Macabros Hörspiel Nr. 1: Der Monstermacher
Macabros Hörspiel Nr. 1: Der Monstermacher


Endlich wird sie erzählt: Die ganze Geschichte rund um den "tödlichen" Rennunfall von Bernd Hellmer alias Björn Hellmark! Wie geschah dieser Unfall? Und warum? Und wie erlebte Björn Hellmark Macabros, seinen Zweitkörper, zum ersten Mal? Wie reagiert er anfangs auf Al Nafuur, den weissen Priester Xantilons? Mit "neuer" Identität will Björn auf eigene Faust das Rätsel um seinen Unfall lösen und geht Hinweisen nach, die ihn zu Götzenverehrung, mentaler Versklavung und wissenschaftlichem Grössenwahn führen: Hinein in sein erstes Abenteuer als Macabros, mitten in die schreckliche, wahnsinnige Realität des MONSTERMACHERs.......


Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Bei einem Autorennen in Südfrankreich verunglückt der deutsche Rennfahrer Bernd Helmer alias Björn Hellmark tödlich. Während der junge Millionärssohn im Koma liegt kontaktiert ihn eine körperlose Wesenheit namens Al Nafuur und teilt ihm mit, dass er, Björn, der Nachfahre eines Königs ist, der über das Volk des versunkenen Kontinents Xantilon herrschte. Durch seinen Tod würde Björn wiedergeboren werden und ab sofort die Fähigkeit haben einen Ätherkörper auszusenden, der unverletzbar wäre und den Björn wie einen Roboter steuern könnte. Wie sich herraustellt war Björns Unfall ein Mordanschlag eines Japaners namens Konaki, einem Chirurgen, der Experimente mit Menschen macht und Monster erschaffen hat, die wie Menschen aussehen, in Wahrheit aber willenlose Roboter sind. Eines dieser Monster ist auch Onio Yamahoki, Björns ärgster Konkurrent in Sachen Rennsport. Nachdem Björn sein Schicksal akzeptiert hat und auch seine Freundin und Lebensgefährtin Carminia Brado, sowie seinen Vater Alfred Hellmark in das Geheimnis eingeweiht hat, macht er sich auf den Weg nach Tokio, wo seine Feuerprobe als Macabros auf Björn Hellmark wartet ...


Meinung:
Jeder Macabros-Fan hat mit Spannung die erste Folge der neuen Hörspielserie erwartet, die in ihrer Aufmachung den Büchern aus dem Blitz-Verlag angeglichen wurde. Natürlich muss sich die CD den Vergleich mit den Hörspielen aus dem Hause Europa aus den achtziger Jahren gefallen lassen, zumal die Macher selber einige Musikstücke aus den damaligen Hörspielen verwendet haben und der frühere Sprecher von Björn Hellmark Douglas Welbat die Rolle als Vater Alfred Hellmark in der neuen Produktion bekommen hat. Für die Altfans wird dieses Hörerlebnis sehr ernüchternd sein, vermisst man doch schnell den trockenen Humor aus den alten Hörspielen. Auch der neue Sprecher Simon Gosejohann wirkt erst einmal sehr hölzern, gewinnt aber im Laufe des Hörspiels mehr und mehr an Sicherheit und Routine. Besonders gut finden sich die Sprecher von Alfred Hellmark, Al Nafuur und Carminia Brado in ihren Rollen zurecht. Auch der Erzähler schafft es nach kurzer Zeit den Hörer für sich zu gewinnen. Leider ist der Part des Erzählers sehr lang ausgefallen. Die Produzenten haben sich nämlich entschlossen die erste Folge mit 136 Minuten extrem lang zu gestalten, nicht zuletzt, um die Figuren und Charaktere angemessen einzuführen, so dass auch Neulinge im Macabros-Universum mit den Protagonisten warm werden können. Doch dabei fallen natürlich sehr lange Phasen an, in denen eigentlich nur erzählt und vorgelesen wird, was schnell ermüdend wirkt. Dafür kommt der Hörer in den Genuss eines quasi ungeschnittenen Hörspiels von dem ersten Macabros-Roman überhaupt. Wer Effekte wie in "John Sinclair" oder im "Gespenster-Krimi" erwartet dürfte ebenfalls enttäuscht sein. Zum einen bietet die Story kaum Gelegenheit um bombastische Einlagen zu bringen, und zum anderen hat man wohl versucht auf diese Weise ein Stück Flair aus den Achtzigern zu vermitteln. Eigentlich sollte eine neue Vertonung des Stoffes, die sich nahe an den Vorlagen halten möchte, Anlass genug sein, um das Vorhaben gänzlich neu zu gestalten. Doch die Macher haben sich selbst die Vorgabe gegeben den Hörern der ersten Macabros-Kassetten ein wenig Nostalgie zu bieten, und sich damit eine Aufgabe gestellt die unlösbar erscheint. Die oftmals sehr komplexen Geschichten von Dan Shocker ohne notwendige Kürzungen dem Publikum vorzustellen ist eine schwierige Aufgabe die nur durch gute Effekte und ebenso gute Sprecher von Erfolg gekrönt sein dürfte. Da sollte man sich nicht auf Anfänger berufen. Dazu zählt der Simon Gosejohann nun einmal, der zwar einige Fernsehauftritte absolviert hat, aber keine Hörspielerfahrung vorweisen kann. Leider ist der eine oder andere Sprecherpart auch recht leise ausgefallen, was dem Hörer auf die Dauer sehr anstrengt. Die Musik selber passt sehr gut zur Handlung ohne dabei aufdringlich zu wirken. Die Musikstücke aus den ersten Hörspielen wirken allerdings schon sehr antiquiert. Stimmungsvoll und gruselig sind vor allem der Beginn und das Ende dieses Hörerlebnisses in Spielfilmlänge geworden. Insbesondere die Szene mit dem lebendig Begrabenen geht unter die Haut. Ein weiterer großer negativer Punkt ist die Track-Einteilung. Teilweise gehen die Stücke zwölf Minuten, was für eine schnelle Anwahl einzelner Szenen eindeutig zu lang ist. Fazit: Extralange Pilotfolge zur neuen Hörspielserie mit einigen Kinderkrankheiten und Anlaufschwierigkeiten der Sprecher. Die Macher sollten sich eher darauf einstellen eine eigenständige Serie zu konzipieren, als sich an den Hörspielen aus den Achtzigern zu orientieren. Dabei sollten die Produzenten auch keine Scheu vor notwendigen Kürzungen zeigen. Man hat sich bei dieser Folge eindeutig zu sehr darauf konzentriert die Fans der alten Hörspiele zufrieden zu stellen, ohne dabei zu beachten, dass der Hörer in Zeiten hochkarätiger Produktionen wie "John Sinclair" und "Gabriel Burns" mittlerweile ganz andere Dimensionen gewohnt ist. Mir scheint, dass bei dieser Folge sowohl die alten, als auch die neuen Fans nicht gerade in Jubelstürme ausbrechen werden.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Die Aufmachung der neuen Serie ist wie schon bei der Buchedition aus dem BLITZ-Verlag schlicht genial. Lobenswert sei auch zu erwähnen, dass die Cover von Lonati ausgewählt wurden, die Hörspiele zu schmücken. Allerdings gehört das Titelbild zum ersten Macabros-Roman nicht zu den besten Werken des Künstlers. Das Skelett wirkt wie ein Ansager für eine Geisterbahn oder ein Zirkusdirektor, der seinen eigenen Ruhestand verpasst hat. Gruselatmosphäre kommt jedenfalls nicht herrüber.


Coverbewertung:
1 Kreuz

Rezension von Horror-Freak:


Kurzbeschreibung:
Während des wichtigsten Rennens seiner Laufbahn verliert Bernd Helmer das linke Vorderrad und erleidet einen Unfall. Sein Schicksal scheint bereits entschieden zu sein, doch da taucht eine körperlose Stimme namens Al Naffur auf und klärt ihn über sein Schicksal auf. Er ist Macabros, der Sohn des Toten Gottes, und sein Leben wird sehr abenteuerlich und gefährlich verlaufen. Mit Al Naffurs Hilfe schaffen es Björn, sein Vater und seine Freundin Carminia Brado, Björns Tod vorzutäuschen, um die Manipulateure des Rennwagens zu besänftigen, damit diese nicht dafür sorgen, dass Björns Leben nicht unverschont bleibt. Mit neuer Identität als Björn Hellmark fliegt er nach Japan, um sich mit seinen Todfeinden zu befassen. Dabei stößt er auf einen Wahnsinnigen, der normale Menschen mit Hilfe von Computergehirnen in seelenlose Sklaven und Monster verwandelt hat. Es kommt zum Show-Down und Björn besteht als Macabros sein erstes Abenteuer.


Meinung:
Man muss unterscheiden können: möchte man, dass die Europa-Serie mit Douglas Welbat fortgesetzt wird oder ist man bereit für etwas Neues. Da ich bis dato die alten Folgen nicht kenne, war ich bereit für was Neues. Gleich das erste Hörspiel ist spitze, rasant und man verliert nie den roten Faden, was bei manchen von Dan Shockers Stories nicht immer leicht ist. Sound-, musik- und sprechertechnisch gibt es meiner Meinung nach nichts zu bemängeln. Und wenn Macabros-Sprecher Simon Gosejohann am Anfang nach der Meinung meiner Vorredner zuerst hölzern klingen sollte, dann muss ich sagen: mein Gott, betrachtet man es aus der Sicht der Romanfigur, so kann man sagen, dass Björn sich am Anfang wohl auch ziemlich schwergetan haben muss, als er von seinem Schicksal erfahren hat. Jeder fängt mal an: Macabros in diesem Hörspiel mit seinem neuen Schicksal und Simon mit seiner ersten Hörspielrolle. Einmal hörte ich einen weisen Satz: man wächst mit der Aufgabe, und so wird es wohl hier auch der Fall sein. Dieses Hörspiel verdient meinem Erachten nach die volle Punktzahl.


Besonderheiten:
Erstlingswerk aus dem Hause Hörspiele-Welt. Endlich wird sie erzählt. Die ganze Geschichte.
Erster Auftritt von Al Nafuur.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das finde ich wirklich cool. Die Original-Lonati-Cover auch für das Hörspiel zu verwenden finde ich klasse. So hat jeder was davon: die Macabros-Neulinge und die alten Fans. Wie gesagt: schon in der Heftvorlage war das erste Cover nicht gerade der Renner, aber man darf gespannt sein, was da noch auf den sorgfältigen Hörer und den ebenso sorgfältigen Cover-Betrachter zukommt.


Coverbewertung:
4 Kreuze

Björn Hellmark (Macabros) Simon Gosejohann
Carminia Brado Nandini Mitra
Erzähler Hans-Jörg Karrenbrock
Al Nafuur Helmut Krauss
Molochos Robert Missler
Dr. Konaki Michael von Rospatt
Armand Fernaud Bernard Murer
Hideo Suuki Yoshimitsu Haga
Sekretärin Leona Hitomi
Tonka Hamado Konrad Halver
Chantalle Durimand Iris Rohmann
Rennkommentator Oliver Schmitz
Dr. Claude Perrine Tom Jacobs
Alfred Hellmark Douglas Welbat
Poul Anderson Oliver Schmitz
Krankenschwester Isabelle Reiff
Gérard Sour André Hartmann
Kommissar Uwe Müller
Concierge Olaf Seider
Meiko Shakushi Michiko Haga
Mitsuku Natsu Kadoya
Dr. Showaka Gerd Samariter
Tänzerin Seisiko Alexandra Mager
Hishan Tanokuwi Oliver Theile
Taxifahrer Jan Hinz
Feuerwehrmann Robert Herrmann
Sanitäter Steffen Brückner


ISBN-13: 978-3-939451-05-1
Erscheinungsdatum: 01. September 2006
2 CD's, Länge: 136,32 Min