John Sinclair Nr. 1644: Angriff der Halbvampire
Flucht - dem Tod entrinnen. Das eigene Leben retten, an dem man so hing,
an nichts anderes konnte Barry Cain denken, als er die beiden quer liegenden
Baumstämme mit zwei Sprüngen überwand. Er war gut aufgekommen
und nicht ausgerutscht und dachte daran, dass erneut ein Hindernis hinter
ihm lag. Wie viele noch vor ihm lagen, wusste er nicht. Für ihn zählte
nur, das auf der Insel entdeckt zu haben, was er hatte entdecken wollen ...
1. Teil von Jason Dark, erschienen am 12.01.2010, Titelbild: McGrath
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Justine Cavallo rettet die Journalisten Rita Wells und Barry Cain auf einer
kleinen Insel vor der Küste Englands vor zwei gefährlichen
Halbvampiren, den neuesten Schöpfungen von Will Mallmann, alias Dracula
II. Diese Spezies zeichnet sich dadurch aus, dass ihnen keine Vampirzähne
wachsen und sie wie gewöhnliche Menschen aussehen, bis auf ein rotes
Glühen in den Pupillen. Sie sind schnell, wendig und unempfindlich gegen
Sonnenlicht. Justine berichtet Jane Collins von ihren Erlebnissen, die wiederum
Suko informiert, während sich John Sinclair auf dem Rückflug aus
Frankreich befindet. Zur selben Zeit hat sich Rita Wells an Bill Conolly
gewandt, der ihren Aussagen Glauben schenkt. Gemeinsam fahren sie zu Ritas
Kollegen Barry Cain, der unterdessen Besuch von einer Halbvampirin erhalten
hat. Die Blutsaugerin zögert nicht lange und stürzt sich mit
gezücktem Messer auf den Reporter, der die junge Frau mit einer Silberkugel
erlöst. Suko sagt für Bill aus und der Reporter nimmt Rita zu ihrem
Schutz mit nach Hause, dort meldet sich Dracula II, der mit dem Sinclair-Team
reinen Tisch machen will. Sheila und Bill alarmieren Suko und John doch Dracula
II ist bereits im Garten der Conollys aufgetaucht, bereit seine Todfeinde
endgültig zu vernichten
Meinung:
"Angriff der Halbvampire" bildet den Auftakt zum neuen Zweiteiler mit Dracula
II. Alle Anzeichen deuten auf den entscheidenden Kampf zwischen Mallmann
und dem Sinclair-Team hin. Dementsprechend hoch ist das Aufkommen an
Stammcharakteren, die sich in diesem Roman ein Stelldichein geben. Justine
Cavallo, Jane Collins, Suko, Bill und Sheila sind die Hauptakteure, während
John auf der Rückfahrt in die Stadt seinen ersten Kontakt mit einem
Halbvampir bekommt. Shao und Glenda erhalten ebenfalls kleine Auftritte und
selbst Dracula II gibt sich zu erkennen. Jede Zeile bereitet den Leser auf
die finale Konfrontation vor und trotzdem bleibt es spannend. Der Beginn
ist etwas schleppend, da zwischen dem Angriff der Halbvampire und der Rettung
durch Justine einfach zu viele Seiten verschenkt wurden. Das hätte man
kürzer und bündiger schreiben können. Mit den Halbvampiren
ist Jason Dark eine gute Idee eingefallen, wenngleich dieses "Phänomen"
nicht ganz so neu ist, wie von John und seinen Freunden behauptet wird, denn
in dem Taschenbuch "Vampir-Phantome" hat Dracula II bereits ein ähnliches
Experiment gestartet, wenngleich es in diesem Roman ungleich glaubwürdiger
und dramatischer rüberkommt. Leider wird das Vampirwelt-Monster nur
einmal kurz erwähnt und dabei wird gleich der Eindruck erweckt, dass
Jason Dark den neuesten Helfer an Mallmanns Seite vergessen hat, denn Janes
Aussage zu dem Thema lautet: "Du sagst es, Suko. Sie (die Vampirwelt)
ist nicht mehr da. Ebenso wie Loretta und das Vampirwelt-Monster. Aber Will
Mallmann gibt es noch,
"
Wie gefährlich und bedrohlich die Halbvampire sind, zeigt zum einen
die Attacke auf John Sinclair, und zum anderen der Einsatz von Bill Conolly,
der, nachdem er die Blutsaugerin erschossen hat, zunächst festgenommen
wird, weil alles auf einen gewöhnlichen Mord hindeutet. Bill in Handschellen
gab es relativ selten und so muss erst Suko kommen, um dem eigentlichen
Verbrechen auf den Grund zu gehen. Das Ende gestaltet sich als Spannungsspitze
und hinterlässt den Leser mit einem kleinen, gemeinen Cliffhanger. Die
Dialoge beschränken sich im Gro auf das Wesentliche und wer kleinere
Patze, wie "Alle Klarheiten beseitigt?" mit Humor sieht, der wird auf das
angenehmste unterhalten.
Fazit: Starker Beginn eines vielversprechenden und denkwürdigen Zweiteilers,
der für die Serie mit Sicherheit von Bedeutung sein wird. Jason Dark
konstruiert eine spannende Geschichte, die trotz vieler Dialoge und Telefonate
durchaus zu fesseln vermag.
