Macabros Hardcover Nr. 7: Der Dämonenschwarm des
Tausendfältigen
Mascadas erste Schritte als neue Dämonengöttin führen sie
auf die Welt des Hauptdämons Shab-Sodd. Sie hat gewaltige Pläne,
in denen die Keimzelle von Shu'guzz, des Grauenvollen aus dem Urschlamm,
eine große Rolle spielt. Grauen und Tod überziehen Shab-Sodds
Welt, und als Björn Hellmark an der Seite von Dirk Tössfeld und
dem Dämon Brokorr die Spur aufnimmt, scheint bereits alles verloren.
Doch noch ein weiterer der alten Hauptdämonen lauert auf Mascadas Weg
- Myriadus, der Tausendfältige, schickt seinen Dämonenschwarm,
und Björn Hellmark und seine Gefährten verlieren sich darin ...
von Christian Montillon, erschienen im März 2011, Titelbild: Günter
Nawrath nach Motiven von R.S. Lonati
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Erstes Buch: Shab-Sodds Horror-Welt
(Das Mysterium der Dämonengöttin 3)
Björn und seine Freunde fallen aus allen Wolken als sie erfahren, dass
Whiss in Wahrheit Mascada ist, die durch Hellmarks Hilfe in den Besitz der
Eizelle von Shu'Guzz gekommen ist. Der echte Whiss indes bleibt weiterhin
verschollen. Doch nun müssen Björn Hellmark und Rani Mahay mit
ihren neuen Gefährten Dirk Tössfeld und dem Dämon Brokorr
verhindern, dass Mascada die restlichen Hauptdämonen um sich versammelt.
Den Anfang macht die neue Dämonengöttin in der Horror-Welt von
Shab-Sodd, der Dämonenerzeugerin. Zunächst entfesselt Mascada Shu'Guzz,
der sofort darangeht die Horror-Welt zu annektieren. Alles Leben wird von
dem dämonischen Urschlamm absorbiert. Auch die einzige intelligente
Lebensform auf dieser Welt, die katzenartigen Feliden, sind gegen Shu'Guzz
machtlos und fliehen zum heiligen Berg, in der Hoffnung dort vor dem uralten
Dämon sicher zu sein. Doch Mascada hat bereits einen teuflischen Plan
ausgeheckt und beauftragt Shab-Sodd damit eine Armee neuer Dämonen zu
erzeugen ...
Zweites Buch: Der Dämonenschwarm des Tausendfältigen
(Das Mysterium der Dämonengöttin 4)
Björn Hellmark und seinen Freunden ist es nicht gelungen Shab-Sodd und
Shu'Guzz zu vernichten. Gemeinsam mit dem Feliden Kituu müssen die
Gefährten die Flucht von der Horror-Welt antreten. Ihre Reise endet
im Mikrokosmos. Dorthin hat es auch Simon Bennett nach einer
Geisterbeschwörung verschlagen, die seinem Freund Eric Hallstrom das
Leben kostete. Während Simon in die Hände kriegerischer Baummenschen
fällt, treffen Björn Hellmark und seine Gefährten auf alte
Bekannte: Die Spinnenritter. Mascada indes bleibt ebenfalls nicht untätig.
Mit ihrer neuen Armee äußerst widerstandsfähiger Dämonen,
erschaffen von Shab-Sodd, fällt sie auch in den Mikrokosmos ein, wo
sie Myriadus, den Tausendfältigen, zu ihrem Heerführer macht ...
Meinung:
Der zweite Band des neuen Zyklus übertrifft seinen Vorgänger in
Punkto Spannung und Dramatik bei Weitem. Endlich werden auch die
übriggebliebenen Hauptdämonen ins Zentrum des Geschehens gerückt.
Mascada erweist sich als ernstzunehmende Gegnerin und zugleich als würdige
Nachfolgerin von Rha-Ta-N'My, spielt aber im Gegensatz zu der ersten
Dämonengöttin gleich von Anfang an eine sehr zentrale und vor allen
Dingen aktive Rolle. In der Beschreibung alternativer Welten und fremder
Lebensformen zeigt Dan Shockers Ghostwriter Christian Montillon seine enorme
Kreativität. Sicher, die Bezeichnung Feliden für die Katzenartigen
ist nicht gerade originell, aber Charakterisierung und Kultur wirken in ihrer
Andersartigkeit durchaus authentisch. Die Hauptdämonen Shab-Sodd und
Myriadus werden in ihrer Bösartigkeit lediglich von Mascada
übertroffen und bilden somit die optimalen Erzfeinde für Hellmark
und Co. Ist der erste Teil des Buches ein reiner Fantasy-Roman, so beginnt
der zweite Teil mit einer Szene auf der guten alten Erde, die augenscheinlich
nichts mit dem Zyklus zu tun hat. Erst im weiteren Handlungsverlauf wird
die Nebenfigur in den Strudel des Schreckens hineingezogen. Ein beliebter
Schachzug, den der Meister Dan Shocker selbst immer wieder gerne anwendete.
Dadurch verhalf er dem Leser zu einer weiteren Identifikationsfigur, mit
der man mitfiebern konnte. Im Gegensatz zum Helden und seinen Freunden wusste
man nämlich nicht, ob dieser oder jener Nebencharakter den Roman lebend
überstand. Ähnlich verhält es sich im vorliegenden Band mit
Simon Bennett, der aufgrund seiner Schwächen sehr viel menschlicher
wirkt, als der furchtlose Heftroman-Held namens Björn Hellmark. Dessen
Beschreibung deckt sich bis ins Detail mit jener Figur, die Dan Shocker vor
fast vierzig Jahren schuf. Auch Rani Mahay erkennt der Altfan sofort wieder.
Dichterische Freiheit genießt der Autor jedoch in der Darstellung von
Dirk Tössfeld und Brokorr, für die es keine Vorgaben von Dan Shocker
gab. Und auch die finsteren Spinnenritter erhalten in diesem Band gänzlich
neue Facetten und die Geschichte endet wirklich mit einem haarsträubenden
Knalleffekt, der das Warten auf den Folgeband so unerträglich wie selten
macht. Doch der Geist von Dan Shocker findet sich nicht nur in der Verwendung
seiner Figuren wieder, sondern vor allem im Schreibstil und in der Ausarbeitung
der Plots. Wie schon in den alten Romanen, so besitzen auch die Frauen in
der Fortsetzung der erfolgreichen Dark-Fantasy-Serie in aller Regel kleine,
feste Brüste. Abschließend kann jetzt schon mit ruhigem Gewissen
gesagt werden, dass der zweite MACABROS-Zyklus aus der Feder Montillons dem
ersten in Nichts nachsteht. Ganz im Gegenteil; wird die Qualität auf
dem derzeitigen Level gehalten, lässt "Das Mysterium der
Dämonengöttin" den Itaron-Zyklus um Längen hinter
sich.
Fazit: Dan Shocker hätte es nicht besser machen können. Wer dachte,
der erste Zyklus könnte nicht übertroffen werden, wird mit diesem
Band eines Besseren belehrt. Ein düster-phantastischer Plot, bizarre
und glaubwürdige Charaktere, sowie ein unerträglicher Spannungsbogen
sorgen für kurzweilige Unterhaltung. Mehr davon!
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover auf dem Schutzumschlag zeigt eine weitere, überaus gelungene
Montage zweier Lonati-Werke zu einem gänzlich neuen Titelbild. Björn
wartet im Geäst eines alten Baumes auf die Spinnenritter. Eine Szene,
die zwar nur im übertragenen Sinne, im Roman vorkommt, aber nichtsdestotrotz
zutrifft. Sandra Giel schuf für beide Erzählungen stimmungsvolle
Illustrationen im Stil der Zeichnungen der alten Zauberkreis-Hefte.
Coverbewertung: