Larry Brent Nr. 141: Nacht der Höllenkäfer
Larry Brent Nr. 141: Nacht der Höllenkäfer


Wenige Minuten nach dreiundzwanzig Uhr schlug bei Dr. Johnson das Telefon an. Er lag schon im Bett, war aber sofort hellwach und griff nach dem Hörer: "Ja, hier sagte Dr. Johnson." "Doc - hier ist Mrs. Shult" sagte eine aufgeregte  Frauenstimme am anderen Ende der Strippe. "Bitte entschuldigen sie die späte Störung, Doc. Es tut mir leid, wenn ich sie aus dem Bett geholt habe ..." "Das macht nichts, Mrs. Shult. Dafür bin ich Arzt. Ist etwas mit Harry?" "Ja, Doc! Es geht ihm nicht gut. Er hat hohes Fieber und beim Atmen keucht er so merkwürdig." "Klagt er über Schmerzen?" "Er hat starke Schmerzen. Er sagt daß jeder Atemzug eine Qual für ihn bedeute. Er hat Stiche in der Brust und den Rippen." Johnson wiegte den Kopf und sah bedenklich aus. Es war gut, daß Susan Shult sein Gesicht nicht sehen konnte. "Er ist wieder nicht im Bett geblieben, nicht wahr?" fragte er ernst.


Rezension von Bullwinkel:


Kurzbeschreibung:
Der Biologie-Student Pete Stevens ist mit seiner Freundin auf dem Nachhauseweg. Da wird ihr Wagen durch einen Strom tausender faustgroßer Käfer auf der Straße gestoppt. Pete fängt einen der ihn völlig unbekannten Käfer in einem Werkzeugkasten, wird dabei aber in die Hand gebissen. Das Haus seiner Freundin liegt neben dem des Industriellen Highdower, dessen Frau Lil eine alte Schulfreundin Morna Ulbrandson ist. Morna weilt grade zu Besuch. In der Nacht wird sie von einem entstellten Mann überfallen, kann diesen aber in die Flucht schlagen. Am nächsten Morgen wird der Vater von Petes Freundin tot aufgefunden. Pete untersucht unterdessen den gefangenen Käfer und stellt fest, daß es sich um eine Art gigantisch angewachsenen Virus handelt. Er informiert seinen Lehrer, Professor Landon, der sich auch gleich bereit erklärt sich mit Pete zu treffen. Inzwischen werden Morna und Lil beim Schwimmen im Meer von den Käfern überfallen, Lil wird gebissen. Am Ufer finden sie darüber hinaus eine Leiche. In diesem Moment wird Morna von einem Unbekannten im Taucheranzug überfallen und kann von dem zufällig eintreffenden Larry Brent im letzten Moment gerettet werden. Der Unbekannte entkommt. Professor Landon stellt fest, daß Pete durch den Biß des Käfers langsam selber zum Virus mutiert und er es war, der den Vater seiner Freundin getötet hat. Pete flieht, der Professor schaltet die Polizei ein. Durch weitere Nachforschungen kann Larry einen wahnsinnig gewordenen Gen-Wissenschaftler, jenen Unbekannten im Taucheranzug, der die Viren-Käfer gezüchtet hat, in seinem geheimen Labor stellen. Labor und Wissenschaftler gehen in Flammen auf, Larry kann entkommen, nicht ohne sich zuvor allerdings das Gegenmittel gegriffen zu haben. Morna und Lil wurden im Haus der Highdowers von den Käfern eingeschlossen, welche durch das Gegenmittel vernichtet werden. Die inzwischen ebenfalls mutierte Lil sowie der von Professor Landon und der Polizei gefaßten Pete können auch durch das Gegenmittel gerettet werden.


Meinung:
Verrückter Wissenschaftler, Gentechnik, haben wir alles schon mal gelesen. Trotzdem ein Spitzen-Roman. Spannend von vorne bis hinten und ohne Längen. Die Käfer und die mutierenden Opfer sind wirklich beängstigend und ekelig beschrieben. Soviel Mühe ich mir auch gebe, ich kann wirklich außer dem nicht übermäßig originellen Thema keine Kritikpunkte finden. An den häufigen Einsatz von Kommissar Zufall hat man sich ja schon gewöhnt. Daher von mir die volle Punktzahl.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Der große Käfer im Hintergrund sieht irgendwie verunglückt aus, seltsam detailarm. Das gibt Abzüge. Ansonsten ist das Cover nämlich gelungen. Mich wundert nur, daß Lonati den Anlaß nicht genutzt hat um mal wieder ein Brust rauskucken zu lassen...


Coverbewertung:
4 Kreuze

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Unheimliches geschieht in der amerikanischen Kleinstadt Ikeban. Der Arzt Dr. Johnson verschwindet spurlos, nachdem er merkwürdige käferartige Kreaturen an einem Denkmal entdeckte. Das Pärchen Pete Stevens und Brenda Gardener stößt Nächtens, mitten auf der Landstraße nach Ikeban, ebenfalls auf diese merkwürdigen Käfer. Der Biologiestudent Stevens, nimmt sofort zwei der Kreaturen mit sich, wird dabei aber von einem der Tiere gebissen und infiziert. Zufällig wohnt neben der Familie Gardener, wo auch Pete Stevens haust, eine Freundin von Morna Ulbrandson. Die schwedische PSA-Agentin weilt gerade zu Besuch bei ihrer Freundin und deren Mann, als sie eines Nachts von einem seltsam, verunstalteten Mann angegriffen wird, den sie mit Mühe abwehren kann. Larry Brent soll unabhängig von diesen Ereignissen das Verschwinden von Dr. Johnson klären, nicht ahnend, dass seine Kollegin bereits in höchster Lebensgefahr schwebt …


Meinung:
Hält man einen Tierhorror-Roman aus der Serie LARRY BRENT in Händen hat man eine Chance von fünfzig zu fünfzig, dass das Ergebnis lesenswert ist. Zu den besten Titeln gehören mit Sicherheit "Das Grauen von Blackwood Castle" und "Mordfalter". Zu den schlechteren Beiträgen zählt unter anderem der vorliegende Roman. Dabei beginnt die Szenerie eigentlich recht stimmig, doch bereits bei der Schilderung der Käfer dreht sich jedem Leser, der nur halbwegs im Biologie-Unterricht aufgepasst hat, der Magen um. Hier werden Wesen, die relativ klein und rund sind, sogleich als Käfer bezeichnet, obwohl die im Heft geschilderten Kreaturen hunderte von Geißeln als Beine aufweisen. Käfer hingegen gehören zu den Insekten und bestehen aus den drei Körperelementen Kopf, Brust und Hinterleib. An dem mittleren Teil, dem Brustsegment (Thorax), befinden sich die drei Beinpaare, womit der gemeine Käfer, wie alle Insekten, insgesamt sechs Beine besitzt. Umso unglaubwürdiger ist der Umstand, dass der Biologiestudent Stevens in den seltsamen Wesen zunächst ebenfalls Käfer sieht. Auch die merkwürdige Mutation der Opfer ist, trotz des Ekels, ziemlich haarsträubend. Darüber hinaus bemüht Dan Shocker wieder mal den Zufall über Gebühr, denn immerhin weilt Morna direkt am Ort des Geschehens, als die "Käfer" zum Angriff übergehen. Larrys Intervention in diesem Fall kann die Situation ebenfalls nicht mehr retten. Vor allem das Finale ist völlig überhastet ausgefallen und wird auf zwei Seiten lapidar und unglaubwürdig geschildert. Der Urheber des Grauens erklärt dem Helden alles lang und breit in einem trockenen Monolog, bevor der Bösewicht in Flammen aufgeht, während die Vernichtung der "Käfer", die sich als Gigantenviren herausstellen, durch einen weiteren Zufall und eine unglaubwürdige Deus ex machina vernichtet werden. Hier schlägt der Autor mit seinen pseudowissenschaftlichen Erklärungen weit über die Stränge.
Ein LARRY BRENT-Roman der sich zieht wie Kaugummi und neben unglaubwürdigen Zufällen eine wahrlich hanebüchene Story vorzuweisen hat.


0 von 5 möglichen Kreuzen:
0 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Mornas Freundin wird im Pool von den Höllenkäfern attackiert. Die Szene im Vordergrund wurde schon recht unheimlich dargestellt, während das unförmige Gebilde im Hintergrund und der einfallslose, in einem seichten Blau gehaltene, Hintergrund eher stören.


Coverbewertung:
2 Kreuze