Besonderheiten:
Dracula II hat sich auf einer einsamen Insel vor England eine Armee von
Halbvampiren geschaffen, die wie gewöhnliche Menschen aussehen und immun
sind gegen das Licht der Sonne.
Jane behauptet das Vampirwelt-Monster gäbe es nicht mehr!!!
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Kunststil und Farbgebung vermitteln eine optimale Gruselatmosphäre,
passend zum Inhalt.
Coverbewertung:
Rezension von
TobiHa:
Kurzbeschreibung:
Die Reporter Rita und Barry werden auf einer (unbewohnten) Insel von
vampirähnlichen Wesen mit roten Augen gejagt. Justine Cavallo kommt
den Reportern zur Hilfe und tötet die Kreaturen. Auch an anderen Stellen
tauchen nun diese Halbvampire auf - und schnell ist die Verbindung zu Mallmann
gefunden. Nach dem Untergang seiner Vampirwelt plant er nun eine neue Invasion
mit ihm hörigen Geschöpfen, die sich auch tagsüber normal
bewegen können, keine Vampirzähne haben aber trotzdem nach Blut
gieren. Mallmann gibt sich siegessicher und beschließt endgültig
John und seine Freunde, angefangen mit den Conollys, auszulöschen.
Meinung:
Ein guter Roman. Die Inselszene am Anfang ist gelungen (ok - bis auf die
endlosen Diskussionen beider Reporter, da kann man schon mal seine Todesangst
vergessen). Justine wie immer brutal und im Alleingang. Diese Figur bleibt
konstant gelungen. Gefallen hat mir auch, Barrys ausführlich beschriebenes
Gruftileben, welches dann aber leider überhaupt nichts mehr zur Sache
tat - auch die Informationsquelle über die Insel bleibt im Dunkeln.
Das Ende ist Spannung pur und die Woche Warterei auf den zweiten Teil war
lang... !
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover ist, außer daß mir Barry zu elfenhaft-feminin erscheint
( das soll er doch sein, oder...?), gelungen. Düstere Kellerszene -
stimmt alles.
Coverbewertung:
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Die Reporter Barry Cain und Rita Wells gehen einem Hinweis nach, der sie
auf eine eigentlich unbewohnte Insel vor der Küste Englands führt,
auf der seit einiger Zeit unheimliche neue Bewohner gesichtet worden sein
sollen. Dabei geraten die beiden Journalisten in die Fänge zweier Kreaturen,
die wie Menschen aussehen, rot glühende Augen haben und Barrys und Ritas
Blut trinken wollen. Im letzten Moment werden die beiden von einer blonden
Frau in Lederkleidung gerettet - Justine Cavallo, die blonde Bestie, hat
ebenfalls den Weg auf die Insel gefunden. Sie tötet die beiden Kreaturen,
die die neueste Schöpfung von Will Mallmann sind: Halbvampire, die keine
Fangzähne besitzen und sich bei Tageslicht bewegen können. Nur
durch die roten Pupillen sind sie von normalen Menschen zu unterscheiden.
Rita Wells wendet sich nach ihrer Flucht von der Insel an Bill Conolly, den
sie von einem Seminar her kennt und von dem sie sicher ist, dass er ihre
Geschichte glauben wird. Bill wird auch sofort hellhörig, als er vom
Erscheinen von Justine Cavallo hört. Bill will auch noch die Aussage
von Barry Cain hören, doch in dessen Haus treffen er und Rita auf eine
weitere Halbvampirin, die Bill mit einer Silberkugel erschießen muss.
Nun beschließen Suko und Bill, dass Rita Wells am besten im Haus der
Conollys aufgehoben ist, da sie wohl ebenfalls auf der Liste der Halbvampire
steht.
John Sinclair ist unterdessen aus Südfrankreich zurückgekehrt (s.
Band 1643 Die Templer-Katakombe')
und erhält eine Warnung von Will Mallmann, dass er bald mithilfe der
Halbvampire richtig zuschlagen wird. Doch vorher will sich Dracula II noch
um Rita Wells kümmern und erscheint bei den Conollys im Garten...
Meinung:
Mit diesem Roman beginnt ein Zweiteiler, in dem Will Mallmann scheinbar zum
Großangriff bläst und zeigen will, dass auch nach der Vernichtung
der Vampirwelt noch mit ihm zu rechnen ist. In diesem Zusammenhang wird auf
Seite 16 von Jane Collins beiläufig erwähnt, dass auch das
Vampirwelt-Monster vernichtet wurde. Das wurde im
Roman 1637 Der Nebel..." nicht
ersichtlich, und woher Jane diese Gewissheit nimmt, ist mir nicht ganz
klar.
Die Halbvampire haben mir als Gegner sehr gut gefallen. Sie wirken sehr
bedrohlich und agieren mitleidlos und können dank ihrer Sonnenlichtresistenz
ganz anders zuschlagen als "normale" Vampire. Dabei wurde auch der Angriff
auf John im Zug sehr spannend geschildert. Ich freue mich schon sehr auf
den zweiten Teil.
Besonderheiten:
Erster Auftritt von Will Mallmanns Halbvampiren.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
So ganz passt das Bild nicht zum Roman, weil für meinen Geschmack das
Leuchten der Augen zu stark ist und diese Gestalt auf dem Cover wie ein Schatten
aussieht. Aber vom Stil her gefällt es mir sehr gut.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Christian McGrath-Motiv stammt ursprünglich vom Einband des
englischsprachigen Romans "A Local Habitation" von Seanan McGuire: