John Sinclair Nr. 1652: Das Eiszeit-Erbe

John Sinclair Nr. 1652: Das Eiszeit-Erbe


"Und hier kann man wirklich landen?", schrie Gary West gegen den Lärm der Rotoren und des Motors an. Der Pilot hob die Hand. Es bedeutete so etwas wie ein Ja. Dann ließ er den Hubschrauber noch tiefer sinken. Dabei hatte es einen leichten Ruck gegeben, den auch West spürte, denn etwas stieg in Richtung seiner Kehle. West schaute nach unten. Es war ein faszinierendes Bild, über dem sie langsam hinweg schwebten. Dabei kam es ihm vor, als stünde der Helikopter auf der Stelle, aber er war noch so weit entfernt, dass es der Rotorenwind nicht schaffte, den Grund zu erreichen und den Schnee dort hochzuwirbeln …


von Jason Dark, erschienen am 09.03.2010, Titelbild: Fournier

Rezension von M1rk0:


Kurzbeschreibung:
Gary West und Earl Klinger vom Secret Service bergen eine Kiste im tiefsten Eis, die durch die Erderwärmung frei geschmolzen wurde. Da die Kiste die Fratze von Baphomet auf einer Seite zeigt, werden John Sinclair und Suko eingeschaltet. Beim Öffnen finden sie die nicht verweste Leiche von Brian Sinclair vor, mit der Botschaft, dass dieser durch die Kiste verhüllt werden sollte. John ahnt, dass noch etwas passieren könnte und hält in der Nacht Wache an der vermeintlichen Leiche. Und er behält Recht...


Meinung:
Die erste Hälfte des Romas lebte voll und ganz durch die Spannung, was denn nun eigentlich in der Kiste enthalten ist. Das zieht sich dann über 30 Seiten hin, die Spannung bleibt aber vorhanden. Im zweiten Teil nach dem Öffnen flaut die Spannung dann etwas ab, da alles recht klar ist. Spannend wird es dann in der Schlusssequenz, in der John für kurze Zeit auf die dunkle Seite Baphomets wechselt. Hier will ich aber nicht zu viel verraten. Das Ende hat mir an sich recht gut gefallen. Allerdings kann ich mir nicht logisch erklären, von wem die Stimme stammte, die Terry Gibbs den Befehl gab, John Sinclair zu töten. Dies wird leider nicht mehr aufgelöst. Eigentlich wird der Leser darauf hingewiesen, dass diese Stimme von Baphomet stammt, dies würde aber keinen Sinn machen, da Baphomet ja gleichzeitig versucht, John auf die Böse Seite zu ziehen. Diese Ungereimtheit zieht den Gesamteindruck leider etwas runter. Insgesamt ist die erste Hälfte trotz kleiner Länge überdurchschnittlich gut und spannend, was sich im zweiten Teil nur bedingt fortsetzt. Das Ende ist spannend geschrieben, aber wie erwähnt halt nicht ganz logisch. Was bleibt, ist trotzdem ein sehr guter Sinclair, den ich abgesehen von einigen Mängeln, durchaus empfehlen kann! Zudem erfährt ja auch mal wieder was über frühere Sinclairs. Ich wüsste aber nur zu gerne, von wem denn jetzt die Stimme stammt...


Besonderheiten:
Auftritt bzw. Erwähnungen von Brian Sinclair und Henry Sinclair
Baphomet spielt eine große Rolle


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Ein sehr stimmiges Cover, das zur Story passt und mich angetrieben hat, den Roman endlich zu lesen!


Coverbewertung:
4 Kreuze


Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Nahe des Nordpols wurde nach einer Eisschmelze eine Kiste freigegeben, die das Interesse des englischen Geheimdienstes weckt. Bei der Bergung der Kiste stellt sich heraus, dass auf einer Seite eine Teufelsfratze angebracht ist. Aus diesem Grund wird Sir James über den Fund informiert, der John Sinclair und Suko Bilder der Kiste zeigt. Die beiden Geisterjäger erkennen in dem unheimlichen Gesicht sofort mehr als eine einfache Teufelsfratze - es ist das Antlitz des Templerdämons Baphomet!
Im Beisein der beiden Bergungsspezialisten Gary West und Earl Klinger öffnet John die Kiste. In ihr befindet sich ein Toter, der zur Überraschung der Männer nicht verwest ist. In seinen Händen hält er einen Lederlappen, der den Mann als böse bezeichnet und seinen Namen nennt: Brian Sinclair! John vermutet, dass dieser Brian vor Jahrhunderten mit seinem Vorfahren Henry St. Clair auf dem Weg in die Neue Welt war und in der Arktis ausgesetzt wurde, weil er sich Baphomet zugewandt hat. Eine Vermutung, die zur Gewissheit wird, als John in der Nacht bei der Leiche Wache hält und plötzlich Brians Stimme in seinem Kopf hört. Dann bekommt die Leiche mit einem Mal das Gesicht Baphomets und als John spürt, dass sich sein Kreuz gegen ihn wendet, muss er mit Entsetzen feststellen, dass er selbst nun das Gesicht von Brian Sinclair besitzt! Und je mehr Zeit vergeht, umso mehr gerät John in den Bann Baphomets.
Suko konnte in der Zwischenzeit den Agenten Terry Gibbs ausschalten, der ebenfalls in den Bann des Templer-Dämons geraten ist und John Sinclair töten sollte. Dann entdeckt der Chinese die Veränderung seines Freundes und kann John aus Baphomets Bann befreien, in dem er die Leiche Brian Sinclairs mit der Dämonenpeitsche vernichtet.


Meinung:
Ein spannender Roman, der zu Beginn mit der Frage spielt, was sich in der geheimnisvollen Kiste befindet und dann einmal mehr ein Kapitel aus der Vergangenheit der Sinclairs beleuchtet. Leider hat der Autor hier wieder einige Dinge aus früheren Romanen der Serie verdreht oder unter den Tisch fallen lassen. So wird z.B. Henry St. Clair in diesem Roman ständig als Henry Sinclair bezeichnet, und dass auch er ein Baphomet-Diener war (s. Bände 807 - 810), wird überhaupt nicht erwähnt. Stattdessen zeigt sich John ziemlich entsetzt, dass sich mit Brian Sinclair ein Vorfahre von ihm dem Bösen zugewandt hat… Immerhin ist die Tatsache, dass Henry St. Clair Brian auf dem Weg nach Amerika ausgesetzt hat, mit den früheren Romanen vereinbar, weil er sich erst in Amerika mit Baphomet verbündet hat.
Sehr gut gefallen hat mir Johns Beeinflussung durch Baphomet; hier hat Jason Dark Johns Gefühle fesselnd geschildert. Da der Roman an sich eine spannende Geschichte ist, gebe ich trotz der Ungereimtheiten noch drei Kreuze.


Besonderheiten:
Baphomets Geist greift in das Geschehen ein.
John erhält kurzfristig das Gesicht seines Vorfahren Brian Sinclair.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt die Truhe mit der Baphomet-Fratze, auch wenn sie hier mehr wie ein Steinblock aussieht. Das Bild an sich gefällt mir sehr gut.


Coverbewertung:
4 Kreuze
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Easy:
Das Cover des John Sinclair Romans ist fast identisch mit dem Cover des Albums "At the heart of winter" der norwegischen Black Metal-Band Immortal ist. Lediglich die Türme auf der Festung wurden retuschiert.

"At the heart of winter" der norwegischen Band "Immortal"