Larry Brent Nr. 169: Die Nacht der zürnenden Schädel


"Nein!" Sie schrie aus Leibeskräften, aber ihre Schreie wurden von der Dunkelheit verschlungen, die sie umgab. Höhnisches Gelächter war die Antwort. Katje Kelkhofen fühlte sich dem Wahnsinn nahe. Sie wollte die Hände gegen ihre Ohren pressen, um die unheimlichen Geräusche nicht mehr wahrnehmen zu müssen. Es ging nicht! Sie hatte keine Hände mehr...


Dieser Roman wurde nicht von Dan Shocker geschrieben, sondern von W.A. Harry!

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Dr. Hendrik Kelkhofen hat den Tod seiner Frau nicht verwunden und versucht nun mit Hilfe finsterer Mächte sie wieder zu beleben. Zu diesem Zweck lässt er mehrere Gräber öffnen und stiehlt den Schädel des Seemannes Jerome Redox, der zu Lebzeiten einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat und einhundert Menschen opferte. Kelkhofen wird von dem Geist des Teufelsdieners übernommen und beginnt eine Armee von Untoten aufzubauen. Menschen, die durch die Schädel der einst Geopferten besessen sind und sämtliche Befehle anstandslos ausführen. Antje Bakker, alias X-GIRL-M, soll den Fall klären. Als sie plötzlich Kelkhofens Tochter gegenübersteht fällt sie aus allen Wolken, denn Katje ist fast das genaue Ebenbild von Morna Ulbrandson. X-RAY-1, alias Larry Brent, reagiert sofort und schickt die attraktive Schwedin ebenfalls nach Amsterdam. Die Ähnlichkeit ist zu frappierend, als dass sie nur zufällig sein könnte. Zumal Katje Kelkhofen seit der Verwandlung ihres Vaters von grauenhaften Visionen und Geistererscheinungen geplagt wird. Der Fall verlangt den PSA-Agentinnen alles ab, und so bleibt Larry Brent letztendlich nichts anderes übrig als selbst in das Geschehen einzugreifen. Doch die Zeit läuft gegen ihn…


Meinung:
Dieser LARRY BRENT-Roman wurde von Wilfried A. Hary verfasst, dem Autor der Serie Teufelsjäger MARK TATE. Glücklicherweise blieb das vorliegende Werk das einzige, das Hary unter dem Pseudonym Dan Shocker verfasste. Auffallend ist der triviale, anspruchslose Stil, in dem der Roman geschrieben wurde. Die Figuren sind sämtlich seelenlose Abziehbilder, die keinerlei Tiefe besitzen. Einzig die PSA-Agenten erlangen durch die Vorgaben Jürgen Grasmücks ein wenig Profil. Doch bereits die Protagonistin Katje Kelkhofen bleibt oberflächlich und blass, so dass der Leser auch nicht mit ihr mitfühlen kann. Hinzu kommt eine an den Haaren herbeigezogene, hanebüchene Story, die derart konstruiert und motivationslos ist, dass dem Leser bereits nach wenigen Seiten der Spaß an der Lektüre vergeht. Der Beginn verspricht noch ein geringes Maß an Spannung, doch mit den seltsamen Visionen, Träumen und Geistreisen Katje Kelkhofens verlässt der Roman die Gefilde logisch durchdachter Handlungsabläufe. Plötzlich erscheinen überall Menschen mit Totenköpfen, bei denen der Leser bis zum Ende nicht weiß, ob es nun richtige Untote waren oder nur Besessene. Die Ähnlichkeit zwischen der Tochter des obsessiven Arztes und Morna Ulbrandson ist selbst für einen Heftroman starker Tobak und an keiner einzigen Stelle einen Moment lang glaubhaft. Die Rolle Larry Brents beschränkt sich in diesem Roman darauf, dass er in seiner Funktion als X-RAY-1 von einer Flugzeugtoilette aus Anweisungen gibt. An und für sich eine amüsante Vorstellung. Doch leider besitzt der Autor eine derart dröge und trockene Art der Berichterstattung, dass selbst humorvoll gemeinte Szenen so unterhaltsam sind wie eine Direktübertragung aus dem Bundestag, wobei letztere häufig kurzweiliger ist. Selbst der seltene Auftritt der PSA-Agentin Antje Bakker kann diesen Roman nicht mehr retten.


Besonderheiten:
Auftritt von Antje Bakker, alias X-GIRL-M.


0 von 5 möglichen Kreuzen:
0 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Ebenso fade wie der Roman selbst. Das Bild strömt keinerlei Atmosphäre aus, und bis auf die Tatsache, dass zwei Totenschädel auf dem Cover zu sehen sind, gibt es keinerlei Bezug zum Inhalt.


Coverbewertung:
0 Kreuze

Das Bild wurde ebenfalls für den Gespenster-Krimi Nr. 484 verwendet.

Gespenster-Krimi Nr. 484: Die Teufelskugel


und der Sensenmann im Hintergrund ist auch auf dem Grusel-Shocker Nr. 39 zu sehen.

Grusel-Schocker Nr. 39: Der Sensenmann