim Anfertigen des John Sinclair-Titelbilds hat sich der Künstler wohl
ein wenig vom Kino-Poster des Steven Spielberg-Films "WAR OF THE WORLDS"
inspirieren lassen, denn die beiden zugrunde liegenden Ideen sind doch sehr
ähnlich: