John Sinclair Nr. 1601: Die wilde Schlacht
Es war ein böses Bild, das sich meinen Augen bot und so gar nicht zu
der Idylle passte, in der ich mich zusammen mit Anna Eichler und deren Vater
befand. Hinter einem der beiden Fenster lauerte etwas Böses. Es war
nicht gestaltlos, denn ich sah zwei glutrote Augen, die den Mittelpunkt einer
widerlichen Fratze bildeten, deren Maul weit offen stand, sodass ein
kräftiges Gebiss mit spitzen Zähnen zu sehen war. Zudem hatte das
Gesicht etwas Affenartiges an sich, was auch die beiden Eichlers sahen, die
hinter mir auf der Ofenbank saßen und von diesem Bild am Fenster geschockt
waren...
2. Teil von Jason Dark, erschienen am 17.03.2009, Titelbild: Lockwood
Rezension von
neo09:
Kurzbeschreibung:
Nachdem es John Sinclair gelingt, den zweiten Vasallen des Urteufels zu besiegen,
löst sich dieser aus dem Felsmassiv und begibt sich zur Kirche des
Südtiroler Dorfes. Doch gleicht dieser Besuch nur einem ersten Inspizieren,
tatsächlich verschwindet der Urteufel schon bald und sendet erneut einige
verbündete schwarzmagischen Engel, um die Symbole des Guten wie die
Kirche zu schwächen. Diesem Vorhaben fällt ein Priester zum Opfer.
Tatsächlich aber sind die Zeichen bereits auf Sturm gestellt. Eine riesige
magische Wolke nähert sich dem Dorf. Laut Auskunft Raniels beherbergt
diese Wolke die schwarzmagischen Soldaten des Urteufels, die beabsichtigen,
in einer wilden Schlacht gegen die Macht des Guten anzutreten. Es kommt zu
einem großen Kampf, bei der Johns Kreuz eine gewichtige Rolle spielen
wird.
Meinung:
Es fällt schwer zu diesem Roman eine eindeutige Meinung abzugeben:
Einerseits nervt das Heft zu Beginn erneut mit einigen unnützen
Gesprächen zwischen den Hauptpersonen. Man wartet darauf, dass endlich
etwas Entscheidendes geschieht, tatsächlich aber wird zu Beginn geschwafelt
und getratscht, dass sich die Balken biegen. Und auch das Telefon wird wieder
zweimal bemüht. Man könnte meinen, dass JD einfach nur Seiten schinden
möchte, das aber ist definitiv nicht der Fall. Er bemüht sich sehr
darum, Atmosphäre vor dem großen Kampf zu erzeugen. Eine unheimliche
Atmosphäre, die die Gefahr spürbar machen soll. Dieses Bemühen
aber ist doch recht verkrampft, vor allem dann, wenn Anna Eichler zigmal
fragt, wie es denn jetzt weitergehen soll oder JD zum wiederholten Male die
ach so schöne Idylle der Dolomiten preist.
Aber Stopp! Plötzlich macht die Handlung einen gewaltigen Schwenk zum
Positiven. Es beginnt bereits mit dem Besuch des Urdämons bei der Kirche
und dem anschließenden Mord an den Pfarrer. Die Einwohner verfallen
in Panik, die Beklemmung lässt sich spüren und sie macht auch vor
John Sinclair nicht Halt. Gut gelungen ist aber das Ende. Klar konnte man
davon ausgehen, dass John Kreuz wieder das Allheilmittel darstellen wird,
und so ist es ja auch, allerdings die Art und Weise, wie Sinclair das Kreuz
einsetzt, überrascht positiv. Und irgendwie ist es ein an Weihnachten
angepasster Roman, nicht nur der Schneelandschaft wegen. Insgesamt also
weiß der Roman zu unterhalten, einige störende Dialoge und vor
allen Dingen eine nervige Anna Eichler nerven zwar beim Lesen. Aber trotzdem
ist es eine schöne Story.
Besonderheiten:
John entdeckt neue Facetten des Kreuzes.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Sehr gelungen und sehr apokalyptisch.
Coverbewertung:
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
John kann das zweite kleine Abbild des Urteufels vor dem Haus der Eichlers
vernichten. Doch dann erscheint der Urteufel selbst über dem Dorf.
Allerdings greift er noch niemanden an, es scheint, als habe er den Ort nur
auskundschaften wollen. Kurz darauf schickt er der Urteufel zwei seiner Diener,
Todesengel mit grau-blauer Haut in das Dorf, um hier die Zeichen für
das Gute auszumerzen. Dazu gehört natürlich auch die Kirche, deren
Pfarrer durch die Engel getötet wird.
Auch John Sinclair und Anna Eichler wollten dem Pfarrer einen Besuch abstatten.
John kann einen der Todesengel vernichten; der zweite entführt allerdings
Anna. Durch das erneute Auftauchen Raniels wird die junge Frau gerettet und
auch dieser Todesengel vernichtet. Dann allerdings hält sich der Urteufel
nicht mehr mit Spielereien auf und bläst zur wilden Schlacht: am Himmel
über dem Dorf erscheint eine Wolke, die sich beim Näherkommen als
eine Zusammenballung der dunklen Todesengel herausstellt, die über das
Dorf einfallen. John und Raniel können einige der Todesengel vernichten.
Dabei zeigen sich an den Kreuzenden über den Anfangsbuchstaben der Erzengel
milchig-weiße Schleier, die John die Zuversicht geben, in diesem Kampf
nicht allein zu stehen. Einzig der Schleier über dem U' zeigt
einen leicht rötlichen Schimmer
Und dann greift auch tatsächlich noch eine weitere Macht ein: aus den
Kreuzenden schießen Strahlen in den Himmel, aus denen ähnliche
Gestalten wie die Todesengel entstehen, nur mit weißer, strahlender
Hautfarbe. Sie bekämpfen das Böse in Form der Todesengel und
schließlich auch den Urteufel, der mit seinen Vasallen vernichtet
wird.
Meinung:
Dass wir in diesem Band wirklich eine Schlacht mit apokalyptischen Ausmaßen
erleben, wird wohl niemand geglaubt haben. Aber trotzdem ist hier ein guter
Roman erschienen, bei dem Grauen in ein idyllisches Bergdorf eindringt. Gut
beschrieben wurde z.B. das Auftauchen des Urteufels über der Kirche
und die Erleichterung der Dorfbewohner, als er sich wieder zurückgezogen
hat. Es gibt natürlich auch einige Gespräche und Diskussionen,
die sich im Kreis drehen und die Handlung in die Länge ziehen. Dafür
wird der Leser allerdings mit einem tollen Finale entschädigt, in dem
das Kreuz zwar wieder die Rettung ist, aber auf eine Weise reagiert, die
man noch nie erlebt hat. Darum gebe ich diesem Roman 4 Kreuze.
Besonderheiten:
Das Kreuz erschafft eine Legion von guten Engeln.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover zeigt den Kampf der zwei Engelheere. Es ist so detailreich und
faszinierend gestaltet, dass ich die volle Punktzahl gebe.
Coverbewertung: