Larry Brent Nr. 147: Hinter der Totenmaske
Larry Brent Nr. 147: Hinter der Totenmaske


Er warf einen ängstlichen, nervösen Blick zurück. Sie waren hinter ihm her! Walter Hordegen lief um sein Leben. Er rannte so schnell ihn die Beine trugen durch die engen, holprigen Gassen der südfranzösischen Stadt Aigues-Mortes. Er keuchte. Schweiß rann über sein Gesicht, die Kleidung klebte an seinem Körper. Sie durften ihn nicht kriegen! Dann war er verloren. Für immer... Der Mann nahm noch mal alle Kräfte zusammen und bog um eine düstere Straßenecke. Die engbrüstigen Häuser standen dicht beieinander, waren durchweg einige Jahre alt, und Hordegen hatte das Gefühl, in die Vergangenheit zurückversetzt zu sein. Außer ihm war weit und breit kein Mensch zu sehen. Die Nacht war kühl und unfreundlich. Vom Meer her wehte ein scharfer Wind über die hohen, alten Mauern, die Aigues-Mortes in einem Rechteck umgaben und dieser alten Stadt ihr besonderes Flair verliehen. Hordegen hörte es hinter sich fauchen und schnaufen. Er wagte es nicht, den Kopf zu wenden. Leichter Nieselregen fiel. Das holprige Kopfsteinpflaster schimmert feucht. Das Licht einer einzelnen Laterne in der engen Gasse wirkte blaß und verwaschen, spiegelte sich kaum auf der Straße.


Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Die PSA erfährt von einer "Totenmaske", die aus dem Jenseits in unser Diesseits gelangt sein soll. Der Besitzer dieses Relikts hat die Fähigkeit, einen Blick in das Reich der Toten bzw. in die Hölle zu werfen, er kann sogar Kontakt mit toten Personen aufnehmen und diese für eine kurze Weile ins Leben zurückholen. Der Preis dafür ist hoch, das muss der Deutsche Walter Hordegen; einer der angeblichen Besitzer der Maske; am eigenen Leibe erfahren. Seit seinen Ausflügen ins Jenseits wird er von grauenhaften Gestalten verfolgt, sein Leben ist bedroht. Seine Kontaktperson und ebenfalls Mitwisserin ist die Wahrsagerin Estrella. Sie hat ihn mehrmals gewarnt, doch der Deutsche hat die mögliche Bedrohung ignoriert. In einem kleinen Ort in Frankreich kommt es schließlich zu einem folgenschweren Ereignis: Hordegen wird von den Bestien aufgespürt und überfallen. Eine unschuldige Prostituierte wird bei diesem Angriff schwer verletzt, doch Hordegen kann erneut entkommen und flieht in seine Heimat nach Frankfurt. Hier beschließt er, einen Freund in das Geheimnis der Totenmaske einzuweihen; als Beweis will er dessen verstorbene Schwester ins Leben zurückholen. Währendessen gehen die PSA-Agenten Larry, Iwan und Morna drei verschiedenen Hinweisen nach, wo sich die Maske befinden soll. Oder gibt es sogar drei Totenmasken? Umgehend geraten alle drei in Bedrängnis. Larry und Morna werden von einer Gruppe Zigeuner gefangen genommen und sollen bei einem Ritual mit der Totenmaske dem Jenseits übereignet werden. Iwan stösst in Frankreich auf die Spur der Wahrsagerin. Sie, ihr Bruder und ihr Sohn scheinen sich nach dem Kontakt mit der Maske in unsichtbare Wesen verwandelt zu haben, sie versuchen Iwan zu töten. Der Name Walter Hordegen fällt auch wieder - angeblich soll er die echte Maske besitzen. Nach und nach klärt sich das Rätsel bis zur überraschenden Auflösung ...


Meinung:
Fangen wir mit dem Positiven an: das Ende ist wirklich mal was Spezielles. Richtig ausgefeilt und mit einem wahrhaft netten Aha-Erlebnis. Ein kleiner Wink auf eine bessere Welt bei einem kurzen Epilog und Ende ...BRAVO! Nun dafür wird auf ein paar Seiten vorher wieder sehr schnell die Katastrophe abgewandt. Jetzt das Negative: diese Story arbeitet im Übermaß mit Psycho-Szenen, Metaphern und Philosophiererei, wobei die fließende Handlung etwas ins straucheln kommt. Hier und da mal ein paar nette spannende Szenen; vor allem als Hordegen am Anfang vor den "Geistern, die er rief" flieht, dann die Attacke der Unsichtbaren auf Iwan - nicht von schlechten Eltern. Dafür fallen die Szenen von Larry und Morna bei den Zigeunern sehr schwach und langatmig aus, auch die Reisen ins Jenseits von Walter Hordegen kommen sehr plump symbolisch rüber, Seitenhiebe auf Traumdeutung oder einem Trip beim Psycho-Doktor auf dem Sofa. Nicht so ganz meine Welt ... Zusammengefasst also eher ein mittelmäßiges Heftchen ...


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Die Totenmaske mit zwei Szenen, die Hordegen bei seinem vorletzten Trip sieht, ein klecksiger Hintergrund. Nun nicht gerade das Applaus-Gemälde von LO, sieht etwas aus, als hätte er es noch schnell fertigmalen müssen - aber passend zur Geschichte.


Coverbewertung:
1 Kreuz
Rezension von Leichnam:


Kurzbeschreibung:
Ein Deutscher namens Hordegen ist beständig auf der Flucht. Dämonen verfolgen ihn, da er einen wichtigen Gegenstand besitzt - die Totenmaske. Wenn man sich diese Maske aufsetzt, blickt man in ein bizarres Horror-Reich mit Lava, fellbedeckten Geschöpfen, schroffer Landschaft. Die Totenmaske bringt aber nur Unglück über die Nutzer, und das weiß auch die PSA. Man setzt Larry, Kunaritschew sowie Morna auf die Sache an. In Frankreich gehen sie von verschiedenen Stellen den Fall an. Gibt es nur eine Maske? Gibt es mehrere, und wenn ja, wie viele? Warum werden Menschen unsichtbar, wenn sie im Dunstfeld der Maske sind? Was hat es auf sich mit der seltsamen Zigeunerin Estrelle, ihrem Bruder, ihrem Sohne? Fragen über Fragen. Morna und Larry bekommen die Maske übergestülpt, aber es ist nicht die echte Maske von IHM. ER - das ist das Wesen, welches die Zigeuner so sehr anbeten. Doch die Maske der Zigeuner ist lediglich ein Plagiat mit der Ausstrahlung einer Art Rauschmittel, welches Traumen hervorruft - die echte Maske landet in einem Grab und sollte dort auch bleiben...


Meinung:
Eine der schwächsten und eigentlich auch wirrsten Geschichten von Dan Shocker, die ich bisher gelesen habe. Es liest sich zwar gewohnt fesselnd, doch man fragt sich besonders am Schluß, ob dies wohl ein schlechter Witz war... Hatte Shocker hier knapp 2 Wochen getrunken? Glaub ich net, doch es kommt einen so vor. Fragen werden nicht beantwortet, vieles bleibt im Dunkeln. Was sollte das Theater mit der Maske eigentlich? Was war das für eine Fremdwelt? Meine Herren - hier bleibt verdammt viel offen. Doch verflixt: Gut geschrieben ist es, das spürt man... Die Magie kommt rüber... Doch ich weiß nicht, was soll es bedeuten...


Besonderheiten:
Wirr. Wirklich wirr. Doch irgendwie gut...


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Zeigt halt die Maske. Nicht sehr einfallsreich, doch trotzdem recht hypnotisch. Ich bleibe fair und verreiße das Lo-Bild nicht.


Coverbewertung:
2 Kreuze