John Sinclair Nr. 1739: Justines grausamer Urahn

John Sinclair Nr. 1739: Justines grausamer Urahn


Serena saß nackt auf dem Rand der Badewanne und blutete an verschiedenen Stellen ihres Körpers. Sie hielt den Kopf gesenkt, die Arme baumelten nach unten. Die Hände hielt sie zur Seite gestreckt, und so blickte sie an ihrem gezeichneten Körper hinab, ohne etwas gegen die Blutungen zu unternehmen. Sheila Conolly stand in der offenen Badezimmertür und begriff die Welt nicht mehr. Sie war wie vor den Kopf geschlagen und hatte das Gefühl, nicht mehr fest mit den Beinen auf dem Boden zu stehen, sondern zu schweben …


3. Teil von Jason Dark, erschienen am 08.11.2011, Titelbild: Jarling

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
John sieht an der Wand über dem Altar innerhalb des Dämonen-Doms eine grauenhafte Vampir-Fratze. Die geschwächte Justine Cavallo erklärt ihm, dass dies ihr Urahn sei, der ihr zum einen den Hinweis auf die Mystikerin Serena gegeben hat und andererseits für das Erwachen der Steindämonen verantwortlich ist. Die Fratze ist jedoch lediglich eine Projektion, und als Bill erscheint können John Sinclair und Justien den Dom unbehelligt verlassen. Zurück im Hotel bemerkt der Geisterjäger drei verdächtige Gestalten am Pool, die sich als Helfer von Justine entpuppen. Während er auf die Suche nach den Halbvampiren geht, bleiben die Conollys mit Justine Cavallo und Serena im Hotelzimmer zurück. John Sinclair gelingt es die drei Halbvampire mühelos auszuschalten. Währenddessen erscheint der Urvampir bei den Conollys, um Justine zu helfen, die soll das Blut von Sheila trinken, um ihre alte Kraft wiederzuerlangen. Bevor dies geschieht, greift John ein, kann aber nicht verhindern, dass Justine und ihr Urahn entkommen. Serena überlebt und soll zunächst bei den Conollys wohnen, weil sie befürchten, dass sich Justine an ihr rächen will …


Meinung:
Um es vorweg zu nehmen: Ein totaler Griff ins Klo. Wenn man so will ist der Auftritt von Justines Urahn eigentlich der einzige Lichtblick, obwohl er noch nicht sonderlich viel von seiner Macht zeigen durfte. Die ersten Seiten sind absolute Lückenfüller und bringen die Handlung um keinen Deut weiter und im Prinzip wechseln sich Serena und der Urahn in der ersten Hälfte des Romans damit ab, entweder zu bluten oder als Projektion irgendwo zu erscheinen. Dass der Urahn eigentlich eine Kreatur der Finsternis ist und zu den ersten Vampiren gehört ist weder überraschend, noch wirklich neu. Bereits Leonardo aus dem Taschenbuch "Leonardos Liebesbiss" war ein solches Wesen, obwohl er da nicht so hochtrabend als Ursprung der Vampire bezeichnet wurde. Weshalb John gleich auf eine Kreatur der Finsternis schließt wird ebenfalls nicht schlüssig erklärt, immerhin gibt es auch andere Dämonen, die bereits in der Urzeit existiert haben. Man denke nur an Vampiro-del-mar. Johns Bemerkung, dass Graf Dracula der Ahnherr aller Vampire sei, wird wohl Provokation gewesen sein. So naiv dürfte selbst der werte Herr Geisterjäger nicht sein. Auch der Auftritt der drei Halbvampire ist wohl lediglich aus reiner Verlegenheit eingebaut worden. Natürlich gerät John dadurch in eine Zwickmühle, weil er seine Freunde allein lassen muss, aber spätestens dann hätte er ja Justine endgültig vernichten müssen. Aber nein, angeblich braucht er sie als Trumpf gegen den ominösen Urahn. Ist ja auch einfacher zwei Gegner in Schach halten zu müssen, als nur einen. Komischerweise macht es Sinclair auch nicht das Geringste aus einen Halbvampir mit einer Silberkugel regelrecht hinzurichten, während er Justine weder in den Rücken schießen will und im letzten Band sogar Hemmungen hatte und sich lieber als Softie outen würde. Sheila überlässt die Entscheidung die blonde Bestie zu vernichten gönnerhaft dem großen Geisterjäger, obwohl ihr Sohn erst vor Kurzem beinahe zum Opfer der Cavallo geworden wäre. Sorry, aber hier reißt selbst der Umstand, dass der Urahn am Ende entkommt den Roman nicht mehr raus. Dafür ist die Story einfach zu unlogisch und öde.
Fazit: Todlangweiliger Roman voller Geschwafel und ohne echte Höhepunkte.


Besonderheiten:
Erster Auftritt von Justines Urahn, einem uralten Vampir, der zugleich eine Kreatur der Finsternis ist.
Serena soll zunächst bei den Conollys wohnen..


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Kommentare zum Cover:

Das Cover ist wirklich das beste am ganzen Roman. Obwohl die Fratze eindeutig kybernetischen Ursprungs ist, beschreibt Dark die Fratze eher wie aus Baumrinde bestehend. Dennoch ein wirklich stimmungsvolles Bild.


Coverbewertung:
4 Kreuze