Larry Brent Nr. 157: Chalet der tödlichen Stimmen
Larry Brent Nr. 157: Chalet der tödlichen Stimmen


Sie warteten die Dunkelheit ab und liefen dann über die steile Bergwiese auf das Chalet zu. Ingo Ferrer und die kleine Schwedin Siw, die er beim Trampen kennengelernt hatte, warteten seit zwei Stunden auf diese Gelegenheit. Unablässig und aufmerksam hatten sie die Feriensiedlung beobachtet. Es war Spätherbst, die Blätter der Bäume färbten sich schon gelb, und die Wiesen zwischen den am Hang stehenden Holzhäusern waren nicht mehr so saftig grün wie im Sommer. Um diese Jahreszeit standen hier oben in den Bergen, nahe des Urlaubsorts Haute Nendaz im Wallis, schon die meisten Ferienhäuser leer. Ingo Ferrer wußte das. Schon mehr als einmal hatte ihn sein Weg in diese Gegend geführt. Auch in diesem Jahr wieder. Und da er wie immer knapp bei Kasse war, wollte er hier wieder ein paar Tage kostenlos verbringen. Das hatte ihm schon immer gefallen; und diesmal mit einem Mädchen wie Siw, würde es um so toller werden. "Sein Chalet" hatte er sich schon ausgesucht. Es stand oben am Hang. Eine steile Kehre - gerade so breit, daß ein Auto fahren konnte - führte hinauf.


Rezension von Bullwinkel:


Kurzbeschreibung:
Ein Tramper-Paar bricht in eine Berghütte ein um dort ein Nachtlager zu finden. Seltsame Schatten und Stimmen treiben das Mädchen in den Selbstmord. Aus Angst als Mörder angeklagt zu werden flieht der junge Mann. Monate später untersuchen Larry Brent und sein Schweizer Kollege Peter Pörtscher die seltsamen Vorgänge rund um diese Berghütte. Bereits mehrere Bewohner verfielen unter ähnlichen Umständen in Wahnsinn und Tod. Mehrfach tauchte dabei der Begriff "Gross Huur", ein Elementargeist aus einer alten Sage, auf. Mit Hilfe des jungen Anhalters, den es an den Ort der grausamen Geschehen zurücktreibt, können die beiden PSA-Agenten den Geist vernichten.


Meinung:
Gerüchteweise ist diese Folge in der engeren Auswahl für eine weitere Europa-Hörspielvertonung. Wenn dem so sein sollte, hat Europa bestimmt eine gute Wahl getroffen. Zum einen dreht es sich um ein überwiegend akustisches Phänomen, was sich sicher optimal umsetzen läßt. Zum anderen ist die Geschichte flott und spannend geschrieben. Die große Stärke Dan Shockers sind u.a. auch glaubwürdige und detaillierte Nebenfiguren, hier zum Beispiel Peter Pörtscher, einen ehemaligen Magier in Diensten der PSA, der mal einen Anhalter verarscht, indem er sein Gepäck an einen Laternenpfahl kettet. Solche liebevoll gezeichneten Figuren hab ich bei Jason Dark schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Besonders gefällt, mir daß die PSA-Agenten diesmal nicht als die großen Helden dastehen, sondern der junge Anhalter das Böse besiegt (obwohl die Erklärung mit dem buddhistischen Mönch mich tierisch genervt hat). Besonders erwähnenswert finde ich noch das kultig-trashige Cover. Fazit: Macht vier Kreuze abzüglich einem Kreuz für die Sache mit dem Mönch plus einem Kreuz für das Cover, zusammen hervorragende vier Kreuze.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Super, das Cover ist irgenwie frivol. Das Nackidei kreischend auf der Flucht und ein lüsterner, fast fast karikatur-mäßiger Teufel hinterher. Hat natürlich nichts mit dem Roman zu tun, aber trotzdem ganz großes Kino!


Coverbewertung:
5 Kreuze